Vom dörflichen Kern Katzwangs steht nicht mehr viel. Trotzdem ist der Stadtbezirk in vielerlei Hinsicht Dorf geblieben. Auch wenn die Bebauung überwiegend im 20. Jahrhundert entstand, ist sie weniger eintönig als in manch anderer Vorortgemeinde. Alte Siedlungshäuser stehen hier neben postmodernen Bungalows.
Im Norden liegt mit dem Reichelsdorfer Forst ein großes Waldgebiet und vor allem im Westen und Süden gibt es noch viel Grün. Große Mehrfamilienhäuser gibt es hier kaum. Die Katzwanger wohnen überwiegend in Einfamilienhäusern. Von dem alten Dorfkern ist dagegen wenig übrig geblieben. Was den Wandel vom landwirtschaftlich geprägten Dorf zum Vorort überlebte, wurde fast vollständig schwer beschädigt, als 1979 ein Damm des Main-Donau-Kanals brach und 800.000 Kubikmeter Wasser das Dorf überfluteten.
Expansion ab den 1920er Jahren
Das Wachstum des Dorfes begann bereits Anfang des 20. Jahrhunderts, also vor der Eingemeindung nach Nürnberg. Damals entstanden Neu-Katzwang und das bis damals nur durch die Radrennbahn und einen Bierkeller bekannte Viertel Reichelsdorfer Keller. Aus dieser Zeit sind bis heute noch viele alte Einfamilienhäuser zu finden, zwischen denen immer wieder sehr moderne Gebäude stehen. Reichelsdorf-Ost dagegen gehört traditionell zur Gemarkung Reichelsdorf. Für die Katzwanger gehört es eigentlich schon nicht mehr dazu. Hier stehen heute ebenfalls überwiegend Einfamilienhäuser.
Auch wenn der alte Dorfkern weitgehend verschwunden ist, Katzwang ist doch ein Stück weit ein Dorf geblieben. Am besten erlebt man das bei einem Besuch der Kärwa, der Kirchweih, die hier noch traditionell gefeiert wird. Wie auf dem Land eben. Der Bürgerverein Katzwang listet mehrere Vereine auf seiner Internetseite auf, vom Pfadfinderstamm bis zur obligatorischen Freiwilligen Feuerwehr.
Rathaus-Außenstelle
Die Infrastruktur ist in fast jeder Hinsicht gut. Lediglich eine Kinderkrippe fehlt. Für die älteren Kinder stehen drei Kindergärten und eine Grundschule mit Kinderhort zur Verfügung und das Rathaus unterhält hier eine Außenstelle, so dass man für Behördengänge im Regelfall nicht in die Innenstadt muss. Auch den täglichen Bedarf an Lebensmitteln kann man spielend im Stadtbezirk decken. Dabei ist die Anbindung an Nürnbergs Zentrum dank des S-Bahn-Anschlusses hervorragend.
Seine dörfliche Bebauung hat Katzwang verloren. Aber in vielerlei Hinsicht ist es Dorf geblieben. Dafür sorgen die Einfamilienhäusern und die vielen Vereine. Ein großes Plus ist der S-Bahn-Anschluss.
Tilman Weigel
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.