Unter einer Rohrisolierung versteht man die Trennung eines Rohrsystems vom umliegenden Material durch Schichten aus speziellen Stoffen oder besonders strukturierte Ummantelungen.
Wechselwirkungen zwischen Rohr bzw. seinem Inhalt und der Umgebung sollen damit verhindert oder eingeschränkt werden.
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1. Rohisolierung bei Temperaturunterschieden
2. Rohrisolierung als Schallschutzmaßnahme
4. Welche Materialien eignen sich für die Rohrisolierung?
5. Wie praktikabel sind Rohrisolierungen aus Kunststoff?
6. Ist eine Rohrisolierung aus Kautschuk belastbar?
Als wichtiges Element bei der Planung eines Rohrsystems sorgt die Rohrisolierung für einen beträchtlichen Anstieg der Komplexität des Planungsproblems, da neben dem Hauptzweck der Rohrinstallation weitere Ziele zu berücksichtigen sind. Besonders zu Berücksichtigen sind Aspekte wie:
- Temperatur
- Schallübertragung
- Material für Rohrisiolierung
- Bauformen
Mittlerweile gibt es zahlreiche Methoden der Rohrisolierung, die sich in einem großen Produktangebot niederschlagen.
Rohrisolierungen werden unter anderem zur Wärmedämmung verwendet. Dies betrifft beide denkbaren Richtungen des Temperaturunterschieds: Leitungen, die heiße Flüssigkeiten oder Gase transportieren, wie etwa Heizungsrohre oder Warmwasserleitungen, werden isoliert, um die Wärmeabgabe an die Umgebung zu minimieren, damit beispielsweise die Heizleistung dort ankommt, wo sie benötigt wird. In diesem Zusammenhang ist die Isolierung also Teil der energetischen Optimierung.
Aber auch Leitungen, die kälter als ihre Umgebung sind, können Probleme verursachen. So kann sich an ihnen Kondenswasser niederschlagen, das etwa zu Schimmelbildung führt. Auch hier ist also eine geeignete Rohrisolierung einzusetzen.
Ein zweiter Grund für die Rohrisolierung ist der Schallschutz. Über Rohre kann sich Schall im ganzen Gebäude ausbreiten. Das gilt für das Rauschen von Wasser in bestimmten Teilen der Anlage ebenso wie für Knackgeräusche, die durch Temperaturänderungen hervorgerufen werden, und natürlich für Geräusche, die außerhalb des Rohrsystems entstehen.
Die Installationen erweisen sich dann gegebenenfalls als Schwachstellen im Schallschutzkonzept. Dem lässt sich mit einer geeigneten Ummantelung der Rohre entgegenwirken, die die Schallübertragung auf das Mauerwerk verhindert oder zumindest reduziert. Die Rohrisolierung bewirkt dann zwar keine Kostensenkung, kann aber entscheidend zum Wohlbefinden beitragen.
Rohrisolierungen gibt es in zahlreichen Materialien und Varianten, zum Beispiel auf der Basis von:
- PVC,
- aus Glasfasern
- Glaswolle
- Steinwolle
- Aluminium
- Kautschuk
- und unterschiedlichen Schäumen.
Häufig werden mehrere Schichten kombiniert und besondere Folien für die Haltbarkeit aufgetragen. Außerdem gibt es unterschiedliche Angebote je nach Rohrdurchmesser und der Stelle des Einbaus.
Die Wahl der richtigen Rohrisolierung sollte daher in Absprache mit einem Experten getroffen werden. Bereits bei der Planung eines neuen Gebäudes oder der Sanierung eines Altbaus sollte dieses Thema berücksichtigt werden.
Für die Rohrisolierung sind unterschiedliche Materialien erhältlich. Die gängigsten Materialien sind Kunststoff, Kautschuk oder Mineralwolle. Diese Stoffe eignen sich besonders, um die Heizungsrohre zu isolieren, damit keine Heizenergie ungenutzt vergeudet wird. Die Wahl des jeweiligen Isolier-Materials ist durch drei Faktoren beeinflusst: Dies sind der Preis für das Material, die Temperaturbeständigkeit und der Brandschutz. Die Dämmleistung ist demnach oftmals vergleichbar, da die Hersteller der Produkte sich mit Blick auf die Wärmeleitfähigkeit an die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) halten müssen. Einen Überblick über die gängigsten Materialien für die Rohrisolierung erhalten Sie im Folgenden.
Eine Rohrisolierung aus Kunststoff besteht meist aus Polyurethan (PU) oder Polyethylen (PE). In der Anschaffung ist das Material sehr günstig und schwer entflammbar. Die Rohrisolierungen aus Kunststoff sind jedoch nicht hochtemperaturbeständig. Das heißt, sie lassen sich beispielsweise nicht für Solarleitungen einsetzen, bei denen durchaus Temperaturen von bis zu 160 Grad Celsius erreicht werden.
Die Rohrisolierung aus Kunststoff wird meist als Schlauch zu je einem Meter verkauft. Durch die bereits integrierten Schlitze und eine selbstklebende Folie werden sie unkompliziert über das Rohr gestülpt und zugeklebt. Das Material Kunststoff ist als Rohrisolierung in vielen Fällen nicht sonderlich biegsam. Daher sind sie für leicht zugängliche Leitungen empfehlenswert. Für Biegungen oder Eckverbindungen lassen sich spezielle Eckstücke verwenden.
Eine Rohrisolierung aus Kautschuk ist sehr belastbar. Entsprechende Rohrisolierungen bestehen aus Kautschuk oder Kunstkautschuk und werden auch als Elastomer oder Isopren bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine synthetische Kautschukmischung, die schwer entflammbar und dazu sehr flexibel und widerstandsfähig ist. Durch die Flexibilität der Kautschuk-Rohrisolierung lässt sie sich unkompliziert selbst für Biegungen verwenden. Oft wird sie daher für schwer zugängliche und verzweigte Rohrsysteme genutzt. Und wie bei Rohrisolierungen aus Kunststoff werden sie meist geschlitzt und selbstklebend vertrieben. Darüber hinaus sind sie hochtemperaturbeständig. Die höhere Flexibilität und Temperaturbeständigkeit führt dazu, dass diese Rohrisolierung preislich über den Kunststoff-Isolierungen liegt.
Rohrisolierungen aus Mineralwolle eignen sich zum Isolieren von Heizungsrohren. Das Material – Mineral- oder Steinwolle – wird dafür in Rohrform gepresst und mit einer Schicht Aluminium ummantelt. Da es häufig nur schwer biegsam ist, empfiehlt sich die Mineralwolle vor allem für leicht zugängliche und gerade verlaufende Rohrleitungen. Als Anschluss-Materialien für Biegungen und Ecken lassen sich adäquate biegsame Rohrisolierungen verwenden. Diese müssen mit der Mineralwolle sauber abschließen, um eine bestmögliche Isolation zu gewährleisten.
Eine Rohrisolierung aus Mineralwolle ist nicht brennbar und hochtemperaturbeständig. Häufig lässt sie sich bis zu einer Temperatur von 250 Grad einsetzen. Wenn Sie die Mineralwolle selbst anbringen möchten, sollten Sie in jedem Fall langärmlige Kleidung und Handschuhe tragen. Denn der Kontakt mit der Mineralwolle kann Juckreiz auf der Haut auslösen.
Mit Blick auf den Preis sind Rohrisolierungen aus Mineralwolle teurer im Vergleich zu den Materialien Kunststoff und Kautschuk.
Die Rohrisolierung ist durch die verhältnismäßig geringen Investitionskosten sehr effizient. Nach den Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) von 2009 und gemäß der Neuerungen der EnEV sind die wärme- sowie kälteführenden Leitungen zu dämmen. Dies betrifft die unbeheizten Bereiche von Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern. Besonders effizient ist eine Rohrisolierung, wenn keinerlei Isolierung vorhanden ist. Bei einem durchschnittlichen Keller lässt sich davon ausgehen, dass ohne Isolierung der Heizungsrohre viel Heizenergie ungenutzt verschwendet wird.
Allein mit einer Rohrisolierung gemäß EnEV haben sich die Investitionen bereits nach ein bis zwei Heizperioden amortisiert. Wichtig ist, dass die Rohrisolierung nicht automatisch bedeutet, dass keine Energie mehr verloren geht. Mit einer Isolierung der Rohre gemäß EnEV lässt sich die ungenutzte Energie um zwei Drittel reduzieren.
Zusätzlich ist eine Rohrisolierung möglich, die über die Anforderungen der EnEV hinausgeht und dementsprechend noch effizienter ist. Sprechen Sie als Bauherr Ihren Hausanbieter bereits im Vorfeld an, welche Rohrisolierung verwendet wird und welche Wahl-Möglichkeiten es für Sie gibt.
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