Ludwigsfeld ist ein vielseitiger Stadtteil Nürnbergs, der neben einer guten Infrastruktur auch Teile der Universität und zwei renommierte Gymnasien beherbergt.
In Ludwigsfeld wurde Geschichte geschrieben. Nur leider keine besonders erfreuliche. Denn im zum Stadtteil gehörenden Luitpoldhain fanden in den 1920er Jahren die ersten Reichsparteitage der Nationalsozialisten statt. Angelegt wurde der Park schon rund 20 Jahre früher im Rahmen der Bayerischen Landesausstellung. Der Name erinnert an den Prinzregenten, der Bayern damals regierte. Heute ist der Luitpoldhain ein beliebtes Naherholungsgebiet. Er grenzt im Süden direkt an den Dutzendteich und beschert den Einwohnern Ludwigsfelds die Nähe zu einer der größten innerstädtischen Grünanlagen Nürnbergs.
Doch in Ludwigsfeld gibt es nicht nur Vergangenheit, sondern auch Zukunft. Denn am Rande des sogenannten Fliegerviertels befindet sich die Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität Nürnberg-Erlangen. Wenige hundert Meter weiter liegen gleich zwei der renommiertesten Nürnberger Gymnasien. Nur durch die Wedingenstraße getrennt, residieren dort das Martin-Behaim-Gymnasium und das auf Veranlassung Philip Melanchtons gegründete Neue Gymnasium. Trotz seines Namens kann es mittlerweile auf fast ein halbes Jahrtausend Geschichte zurück blicken.
Idylle trotz kriegerischer Namen
Die Straßen zwischen Universität und den beiden Gymnasien tragen kriegerische Namen. Fast alle Straßenbezeichnungen des zwischen den Weltkriegen angelegten Viertels sind nach berühmten Piloten aus dem Ersten Weltkrieg gewählt. Eine Immelmannstraße gibt es hier, eine Richthofenstraße und eine Fliegerstraße. Abgesehen von den Namen ist es hier jedoch geradezu idyllisch. Die Häuser sind ansprechend gebaut und meist nur bis zu zwei Stockwerke hoch. Durchgangsverkehr gibt es kaum.
Wer von Ludwigsfeld spricht, meint meistens diese Gegend. Doch auch jenseits der vierspurigen Regensburger Straße liegt noch Ludwigsfeld. Die Häuser hier sind jedoch meistens einfacher. Weiter im Westen, zwischen Peterskapelle und Petersfriedhof, herrscht dichte Bebauung vor. Im Osten dagegen liegen überwiegend freistehende Wohngebäude aus der Nachkriegszeit.
Versorgung und Nahverkehr
Von der Apotheke bis zum Supermarkt, von der Grundschule bis zum Gymnasium: Die Grundversorgung können die Ludwigsfelder im Viertel abdecken. Freilich ist das Angebot nicht so gut wie in den im Westen angrenzenden Vierteln. Für die Einwohner des Stadtteils ist das aber nicht weiter schlimm. Gleich zwei S-Bahnstationen liegen am Nordrand des Viertels. Maximal zwei Stationen sind es bis zur Innenstadt. Im Süden verläuft die Linie 9 und mitten hindurch fährt die Linie 6.
Vor allem das Fliegerviertel macht Ludwigsfeld zu einem attraktiven Wohnstandort. Aber auch der nördliche Teil sollte nicht vergessen werden, schließlich finden sich hier noch eine Reihe schöner Altbauten.
Tilman Weigel
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.