Holzhäuser sind in Deutschland sehr beliebt, da sie einen wohnlichen Charakter und ein angenehmes Raumklima haben. Die Preise und Qualitätsmerkmale der Häuser aus Holz orientieren sich stets an der gewünschten Ausstattung.
Hier erfahren Sie mehr über die Eigenarten von Holzhäusern, die möglichen Bauweisen, die Kosten und die Vor- und Nachteile eines Holzhauses.
- Holzhäuser werden aus einem nachwachsenden Rohstoff gefertigt und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
- Je nach Bauweise unterschieden sie sich optisch voneinander – etwa das typische Schwedenhaus oder das Blockbohlenhaus. Aber auch das gewählte Holz entscheidet über das Aussehen.
- Moderne Holzhäuser werden üblicherweise in der Holzrahmenbauweise errichtet.
- Indem Sie an der Ausstattung oder beim Material sparen, können sie das Holzhaus für einen niedrigeren Preis erhalten.
Wenn es unbehandelt aus dem Wald kommt, ist Holz ein echtes Naturprodukt: Es ist frei von Schadstoffen, riecht angenehm und fühlt sich gut an. Holzhäuser leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, da Holz als nachwachsender Rohstoff bei der Herstellung kaum CO2 freisetzt und sich in den CO2-Kreislauf einreiht. Entsprechend sind Holzhäuser sehr beliebt. Sie eignen sich besonders gut für Familien mit Kindern und Ruheständler, die vom angenehmen Raumklima und der schönen Optik profitieren wollen. Auch für Allergiker sind Holzhäuser eine gute Wahl, da Pollen und Staub weniger häufig vorkommen.
Das äußere Erscheinen dieser Häuser wird vom gewählten Holz und der Konstruktion geprägt. Holzhäuser können sowohl leicht und filigran als auch massiv aussehen. Es gibt noch immer Holzhäuser, die in traditioneller Bauweise direkt auf dem Grundstück errichtet werden, zum Beispiel als Blockbohlen- oder Holzständerbauweise. Doch in der Regel handelt es sich heute um Fertighäuser, deren Bauteile in der Fabrik vorgefertigt wurden.
Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Holzbautechniken entwickelt:
- Das Blockhaus aus massiven Holzbohlen ist die älteste Bauweise.
- Die Holzskelett- oder Holzständerbauweise ist eine andere historische Technik, die Sie von Fachwerkhäusern kennen.
- Der Holzrahmenbau gehört zu den modernen Holzbautechniken.
Die meisten neuen Holzhäuser werden wie beim traditionellen Fachwerk aus einer Tragekonstruktion mit einem Holzgerüst errichtet. Die Fächer werden heute jedoch mit modernen Dämmstoffen statt mit Ziegeln oder Lehm ausgefüllt, um ein angenehmes Wohnen zu ermöglichen.
Besonders beliebt ist diese Bauweise in waldreichen skandinavischen Ländern und in Nordamerika. Vereinzelt sieht man diese Bauweise auch in Mittel- und Nordeuropa. In Nordamerika ist der Holzrahmenbau die vorherrschende Bauweise, insbesondere bei Wohngebäuden, die sich über eine oder zwei Etagen erstrecken.
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Unter einem Blockhaus versteht man ein massives Holzhaus. In Nordeuropa, Kanada und Nordamerika ist das Blockhaus ein noch immer weit verbreiteter Baustil. Hausanbieter verwenden die Begriffe Holzhaus und Blockhaus häufig synonym. Fakt ist jedoch, dass Holzhäuser nicht zwingend aus Massivholz gebaut sein müssen. Die Bauweise entscheidet an dieser Stelle.
Holzhäuser, die im Blockhaus-Stil gebaut werden, bestechen durch ihre einfach anmutende, charakteristische Bauweise. Dabei werden die Wände des Hauses durch das Übereinanderstapeln von Baumstämmen gebildet. So entsteht als jeweils tragende Wand ein massiver Block. Üblicherweise setzen Blockhausbau-Experten stets auf Nadelhölzer.
Aufgrund ihrer unterschiedlichen Eigenschaften obliegt es dem Bauherrn, welches Holz er für sein Holzhaus verbaut haben möchte:
- Fichtenholz ist beispielsweise der kostengünstigste Rohstoff.
- Douglasienholz setzt sich in puncto Beständigkeit gut gegen Pilz- und Insektenbefall zur Wehr.
- Übertroffen wird die Douglasie hier nur noch vom Holz der Rotzeder. Dieses ist jedoch sehr kostspielig.
Die gebräuchlichste Technik für den Holzhausbau ist der Holzrahmenbau. Das Grundprinzip des Wandaufbaus ist eine mit Holzwerkstoffen (zum Beispiel OSB-Platten oder Furniersperrholz) oder Gipsplatten bekleidete Holzständerkonstruktion. Die Zwischenräume werden mit Dämmmaterial ausgefüllt. Wenn die Wand- und Deckentafeln bereits im Werk von beiden Seiten beplankt werden, spricht man auch von Holztafelbau. Im Unterschied zum traditionellen Fachwerk wird die Last des Hauses nicht vom Holzskelett, sondern von der ganzen Wand getragen.
Mit den vorgefertigten Wandelementen ist ein Holzhaus als Fertighaus schnell aufgebaut. Weil die Dämmung direkt in die Wand integriert werden kann, erreichen Holzfertighäuser sehr gute Dämmwerte bis hin zum Passivhaus - Standard und das bei schlankem Wandaufbau. Auch ökologische Dämmstoffe wie Zellulose oder Holzfaser können verwendet werden. Die Fassade eines solchen Hauses lässt sich anschließend ganz nach Wahl gestalten: mit einer Holzschalung, aber auch verputzt oder mit Klinkerriemchen. Das Holzhaus sieht man dem Fertighaus von außen also nicht unbedingt an.
Die Kosten für hängen davon ab, welche Ausstattung Sie sich wünschen. Zudem haben Sie die Wahl zwischen einem Massivhaus aus Holz und einem Fertighaus.
Bei den günstigen Holz-Fertighäusern können Sie zwischen verschiedenen Bauarten wählen:
- Ausbauhaus: Dieses wird in Form eines unvollständigen Rohbaus geliefert. Den Innenausbau nimmt der Hausbesitzer selbst vor. Durch die Eigenbeteiligung des Bauherrn sind Ausbauhäuser aus Holz bereits ab 60.000 Euro auf dem Markt erhältlich – und das in unterschiedlichen Varianten und Ausführungen.
- Fertighaus in schlüsselfertig: Im Gegensatz zu Ausbauhäusern werden bei Fertighäusern alle notwendigen Einzelteile wie Decken oder Wände im Werk vorgefertigt und anschließend auf der Baustelle zusammengesetzt. Die Einzelteile lassen sich sehr präzise anfertigen. Allerdings dauern die nötigen Vorbereitungen wie die Fertigstellung des Kellers und der Bodenplatten länger.
Preise pro Quadratmeter und Ausführungen hängen von den Vorstellungen des Käufers ab. Im Allgemeinen wird diese Form des Holzhauses mit einem Preis von rund 120.000 Euro veranschlagt, wenn die Fertigbauweise zum Einsatz kommt. Eine Villa in Holzbauweise kann 600.000 Euro und mehr kosten. Ein massives Blockhaus benötigt mehr Holz als ein Haus in Holzrahmenbauweise und kostet deshalb mehr. Zudem sind holzverschalte Außenwände teurer als Putz.
Um Kosten zu sparen, können Sie bei der Ausstattung Ihres Holzhauses, ob als Fertighaus oder Massivhaus, Abstriche machen. Zudem ist die Bauweise ausschlaggebend für den Preis. Indem Sie selbst mit Hand anlegen, was bei den Ausbauhäusern aus Holz gut möglich ist, können Sie die Kosten deutlich reduzieren. Auch bei der Bank erhalten Sie für die Eigenleistung vergünstigte Kreditbedingungen und können somit bei der Finanzierung sparen.
Darüber hinaus spielt das Material des Holzes eine wichtige Rolle für die Kosten des Holzhauses. Lassen Sie sich hier gut vom Anbieter beraten und wählen Sie ein Holz, das nicht nur gut aussieht und duftet, sondern auch aus ökologischer Herstellung kommt. Auf diese Weise garantieren Sie, dass Ihr Holzhaus umweltfreundlich ist.
Beachten Sie auch, dass Sie beim Holzhaus langfristig Energie sparen. Das angenehme Raumklima reguliert sich beinahe von allein. Sie müssen also weniger heizen und dürfen sich im Sommer auf angenehm kühle Temperaturen freuen. Der höhere Anschaffungspreis kann sich also durch die Energieeffizienz schnell amortisieren.
Falls Sie noch nicht sicher sind, ob ein Holzhaus die richtige Wahl zum Wohnen für Sie und Ihre Familie ist, können Sie in dieser Tabelle eine Entscheidungshilfe finden:
Vorteile der Holzhäuser |
Nachteile der Holzhäuser |
✅ Ökologisch vertretbarer Baustoff |
✘ Mangelnde Luftdichtheit |
✅ Angenehmes Raumklima |
✘ Nicht ausreichend Schutz gegen Starkregen |
✅ Geringere Wandstärke und dadurch mehr Nutz- und Wohnfläche |
✘ Regelmäßige Fassadenpflege nötig |
✅ Schall- und Wärmeschutz ist mit Massivhäusern vergleichbar |
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✅ Durch Trockenbauweise geringe Bauzeit |
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Häufig gestellte Fragen: FAQ zum Thema Holzhaus bauen
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Worauf sollte ich beim Holzhausbau achten?
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Wenn Sie ein Holzhaus bauen, sollten Sie im Vorfeld erst mal gründlich recherchieren. Der Anbietervergleich auf Immobilienscout24.de bietet Ihnen die Möglichkeit, verschiedene Anbieter gegenüberzustellen und sich für den passenden Holzhaus-Spezialisten zu entscheiden. Ob der Anbieter zu Ihnen passt, werden Sie schon bei der Erstberatung feststellen. Gehen die Experten auf Ihre Wünsche ein? Fühlen Sie sich in Ihrem Bauvorhaben verstanden? Sind die Kosten für den Holzhaus-Bau transparent dargestellt?
Achten Sie beim Projekt zudem auf folgende Punkte: Durch den guten Wärmeschutz ist ein Holzhaus schnell beheizbar, kann sich im Sommer aber schnell aufheizen. Hier sollte ein ausreichender Sonnenschutz geplant werden. Auch der Brandschutz sollte beim Holzhaus-Bauen bedacht werden. Fragen Sie Ihren Anbieter nach Lösungen gegen die Luftdichtheit und nach dem vorgesehenen Schutz gegen starke Regengüsse. Eine fachlich angebrachte Luftdichtheitsschicht und eine ausreichende Wärmedämmung sollten stets vorhanden sein.
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Lohnt es sich, als Alternative zum Neubau ein Holzhaus zu kaufen?
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Ein Holzhaus zu bauen hat den Vorteil, dass man es wirklich völlig nach eigenen Vorstellungen umsetzen kann. Allerdings geht damit eine monatelange Planung einher, ganz zu schweigen von der andauernden Bauphase. Einfacher kann man es haben, wen man ein fertiges Holzhaus kaufen kann. Auch hier können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen, denn es besteht die Möglichkeit, das Haus zum Teil nach eigenen Wünschen umzugestalten. In jedem Fall lohnt sich ein Blick auf den Immobilienmarkt für fertige Holzhäuser zum Kaufen.
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Wie muss ich mein Holzhaus pflegen?
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Damit Ihr Holzhaus wetterbeständig bleibt und nicht mit der Zeit grau aussieht, sollten Sie die Fassade alle drei Jahre nachlackieren. Dies ist die wichtigste Pflegemaßnahme für ein Holzhaus, die Sie auf Wunsch auch an Experten abgeben können.
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Ist ein Holzhaus wasserdicht?
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Bei Fehlern in der Bauplanung oder Materialverarbeitung kann sich Feuchtigkeit in Holzhäusern sammeln. Daher ist ein fachlicher Bau besonders wichtig. Normalerweise ist das Holzhaus komplett wasserdicht.
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Welche Energieeffizienz muss ein Holzhaus aufweisen?
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Wer ein Holzhaus bauen möchte, muss die geltenden Anforderungen der Energieeffizienz berücksichtigen. Die Vorgaben bei Neubauten werden durch die aktuelle Energieeinsparverordnung (EnEV) bestimmt. Da hier Höchstgrenzen für den jährlichen Primär-Energiebedarf und Anforderungen an die Wärmedämmung formuliert sind, wird das Holzhaus dementsprechend geplant und errichtet. Häufig lassen sich massive Holzhäuser mit einer Vorsatzschale an der Außenwand oder an der Innenwand realisieren, sodass das Haus den geltenden Energieeffizienz-Vorgaben entsprechend gebaut werden kann. Weitere Details finden Sie im Energieausweis.
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