Ein Fachwerk ist eine tragende Konstruktion aus Stützen, Streben und Riegeln. Je nach Einsatzgebiet bestehen Fachwerke aus Holz oder auch aus Stahl. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird die Bezeichnung meist im Zusammenhang mit Fachwerkhäusern verwendet, bei denen die durch ein hölzernes Tragwerk gebildeten Felder mit Ziegelsteinen ausgemauert sind.
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Die Fachwerkbauweise ist eine Skelettbauweise aus waagrechten Riegeln und senkrechten Stützen, die kraftschlüssig miteinander verbunden werden. Für die nötige Aussteifung sorgen schräg eingesetzte Streben. Stabilisiert wird das Wandskelett durch die Deckenbalken. Zusammen mit Dachtragwerk und Innenwänden entsteht ein statisches Gesamtobjekt. Ist das Fachwerk errichtet, wird ausgefacht. Die entstandenen Felder werden ausgemauert und verputzt.
Aus der jahrhundertealten traditionellen Fachwerkbauweise hat sich die Holzskelettbau- oder Holzständerbauweise entwickelt. Das Prinzip ist das gleiche geblieben, nur werden die einzelnen Bauteile heute im Werk vorproduziert und als Abbund oder teilmontiert auf die Baustelle geliefert. Bleibt das Ständerwerk sichtbar, dann übernimmt es wichtige gestalterische Funktionen, durch Farbe oder Schmuckdetails können Akzente gesetzt werden. Damals wie heute kommt dem Holzschutz eine hohe Bedeutung zu. Konstruktiv kann dieser durch die Verwendung von widerstandsfähigen Harthölzern und durch bauliche Schutzmaßnahmen umgesetzt werden. Im Bereich der Schwellen und bei anderen von der Witterung stark beanspruchten Bauteilen ist zum Teil auch chemischer Holzschutz erforderlich. Die Regelungen und Vorschriften dazu sind in der DIN 68800 festgeschrieben.
Im modernen Holzständerbau, der oft beim Bau von Fertighäusern vorkommt, wird Fachwerk häufig für die Fassadengestaltung eingesetzt. Vor die tragende Wandschale, die in Holzständer- oder Holzrahmenbauweise errichtet wird, wird eine Fachwerkkonstruktion gestellt. Diese wird mit Mauerziegeln ausgefacht und verfugt, sodass ein Verblendmauerwerk mit Fachwerk entsteht.
Traditionell wurden Harthölzer wie Eiche für das Fachwerk eingesetzt. Diese sehr widerstandsfähige Holzart ist unempfindlich gegen Feuchtigkeit und andere Witterungseinflüsse, außerordentlich hart und sehr tragfähig. Für Schwellenhölzer und andere gefährdete Bereiche wird dieses Holz oft immer noch eingesetzt. Aus Kostengründen wird im modernen Fachwerkbau jedoch vorwiegend Lärche oder Douglasie verwendet. Bauteile, die nicht direkt der Witterung ausgesetzt sind, können auch aus Fichte oder Tanne gefertigt sein. Für alle Holzarten, die im Fachwerk eingesetzt werden, ist die Vortrocknung besonders wichtig. Unvollständig getrocknetes Holz kann reißen, dies wiederum ergibt Angriffsflächen für Schädlinge und Feuchtigkeit.
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