Kleine Cafés oder Läden für Schmuck, Mode oder Blumen leben von ihrer Atmosphäre. Doch auf begrenztem Raum praktische wie gestalterische Anforderungen miteinander zu vereinbaren, erfordert clevere Planung.



Eine kreative, charmante Einrichtung macht kleine Läden für Kunden attraktiv.

Wer ein kleines Geschäft eröffnen möchte, muss sich mit vielen Themen auseinandersetzen – vom Businessplan über Fördermittel bis hin zur Ladeneinrichtung. Allerdings wird der Gestaltung Letzterer bei kleinen Unternehmensgründungen oft wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Während große Händler sich ihre Ladengeschäfte von Designern und Innenarchitekten entwerfen und ausstatten lassen, richten Existenzgründer eher nach dem Zufallsprinzip ein. Dabei ist es gerade der Charme einer individuellen Einrichtung, der kleine Läden für solche Kunden attraktiv macht, die der überall gleich aussehenden Shops und Cafés großer Ketten überdrüssig sind.

Ladenausstattung als Visitenkarte


Einzigartige Dekogegenstände heben die kleinen Shops von den großen Ladenketten ab.

Inhaber kleiner Läden können aber durchaus etwas von den Konzepten der großen Player lernen. Genau wie ein internationales Modegeschäft oder eine Restaurantkette sollten Sie sich fragen: Welches Image will ich mit der Ladenausstattung transportieren, was sind die Vorlieben meiner Zielgruppe? Ein Schmuckladen, der schlichte, aber edle Designerstücke verkauft, spricht einen anderen Kundenkreis an, als die Boutique mit exotischem und verspieltem Ethno-Schmuck. Zu der passt eine Einrichtung aus Naturmaterialien wie Holz oder Rattan, im ersteren Fall sind Glasvitrinen die klassische Option.

Soll das kleine Café bewusst ein Gegenentwurf zum durchgestylten Coffeeshop in der Nachbarschaft sein, können Gebrauchtmöbel und Raritäten vom Trödelmarkt gut in die Einrichtung integriert werden.

Übersicht und Ordnung auf begrenztem Raum

Bei der Umsetzung einer Shop-Idee auf kleinem Raum stellen sich andere Herausforderungen als in einem großen Geschäft. Über ein Leitsystem, mit dem sich Kunden im Verkaufsraum zurechtzufinden, muss man sich keine Gedanken machen, wenn zwischen Ladentür, Verkaufsregal und Kasse nur wenige Meter liegen. Wohl aber darüber, wie man auf kleinem Raum verhindert, dass frisch gelieferte Ware im Verkaufsraum zwischengelagert wird oder der Kassenbereich unordentlich aussieht.


Die Basics der Ladeneinrichtung

Auch im kleinen Laden variieren Einrichtung und Ausstattung je nach Branche.

Als Beispiel kann eine Modeboutique dienen, deren Minimalausstattung so aussehen könnte:

  • Tresen oder anderes Möbel mit Kassen-PC
  • Kleiderständer und -regale
  • Ein bis zwei Umkleidekabinen und Spiegel
  • Ausstattung für den Privatbereich
  • Stau- und Lagerraum

Bei kleinen Ladenlokalen gibt es neben dem Verkaufsraum oft nur einen einzigen Nebenraum, der gleichzeitig als Rückzugsraum, Mini-Büro und Lagerraum dienen muss. Hier lohnt es sich, in funktionale Lösungen wie etwa ein stabiles Wand-zu-Wand- oder Boden-Decke-Regalsystem zu investieren.

Individuelle Lösungen finden

Im Verkaufsraum soll die Einrichtung repräsentativ und praktisch zugleich sein. Klassische Ladenmöbel sind für kleine Shops oft überdimensioniert. Man kann hier durchaus auf Möbelstücke zurückgreifen, die eigentlich für den privaten Wohnbereich gedacht sind, was zugleich eine einladende Atmosphäre schafft. Das können beispielsweise zierliche Vitrinenschränke für Schmuckstücke sein oder schicke Badezimmerregale für Wellnessprodukte. Backwaren lassen sich in Körben auf zweckentfremdeten Schuhablagen ansprechend darbieten, hübsch verpackte Süßigkeiten auf einem kleinen, runden Wohnzimmertisch präsentieren. Schnittblumen kommen auf flexiblen Containern unterschiedlicher Größe schön zur Geltung. Ihr Vorteil: Je nach Angebot lassen sich einzelne Container dazustellen oder wegräumen, sodass der Laden nie überfüllt oder leer aussieht.

Mit Licht Atmosphäre schaffen

Ob sich Kunden in einem Laden wohlfühlen und gerne etwas länger verweilen, hängt auch von der Beleuchtung ab. In kleinen Ladenlokalen, die nicht mit einem großflächigen Schaufenster ausgestattet sind, gelangt oft relativ wenig Tageslicht ins Innere, sodass die künstliche Beleuchtung einen großen Einfluss hat. Sie soll hell, aber nicht grell, und behaglich, aber nicht schummrig sein. Für die Allgemeinbeleuchtung sind in kleineren Räumen Decken- und Einbauleuchten günstiger als hängende Schirme. Für eine Akzentbeleuchtung, die Stimmung schafft und Waren ins rechte Licht rückt, eignen sich LED-Lichtstreifen, die einfach und flexibel an Wänden oder Mobiliar anzubringen sind.




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