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So lebt es sich in Gibitzenhof

Gibitzenhof: Jung und international


Der Name Gibitzenhof erinnert noch an die Zeit, als der heutige Stadtteil ein Dorf im Nürnberger Umland war, denn „Gibitz“ leitet sich von der Vogelart Kibitz ab. Das moderne Gibitzenhof dagegen hat damit nicht mehr viel zu tun - es ist ein dicht besiedelter Innenstadtbezirk und umgeben von Industrie.

Alles begann damit, dass die Schuckertwerke und die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN) in der Nähe des Dorfes ihre Werke errichteten. Die Fabriken existieren bis heute, die Schuckertwerke jetzt freilich unter dem Namen Siemens.

Mit der Industrie kam der Bevölkerungszuwachs und um die Jahrhundertwende wuchs kaum ein Stadtteil Nürnbergs schneller: Bei der Gründung des Deutschen Reiches 1871 wohnten keine 1.000 Menschen in dem damals noch selbständigen Dorf, heute hat allein der Stadtteil Gibitzenhof über 5.000 Einwohner - dabei umfasst er nur einen kleinen Teil des damaligen Dorfes.

Starke Zerstörung im Zweiten Weltkrieg

Wegen seiner Nähe zu zahlreichen Rüstungsbetrieben wurde der Stadtteil im Zweiten Weltkrieg stark bombardiert. Nicht nur der Dorfkern und das Gibitzenhofer Schloss fielen den Bombenangriffen fast vollständig zum Opfer, auch ein großer Teil des Altbaubestandes verschwand.

Erhalten blieb die Wohnanlage am Hermann-Luppe-Platz. Sie ist eines der wenigen großen Bauwerke in Nürnberg, das stark vom Bauhaus-Stil beeinflusst wurde. Bis heute gilt diese Wohnanlage, die sich Gibitzenhof mit dem Nachbarstadtteil Steinbühl teilt, als bedeutendes Beispiel des sozialen Wohnungsbaues. Viele Wohnungen im Viertel wurden als Sozial- oder Genossenschaftswohnungen errichtet.

Internationaler Stadtteil

Viele Migranten wohnen heute im Viertel. Mit den neuen Einwohnern kamen auch neue Geschäfte und Lokale in den Stadtteil wie in die Nachbarviertel. Rund um Gibitzenhof ist die Kneipen- und Restaurantdichte hoch und das Angebot abwechslungsreich.

Nur wenige Schritte entfernt von der Stadtteilgrenze findet sich außerdem am Dianaplatz ein großes Einkaufszentrum und auch die Gibitzenhofstraße bietet zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, vom türkischen Bäcker bis zum deutschen Metzger. Auch zum Zentrum der Südstadt, dem Aufseßplatz, ist es nicht weit.

Gibitzenhof ist ein typisches Südstadtviertel. Trotz der Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges findet man teilweise noch interessante Wohnungen. Darüber hinaus ist das Viertel preisgünstig und international. Weiterer Pluspunkt sind die guten Einkaufs- und Ausgehmöglichkeiten rund um den Stadtteil.

Tilman Weigel

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

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