Der Wandaufbau aus Schalungssteinen bietet durch seine Leichtigkeit und Verarbeitungsweise viele Vorteile, muss aber genau geplant werden.
Schalungssteine gehören zu den sogenannten verlorenen Schalungen. Dies bedeutet, sie dienen als Schalung für Ortbeton und verbleiben auch nach dem Einbau an Ort und Stelle. In der Richtlinie „Anwendungsregeln für nicht lasttragende verlorene Schalungsbausätze/-systeme und Schalungssteine für die Erstellung von Ortbeton-Wänden“ des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) sind die Anforderungen an diesen Baustoff definiert.
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Schalungssteine sind nicht lastabtragend, verbleiben im Bauteil und lassen sich in drei Gruppen einteilen. Man unterscheidet:
- Schalungssteine nach ETA (europäischer technischer Zulassung)
- Schalungssteine aus Normal- und Leichtbeton nach DIN EN 15435:2008-10
- Schalungssteine aus Holzspanbeton nach DIN EN 15498:2008-08
Der eingebrachte Ortbeton wird auch als Kernbeton bezeichnet und kann je nach statischen Anforderungen bewehrt sein. Entsprechend der geometrischen Ausbildung gibt es verschiedene Typen. So kann der Kernbeton zum Beispiel als Scheibe, Gitter oder Säule konstruiert sein. An die Ausführung werden unterschiedliche Anforderungen gestellt, die ebenfalls in der DIBt-Richtlinie beschrieben sind.
Schalungssteine können als Baumaterial für vielfältige Einsatzgebiete verwendet werden. So werden sie zum Beispiel für einzelne tragende oder nichttragende Wände im Keller sowie für Stützmauern eingesetzt. Werden gedämmte Schalungssteine aus Holzspänen oder auch Polystyrol verwendet, entsteht gleichzeitig ein Beitrag zum Wärmeschutz, der durch eine nachträgliche Außendämmung noch verbessert werden kann. Schalungssteine sind in der Regel großformatig, passgenau und mit einem Nut- und Federsystem ausgestattet. So lassen sich die Steine leicht setzen und es entstehen keine Mörtelfugen. Die fertige Mauer verfügt über einen durchgehenden Hohlraum, der nach dem Aufmauern und gegebenenfalls dem Einbau einer Bewehrung lagenweise mit Ortbeton verfüllt wird.
Der größte Vorteil des Schalungssteins besteht in seinem geringen Gewicht, dank dessen die Verarbeitung im Zusammenhang mit der Nut- und Feder-Passung sehr einfach wird. Dadurch, dass keine Schalung aufgebaut und nach dem Einbringen des Betons wieder entfernt werden muss, werden Zeit und Kosten gespart. Auf die in der Regel raue Oberfläche lassen sich Kalk-Zement-Putze gut und sicher haftend aufbringen. Als Nachteil der Bauweise mit Schalungssteinen kann sich erweisen, dass im Nachhinein kaum Änderungen an der Lage der Wand oder an den Fensteröffnungen möglich sind. Der Mauerwerkskern aus Beton kann bei fehlerhaftem Aufbau der Wanddämmung zu bauphysikalischen Problemen führen.
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