Auch wenn die Weltklimakonferenz von Glasgow schon Geschichte ist, nachhaltiges Bauen ist und bleibt ein wichtiges Zukunftsthema. Doch was genau steckt eigentlich dahinter? Wie nachhaltig sind die deutschen Städte? Und welchen Beitrag kannst du beim Bau deines Hauses leisten?
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Wer hätte gedacht, dass der Begriff Nachhaltigkeit schon um die 300 Jahre alt ist und ursprünglich aus der Forstwirtschaft stammt? Dort bezeichnet er ein ausgeglichenes Verhältnis von Rodung und Holzanbau. Das heute eher ungebräuchliche Wort „Nachhalt“ bedeutet so viel wie „Reserve“.
Für die Bauwirtschaft definiert die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB) Nachhaltigkeit so:
Nachhaltiges Bauen bedeutet einen bewussten Umgang und Einsatz vorhandener Ressourcen, die Minimierung von Energieverbrauch und ein Bewahren der Umwelt.
Es geht also nicht nur um Energieeinsparungen, sondern um ein umfassendes Nachhaltigkeitsmodell. Gemäß der DBNB ruht es auf mindestens drei Säulen:
- Die ökonomische Säule: Das Gebäude muss, über den gesamten Lebenszyklus betrachtet, wirtschaftlich sein. Ideal ist beispielsweise eine flexible Nutzungsmöglichkeit, um Leerstände zu vermeiden.
- Die ökologische Säule: Gebäude sollten Ressourcen schonen, die Umwelt schützen und auch das Naturgleichgewicht und die Biodiversität am unmittelbaren Standort nicht gefährden. Für eine gute Ökobilanz ist auch wichtig, dass zum Beispiel Baustoffe umweltfreundlich erzeugt, nach der Nutzung aber auch zu großen Teilen umweltgerecht entsorgt oder recycelt werden können.
- Die soziale Säule: Hier spielen Kriterien für die Menschen, etwa für thermischen Komfort, Innenraumluftqualität, Akustik und Barrierefreiheit eine Rolle.
Bekannt ist, dass Immobilien einen großen Teil der CO2-Emissionen ausmachen: Etwa ein Drittel gehen auf den Gebäudesektor zurück. Doch wo stehen die größten deutschen Städte in puncto Luftqualität und Verkehr heute?
Das Nachhaltigkeitsranking von ImmoScout24 in Kooperation mit der WirtschaftsWoche und der IW Consult geht dieser Frage nach. Dabei wurde die Nachhaltigkeit auf Städteebene anhand des Drei-Säulen-Modells (siehe oben) bewertet und Kriterien wie die Luftqualität, die Förderung des emissionsfreien (Elektro-)Verkehrs und nachhaltige Heizformen für Wohngebäude untersucht.
Spitzenreiter beim Ranking ist ausgerechnet die Automobilstadt Wolfsburg, insbesondere aufgrund der höchsten Dichte von E-Tankstellen, einer guten Luftqualität und ordentlichen Verbreitung alternativer Heizenergien. Auf den Plätzen zwei und drei landen Erlangen und Ingolstadt.
Hannover und Darmstadt sind die klimafreundlichsten Städte (Teilranking Ökologie). Karlsruhe ist noch vor Münster die fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, während es in Erfurt die beste Luftqualität gibt.
In Mannheim werden die meisten neu fertiggestellten Wohngebäude nachhaltig beheizt.
Metropolen wie München oder Hamburg schnitten im Ranking eher mittelmäßig ab, Berlin landet im Städtetest sogar auf dem vorletzten Platz hinsichtlich der Luftqualität.
Zu den CO2-Verursachern in der Immobilienbranchen zählt unter anderem das Baumaterial. Die Produktion von Beton verursacht hohe CO2-Emissionen. Zudem tragen private Haushalte mit der Erzeugung von Raumwärme zum CO2-Ausstoß bei. In Deutschland werden noch etwa dreiviertel der Wohngebäude mit Öl oder Gas beheizt. Ralf Weitz, Geschäftsführer von ImmoScout24, sagt
Neben der Modernisierung bestehender Heizanlagen ist es wichtig, neue Wohngebäude klimafreundlich zu beheizen. Die Umstellung auf regenerative Energien ist eine Generationenaufgabe. Umso wichtiger ist es, bereits jetzt alle Maßnahmen zu ergreifen, die den Energieverbrauch senken. Auf diese Weise lassen sich auch Kosten einsparen.
Zu den wichtigsten Stellschrauben für nachhaltiges Bauen gehören so beispielsweise die Nutzung regenerativer Energien. Die Kraft der Sonne steht uns kostenlos zur Verfügung, Photovoltaikanlagen auf Hausdächern zapfen sie an und nutzen sie für Hausstrom, -wärme und sogar für die Elektromobilität.
Auch nachhaltige Baustoffe werden immer wichtiger. Das können Hightech-Baumaterialien sein, wie CO2-reduzierter Beton, der teilweise unter Zuhilfenahme von Abfallstoffen und mittels geringeren Temperaturen hergestellt wird oder Dämmstoffe, die je nach Wärmeumfeld ihren Zustand von fest zu flüssig verändern und entweder Wärme aufnehmen oder abgeben. Aber auch traditionelle Werkstoffe wie Zellulose, Hanf, Kork und Kalk können beim Hausbau in vielen Bereichen eingesetzt werden.
Der Tausendsassa beim klimafreundlichen Bauen ist Holz: Sofern es aus nachhaltig bewirtschafteten und möglichst regionalen Wäldern stammt, ist Holz als nachwachsender und gut zu verarbeitender Rohstoff perfekt geeignet – bis hin zur optimalen energetischen Verwertung beim Rückbau.
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