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So lebt es sich in Uhlandstraße

Uhlandstraße: Das Zentrum des Jugendstils und Historismus

In wenigen Stadtteilen gibt es mehr Gebäude aus der Jugendstilzeit als im Stadtteil Uhlandstraße, den die meisten Nürnberger vor allem als „Gärten hinter der Veste“ kennen. Das ist kein Wunder, denn während sich im Süden die Industrie und mit ihr vor allem Arbeiter und Angestellte ansiedelten, entstanden hier Wohngebiete für gehobenere Ansprüche.

„Gärten hinter der Veste“ liegt im Norden Nürnbergs und hat heute Anteil an den Stadtteilen (statistischen Bezirke) Pirckheimerstraße, Maxfeld und Uhlandstraße. Von den Barockgärten, die dem Stadtteil seinen Namen gaben, ist jedoch nicht mehr viel übrig. Dafür entstanden im 19. und frühen 20. Jahrhundert nicht weniger sehenswerte herrschaftliche Mietshäuser, dem Stil der Zeit entsprechend in Blockrandbebauung und im Jugendstil - oder im Historismus, der in Nürnberg damals sehr beliebt war und nicht selten ebenfalls unter dem Label „Jugendstil“ geführt wird.

Attraktiver Süden, grüner Norden

Vor allem in der Kreling-, Meuschel- und Schweppermannstraße findet man sehenswerte Beispiele aus der Gründerzeit. Die meisten Gebäude darf man durchaus als stattlich oder sogar prächtig bezeichnen. Überhaupt sollte wer gern städtisch wohnt, sich vor allem im Süden des Stadtteils umschauen. In der Schweppermannstraße befinden sich zahlreiche Restaurants und Kneipen.

Dies bedeutet keineswegs, dass der Norden rund um den Nordbahnhof unattraktiv wäre. Die nördliche Grenze des Stadterweiterungsgebiets bildet die Kobergerstraße mit dem Kobergerplatz, von dem aus diagonale Straßen das rechtwinklige Straßenraster durchschneiden und deren Fassaden von schlichten Jungendstil- und Neorenaissanceformen geprägt sind. Für einen Innenstadtbezirk ist es vergleichsweise grün, die Häuser sind niedriger und die Besiedlung weniger dicht. Es gibt einige verkehrsberuhigte Zonen, die einen Umzug aber nur mit Sondergenehmigung möglich machen.

Wer hier wohnt

Uhlandstraße ist ein junger Stadtteil. Nicht nur, dass die Zahl der 15- bis 65-Jährigen - wie in den meisten Innenstadtbezirken - deutlich über dem Stadtdurchschnitt liegt. Trotz der dichten Besiedlung und des geringen Anteils an Einfamilienhäusern ist auch der Anteil der Kinder überdurchschnittlich. Sechs verschiedene Einrichtungen garantieren deren Betreuung, darunter Horte für Schulkinder, konfessionelle, öffentliche und private Kindergärten und Kinderkrippen für Kleinkinder. Wie die meisten Nürnberger Innenstadtbezirke ist Uhlandstraße ein buntes Viertel, fast jeder vierte Bewohner hat einen Migrationshintergrund.

Wer Häuser aus der Gründerzeit liebt, sollte sich auf jeden Fall im Viertel Uhlandstraße umsehen. Vor allem der Süden des Stadtteils bietet Jugendstilgebäude wie kaum ein anderer. Auch die Infrastruktur von Kneipen bis zur Kinderbetreuung ist gut.

Tilman Weigel

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

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