Die Restwertmethode wird von Finanzämtern genutzt, um den Gebäudewert zu berechnen – doch nicht immer ist sie die beste Wahl. In vielen Fällen führt sie zu rechtlichen Streitigkeiten, weil die Formel nicht das gesamte Grundstück einbezieht. Erfahre hier, wie die Restwertmethode funktioniert, welche Fallstricke es gibt und wann sie für dich relevant sein könnte.

importantpoints
Das Wichtigste in Kürze
  • Die Restwertmethode wird verwendet, um den Gebäudewert zu berechnen, indem vom Kaufpreis der Grundstückswert abgezogen wird.

  • Diese Methode ist einfach, führt aber häufig in rechtlichen Auseinandersetzungen.

  • Ob ein hoher oder niedriger Restwert gut ist, hängt vom jeweiligen Bewertungszweck ab.

Kostenlos
Finanzierungsangebote vergleichen

  • Unverbindlich & Schufa-neutral
  • Schnell & einfach: In nur 3 Min.
  • Was ist die Restwertmethode?

    Die Restwertmethode ist eine Bewertungsmethode, die ausschließlich den Wert eines Gebäudes ermittelt. Dabei wird der Grundstückswert vom Gesamtwert der Immobilie abgezogen. Das Ergebnis ist der sogenannte Restwert, der für steuerliche oder buchhalterische Zwecke herangezogen wird. Finanzämter nutzen diese Methode, wenn sie den Gebäudewert im Rahmen einer Besteuerung bestimmen müssen.

    hint
    Was ist schwierig an der Restwertmethode?

    Es wird kritisiert, dass nicht das gesamte Objekt – inklusive Grundstück und Außenanlagen – berücksichtigt wird.

    Restwertmethode und Baufinanzierung – Welche Verbindung gibt es?

    Die Restwertmethode wird hauptsächlich zur Bewertung von Immobilien genutzt, insbesondere für steuerliche Zwecke oder einfache Wertermittlungen. In der Baufinanzierung spielt sie allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Banken und Kreditinstitute bevorzugen für die Kreditvergabe meist andere Bewertungsmethoden.

    Es gibt aber einige Berührungspunkte zwischen der Restwertmethode und der Immobilienfinanzierung. Wenn eine Bank etwa eine Baufinanzierung gewährt, ist es wichtig, den Wert der Immobilie genau zu bestimmen. Der Wert dient als Sicherheit für den Kredit, da die Bank im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers die Immobilie verwerten muss.

    Üblicherweise nutzen Banken dazu folgende Verfahren:

    • Vergleichswertverfahren (Marktwert basiert auf ähnlichen Objekten)
    • Sachwertverfahren (Baukosten minus Abnutzung plus Grundstückswert)
    • Ertragswertverfahren (Wert basierend auf Mieteinnahmen)

    Expertenkommentar

    "Die Restwertmethode bietet eine einfache Möglichkeit, den Gebäudewert zu ermitteln, ist aber nicht immer die beste Wahl, eine detaillierte Verkehrswertermittlung ist oft sinnvoller"

    Oranus Mahmoodi
    Expertin für Mieten & Kaufen
    Oranus Mahmoodi

    Als Immobilienexpertin und Redakteurin bei ImmoScout24 informiert dich Oranus Mahmoodi über alle Themen rund ums Mieten und Kaufen. Oranus ist studierte Journalistin und Soziologin. Sie beobachtet die Immobilienwirtschaft seit Jahren. Ihre Expertise als Wirtschafts- und Finanzjournalistin hat sie bei Financial Times Deutschland gewonnen, wo sie über viele Jahre gearbeitet hat. Als Autorin für Nachrichtenagenturen und diverse Wirtschaftstitel hat sie sich intensiv mit allen Seiten der Immobilienwirtschaft beschäftigt. Ihr Credo ist es, komplexe Themen für dich unterhaltsam und verständlich aufzubereiten.

     

    Bitte beachte: Oranus Mahmoodi ist Immobilienexpertin, jedoch keine Immobilienmaklerin. Sie kann keine Immobilien vermitteln oder Anfragen dieser Art beantworten. Wende dich hierfür bitte an die jeweiligen Anbieter oder unseren Support.

    ×

    Die Restwertmethode wird häufig nicht bevorzugt, weil sie oft keine realistische Marktbewertung liefert.

    Trotz ihrer Schwächen gibt es einige Situationen, in denen die Restwertmethode in der Baufinanzierung eine Rolle spielen kann:
     

    • Bewertung für interne Buchhaltung oder steuerliche Zwecke Wenn ein Unternehmen eine Baufinanzierung für gewerblich genutzte Gebäude aufnimmt, kann der Restwert zur buchhalterischen Bewertung genutzt werden. Auch für steuerliche Abschreibungen kann der Gebäuderestwert relevant sein.

    • Banken verwenden den Restwert als zusätzliche Orientierung Einige Banken betrachten den Restwert des Gebäudes in Kombination mit anderen Bewertungsmethoden, um einen Mindestwert der Immobilie zu bestimmen. Falls der Gebäuderestwert sehr niedrig ausfällt, kann dies negative Auswirkungen auf die Finanzierung haben, da die Immobilie als geringwertige Sicherheit gilt.

    • Bei Sanierungen oder Modernisierungen Wenn eine Immobilie für eine Baufinanzierung bewertet wird, kann die Restwertmethode genutzt werden, um zu berechnen, wie viel Wert das Gebäude vor der Sanierung noch hat.
    hint
    Warum reicht die Restwertmethode für die Baufinanzierung nicht aus?


    Die Restwertmethode wird von Banken oft nicht als alleinige Bewertungsmethode akzeptiert, da sie mehrere Schwächen hat:
     

    1. Kein Bezug zum Marktwert – Der tatsächliche Verkaufspreis kann höher oder niedriger sein.

    2. Abnutzung und Zustand werden nicht berücksichtigt – Ein sanierungsbedürftiges Gebäude kann zu hoch bewertet werden.

    3. Banken wollen eine marktorientierte Bewertung – Sie bevorzugen realistischere Methoden wie das Vergleichswertverfahren.

    Baufinanzierungsrechner

    Kaufpreis
    Kaufpreis
    Trage hier bitte den Kaufpreis deiner Immobilie bzw. des Finanzierungsobjekts ein.
    Kaufpreis Maximum
    250000
    Eigenkapital
    Eigenkapital
    Für eine Finanzierung solltest du mindestens 10 % des Kaufpreises an Eigenkapital einbringen.
    Eigenkapital Maximum
    50000
    Jetzt berechnen

    Wie berechnet man den Restwert eines Gebäudes?

    Die Berechnung des Restwertes folgt einer einfachen Formel. Aber: Welche Faktoren spielen eine Rolle? Und warum kann das Ergebnis von der Realität abweichen? Das solltest du über die Berechnung des Restwerts eines Gebäudes wissen:

    Die Grundformel der Restwertberechnung Die Berechnung des Gebäuderestwerts ist grundsätzlich sehr einfach:

    Restwert des Gebäudes = Kaufpreis der Immobilie – Grundstückswert

    hint
    Wie wird der Grundstückswert bestimmt?


    Der Grundstückswert ist der wichtigste Faktor für die Berechnung des Gebäuderestwerts. Er kann auf verschiedene Weise ermittelt werden:
     

    • Bodenrichtwerte: Behörden legen Bodenrichtwerte fest, die als Orientierung für den Grundstückspreis dienen.
    • Vergleichswertverfahren: Grundstückspreise ähnlicher Lagen werden als Basis genommen.
    • Gutachten: Ein:e Sachverständige:r kann den genauen Grundstückswert ermitteln.

    Warum ist die Restwertmethode umstritten?

    In der Praxis gibt es oft erhebliche Abweichungen zwischen dem berechneten Restwert und dem tatsächlichen Marktwert. Denn die Methode berücksichtigt nur zwei Faktoren und ignoriert viele andere, die den Wert eines Gebäudes beeinflussen.

    Warum wird die Restwertmethode so oft kritisiert?

    • Grundstückswert kann sich ändern Der Grundstückswert wird oft anhand von Bodenrichtwerten geschätzt, doch diese Werte können sich schnell ändern oder regional stark schwanken. Wenn der Wert des Grundstücks falsch angesetzt wird, ist auch der berechnete Gebäuderestwert fehlerhaft.
    • Überbewertung sanierungsbedürftiger Häuser Renovierungsbedarf, Bauschäden oder Modernisierungen werden nicht berücksichtigt. Ein stark sanierungsbedürftiges Haus kann dadurch überbewertet werden, während ein neuwertiges Gebäude unterbewertet bleibt.
    • Keine Berücksichtigung von Außenanlagen und Nebengebäuden Garagen, Carports, Gärten, Terrassen oder Anbauten werden in der Berechnung nicht berücksichtigt, obwohl sie den Wert einer Immobilie erheblich beeinflussen können.
    • Angebot und Nachfrage wird ignoriert Der Marktwert einer Immobilie hängt von Angebot und Nachfrage ab. Eine Immobilie kann viel teurer oder günstiger verkauft werden als der berechnete Restwert vermuten lässt – je nach Lage, Wirtschaftslage oder Trends am Immobilienmarkt.
    hint
    Warum gibt es so viele juristische Auseinandersetzungen mit dem Fiskus?

    Ein häufiger Streitpunkt ist, dass Sanierungen, Modernisierungen oder wertsteigernde Maßnahmen nicht berücksichtigt werden. Zudem können veraltete Bodenrichtwerte dazu führen, dass der Grundstückswert zu hoch und damit der Gebäudewert zu niedrig angesetzt wird. Ein weiterer Streitpunkt ist, dass Finanzämter die Restwertmethode oft zu Lasten der Steuerpflichtigen anwenden.

    Beispiel: Wie hoch ist der Restwert einer Immobilie?

    Um die Restwertmethode (Kaufpreis der Immobilie – Grundstückswert) anzuwenden brauchst du drei Werte. Für eine Beispielsrechnung werden folgende Werte angenommen:
     
    • Kaufpreis der Immobilie: 500.000 Euro
    • Grundstücksgröße: 800 Quadratmeter
    • Bodenrichtwert: 250 Euro pro Quadratmeter
    hint
    Zunächst musst du den Grundstückswert bestimmen.

    Berechnung des Grundstückswerts:
    Grundstückswert = 800 m² × 250 €/m² = 200.000 €
     

    Berechnung des Restwerts:
    Restwert des Gebäudes = 500.000 € – 200.000 € = 300.000 €

    Nach der Restwertmethode beträgt der Wert des Gebäudes 300.000 Euro.

    Achtung: Faktoren, die nicht berücksichtigt werden:
    • Zustand des Gebäudes: Ein sanierungsbedürftiges Haus könnte viel weniger wert sein.
    • Modernisierungen: Renovierte oder energetisch optimierte Gebäude haben oft einen höheren Marktwert.
    • Zusätzliche Bauten: Garagen, Terrassen oder Gartenanlagen werden in der Berechnung nicht erfasst.
    • Marktsituation: Angebot und Nachfrage beeinflussen den tatsächlichen Verkaufswert einer Immobilie erheblich.

    Unterschied: Restwertmethode und kalkulatorischer Restwert

    Die Begriffe Restwertmethode und kalkulatorischer Restwert werden oft verwechselt, da beide mit der Bewertung von Vermögenswerten zu tun haben. Doch während die Restwertmethode vor allem in der Immobilienbewertung und eine Rolle spielt, wird der kalkulatorische Restwert vor allem in der Betriebswirtschaft und Kostenrechnung genutzt. Der kalkulatorische Restwert ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die beschreibt, welchen Wert ein Anlagegut (z. B. eine Maschine oder ein Gebäude) am Ende seiner Nutzungsdauer noch besitzt.
     

    Unterschiede zwischen Restwertmethode und kalkulatorischem Restwert:

    Merkmal Restwertmethode Kalkulatorischer Restwert
    Zweck Wertermittlung von Gebäuden durch Abzug des Grundstückswerts Bewertung des verbleibenden Werts eines Anlageguts nach Abschreibungen
    Anwendungsbereich Immobilienbewertung, Steuerberechnungen Kostenrechnung, Investitionsplanung
    Berechnungsgrundlage Kaufpreis der Immobilie minus Grundstückswert Anschaffungskosten minus Abschreibungen
    Berücksichtigung der Abnutzung Nein Ja
    Berücksichtigung von Marktwertänderungen Nein Nein
    hint
    Gemeinsamkeiten der beiden Methoden

    Trotz der Unterschiede gibt es auch einige Gemeinsamkeiten: Beide Methoden ermitteln einen Restwert, der als Basis für weitere Berechnungen dient. Beide Methoden sind rechnerische Verfahren, die keine Marktwertschwankungen berücksichtigen. Beide Werte können von der Realität abweichen, weil sie nur theoretische Berechnungen sind.

    Ist der Restwert der Ablösepreis?

    Nein, der Restwert ist nicht mit dem Ablösepreis gleichzusetzen, es sind zwei unterschiedliche Konzepte. Zwar beschreiben beide den verbleibenden Wert eines Objekts, haben aber unterschiedliche Bedeutungen und Anwendungsbereiche.

    Der Ablösepreis beschreibt den Betrag, den jemand zahlen muss, um ein bereits genutztes Objekt oder eine Ausstattung zu übernehmen. Er kommt vor allem in folgenden Bereichen vor:

    • Mietwohnungen: Wenn Mieter:innen Möbel, Einbauküchen oder Bodenbeläge von den Vormietern übernehmen möchten, wird oft ein Ablösepreis festgelegt.
    • Gewerbemietverträge: Bei Gastronomie oder Einzelhandel müssen Nachmieter:innen oft eine Ablöse für Inventar oder Umbauten zahlen.
    • Leasingverträge: Am Ende eines Leasingvertrags kann eine Ablösezahlung vereinbart sein, um das Fahrzeug oder die Maschine zu übernehmen.
       

    Der Restwert ist ein theoretischer Wert, der durch Berechnungsmethoden bestimmt wird, während der Ablösepreis eine tatsächliche Zahlung ist, die zwischen zwei Parteien ausgehandelt wird. Hier im tabellarischen Überblick:

    Merkmal

    Restwert

    Ablösepreis

    Definition

    Rechnerischer Wert nach Abschreibungen oder Abzügen

    Tatsächliche Zahlung für die Übernahme eines Objekts

    Wird festgelegt durch

    Kalkulation oder Bewertungsmethode

    Verhandlung zwischen Käufer:in und Verkäufer:in

    Anwendungsbereiche

    Immobilien, Fahrzeuge, Maschinen, Buchhaltung

    Mietwohnungen, Gewerbeimmobilien, Leasingverträge

    Veränderlich?

    Kann sich je nach Berechnungsmethode ändern

    Wird individuell ausgehandelt

    hint
    Gibt es auch eine Verbindung zwischen beiden?

    In einigen Fällen kann der Restwert als Basis für den Ablösepreis dienen. Allerdings ist der Ablösepreis letztlich Verhandlungssache.

    Was ist die Kuppelkalkulation?

    Die Kuppelkalkulation ist ein bekanntes Verfahren der Kostenrechnung, das vor allem in der Industrie eingesetzt wird, wenn mehrere Produkte gleichzeitig entstehen. In der Immobilienbranche kann die Kuppelkalkulation eine Rolle bei Bauprojekten oder Sanierungen spielen.

    Beispiele für Kuppelkalkulation in der Immobilienbranche:

    Mischimmobilien – Ein Bauprojekt enthält sowohl Wohnungen als auch Gewerbeflächen, die unterschiedliche Kostenstrukturen haben.
    Sanierungsprojekte – Ein denkmalgeschütztes Gebäude wird renoviert, und die Kosten müssen auf Wohn-, Büro- und Einzelhandelsflächen aufgeteilt werden.
    Stadtentwicklungsprojekte – Ein Investor entwickelt ein Areal mit Wohnhäusern, Grünflächen, Gewerbeflächen und Parkplätzen, die gemeinsam kalkuliert werden.

    Die Kuppelkalkulation und die Restwertmethode sind zwei unterschiedliche Verfahren der Kosten- und Wertermittlung. Beide Methoden haben das Ziel, Werte oder Kosten aufzuteilen, aber sie unterscheiden sich grundlegend in ihrer Anwendung und Berechnungsweise.


    Merkmal

    Kuppelkalkulation

    Restwertmethode

    Zweck

    Verteilung von Gesamtkosten auf mehrere Nutzungseinheiten oder Produkte

    Berechnung des Gebäudewerts, indem der Grundstückswert vom Gesamtkaufpreis abgezogen wird

    Anwendungsbereich

    Immobilienentwicklung, Sanierungen, Gewerbeimmobilien, Industriekalkulation

    Immobilienbewertung (z. B. für Finanzämter, Steuerberechnungen)

    Berechnungsmethode

    Kosten werden nach Fläche, Baukosten oder Ertragswert aufgeteilt

    Grundstückswert wird geschätzt und vom Immobilienwert abgezogen

    Berücksichtigung von Nutzungseinheiten

    Ja, Kosten werden auf verschiedene Einheiten verteilt (z. B. Gewerbe vs. Wohnen)

    Nein, betrachtet nur das Gebäude als Ganzes

    Berücksichtigung der Abnutzung?

    Nein, es geht um die Kostenverteilung

    Nein, Markt- oder Abschreibungswerte spielen keine Rolle

    Welche Methoden zur Wertermittlung von Immobilien gibt es?

    Es gibt einige Verfahren zur Wertermittlung einer Immobilie. Je nach Zweck (Verkauf, Finanzierung, steuerliche Bewertung etc.) wird eine bestimmte Methode angewendet. Die wichtigsten Verfahren sind:

    1. Vergleichswertverfahren

    2. Sachwertverfahren

    3. Ertragswertverfahren

    4. Verkehrswertgutachten (Marktwertverfahren)

    5. Restwertmethode (Steuerliche Bewertung durch Finanzämter)


    Die folgende Tabelle gibt eine kompakte Übersicht über die gängigen Verfahren zur Wertermittlung, ihre Anwendungsbereiche sowie ihre jeweiligen Vor- und Nachteile.


    Verfahren

    Prinzip

    Geeignet für

    Vorteile

    Nachteile

    Vergleichswert-verfahren

    Wert-bestimmung durch Vergleich mit ähnlichen Immobilien

    Eigentums-wohnungen, Einfamilien-häuser, Baugrundstücke

    Marktnahe Bewertung - basiert auf realen Verkaufszahlen

    Funktioniert nur, wenn genügend vergleichbare Immobilien vorhanden sind

    Sachwert-verfahren

    Berechnung des Wertes anhand der Baukosten minus Abnutzung

    Individuelle Immobilien, Einfamilien-häuser, denkmal-geschützte Gebäude

    Unabhängig von Markt-schwankungen, materiell fundierte Bewertung

    Berücksichtigt nicht die tatsächliche Marktnachfrage

    Ertragswert-verfahren

    Wert basierend auf den Miet-einnahmen der Immobilie

    Mietshäuser, Gewerbe-immobilien, Anlageobjekte

    Bewertet die Wirtschaftlichkeit der Immobilie

    Nicht für selbstgenutzte Immobilien geeignet

    Verkehrswert-gutachten

    Kombination aus mehreren Bewertungs-methoden durch einen Gutachter

    Erbschaften, Scheidungen, gerichtliche oder steuerliche Bewertungen

    Rechts-sicher und offiziell an-erkannt

    Nicht für selbstgenutzte Immobilien geeignet

    Restwertmethode

    Wertberechnung durch Abzug des Grundstückswerts vom Kaufpreis

    Steuerliche Bewertungen, Buchhaltung

    Schnelle und einfache Berechnung

    Oft nicht marktgerecht, führt häufig zu Streitigkeiten mit Finanzämtern

    Ist ein hoher Restwert gut oder schlecht?

    Die Antwort darauf hängt stark vom jeweiligen Kontext ab. In manchen Situationen ist ein hoher Restwert von Vorteil, in anderen kann er steuerliche oder finanzielle Nachteile bringen.

    Um die Frage beantworten zu können, muss zunächst geklärt werden: Was bedeutet ein hoher oder niedriger Restwert? Ein niedriger Restwert deutet darauf hin, dass das Grundstück den größten Wert ausmacht oder dass das Gebäude stark abgenutzt ist. Ein hoher Restwert bedeutet, dass das Gebäude einen großen Anteil am Gesamtwert der Immobilie hat. Das kann verschiedene Ursachen haben:

    • Neubauten oder sanierte Gebäude haben oft einen hohen Restwert.
    • Niedrige Grundstückspreise führen dazu, dass der Gebäudeanteil wertmäßig größer ist.
    • Hochwertige Bauweise und Ausstattung steigern den Gebäudewert.
       

    Ob ein hoher Restwert einer Immobilie gut oder schlecht ist, hängt von der jeweiligen Situation ab: Während er beispielsweise bei Verkäufen oder Finanzierungen von Vorteil sein kann, kann er in anderen Fällen, etwa bei Steuern oder Marktschwankungen, problematisch sein. Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht über die wichtigsten Vor- und Nachteile eines hohen Restwerts und hilft dabei, die Auswirkungen besser zu verstehen.


    Aspekt

    Hoher Restwert – Vorteil

    Hoher Restwert – Nachteil

    Verkauf der Immobilie

    Zeigt einen gut erhaltenen oder hochwertigen Zustand, potenziell höhere Verkaufspreise

    Kann unrealistische Preisvorstellungen erzeugen, wenn die Marktnachfrage niedrig ist

    Kreditaufnahme

    Kann als bessere Sicherheit für Kredite dienen, verbessert Kreditkonditionen

    Falls das Gebäude nicht werthaltig genug ist, könnte der Kredit schwerer genehmigt werden

    Steuern (z. B. Erbschaftssteuer, Grundsteuer)

    Keine direkten Vorteile, außer in bestimmten steuerlichen Sonderfällen

    Höhere Steuerbelastung, da Finanzämter oft höhere Gebäudewerte ansetzen

    Abschreibungsmöglichkeiten

    Höhere Abschreibungsmöglichkeiten, steuerliche Vorteile für Unternehmen oder Investoren

    Falls der Restwert zu hoch angesetzt ist, könnten steuerliche Abschreibungen geringer ausfallen

    Wertverlust durch Abnutzung

    Keine direkten Vorteile

    Höherer Wert bedeutet möglicherweise später stärkeren Wertverlust durch Abnutzung

    Marktschwankungen

    Kann positiv sein, wenn die Nachfrage nach Neubauten oder sanierten Immobilien hoch ist

    Kann problematisch sein, wenn die Nachfrage nach älteren oder gebrauchten Gebäuden sinkt

    Verkaufsschwierigkeiten in bestimmten Lagen

    Wenn die Immobilie in einer gefragten Lage ist, kann ein hoher Restwert den Preis steigern

    In Regionen mit hohen Grundstückspreisen kann ein hoher Gebäuderestwert die Immobilie zu teuer machen

    FAQ: Häufige Fragen zum Thema Restwertmethode

    Wird die Restwertmethode immer anerkannt?

    Nein, insbesondere bei rechtlichen Streitigkeiten oder in Gerichtsverfahren wird sie häufig nicht als alleinige Bewertungsmethode akzeptiert.

    Kann ich den Restwert selbst berechnen?

    Ja, indem du den geschätzten Grundstückswert vom Kaufpreis der Immobilie abziehst. Allerdings ist es ratsam, eine professionelle Bewertung einzuholen.

    Wann ist die Restwertmethode sinnvoll?

    Sie eignet sich gut für einfache steuerliche Berechnungen, kann aber bei komplexen Immobilienbewertungen ungenau sein.

    Wie gefällt Ihnen diese Seite?
    5.0 /5
    7 Bewertungen seit 21.10.2021
    Bewerten Sie diese Seite Vielen Dank
    Artikel herunterladen
    Artikel melden
    Vielen Dank!
    Wir haben Ihr Feedback erhalten.
    Oranus Mahmoodi
    Expertin für Mieten & Kaufen

    Als Immobilienexpertin und Redakteurin bei ImmoScout24 informiert dich Oranus Mahmoodi über alle Themen rund ums Mieten und Kaufen. Oranus ist studierte Journalistin und Soziologin. Sie beobachtet die Immobilienwirtschaft seit Jahren. Ihre Expertise als Wirtschafts- und Finanzjournalistin hat sie bei Financial Times Deutschland gewonnen, wo sie über viele Jahre gearbeitet hat. Als Autorin für Nachrichtenagenturen und diverse Wirtschaftstitel hat sie sich intensiv mit allen Seiten der Immobilienwirtschaft beschäftigt. Ihr Credo ist es, komplexe Themen für dich unterhaltsam und verständlich aufzubereiten.

     

    Bitte beachte: Oranus Mahmoodi ist Immobilienexpertin, jedoch keine Immobilienmaklerin. Sie kann keine Immobilien vermitteln oder Anfragen dieser Art beantworten. Wende dich hierfür bitte an die jeweiligen Anbieter oder unseren Support.

    Redaktionsrichtlinien von ImmoScout24

    Die ImmoScout24 Redaktion verfasst jeden Beitrag nach strengen Qualitätsrichtlinien und bezieht sich dabei auf seriöse Quellen und Gesetzestexte. Unsere Redakteur:innen haben ein hohes Niveau an Immobilienwissen und informieren dich als Expert:innen mit informativen und vertrauenswürdigen Inhalten. Wir verbessern und optimieren unsere Inhalte kontinuierlich und versuchen, sie so leserfreundlich und verständnisvoll wie möglich für dich aufzubereiten. Unser Anliegen ist es dabei, dir eine erste Orientierung zu bieten. Für persönliche Anfragen deiner rechtlichen oder finanziellen Anliegen empfehlen wir dir, eine:n Rechts-, Steuer-, oder Finanzberater:in hinzuzuziehen.

    War dieser Artikel hilfreich?
    Der Artikel wurde als hilfreich bewertet.
    Vielen Dank
    Wir haben die Bewertung erhalten.