Die Dresdner Heide ist ein rund 50 km² großes Waldgebiet, befindet sich im Norden der Stadt und nimmt etwa 21 % des Stadtgebietes ein. Westlich grenzt es an die Stadtteile Klotzsche und Hellerau, nördlich reicht es bis Langebrück und östlich bis Ullersdorf.
Vom Jagdrevier zum Naherholungsgebiet
Ursprünglich war die Heide bedeutend größer und erstreckte sich bis in Höhe des heutigen Albertplatzes. Durch Rodungen und Besiedlung ging dieser Zusammenhang im 13. Jahrhundert verloren. Die wichtigsten Verkehrswege, welche die Heide durchtrennen, sind die 1841 ausgebaute Radeberger Straße und die 1845 und 1884 angelegten Eisenbahnstrecken nach Radeberg und Königsbrück. Die Heide wird von zahlreichen kleinen Gewässern durchflossen, die teilweise auch Teiche und Tümpel bilden. Dabei zählen die Prießnitz, der Stechgrundbach und der Eisenbornbach zu den wichtigsten.
Wirtschaftlich genutzt wurde die Heide seit dem Mittelalter zur Gewinnung von Holz und Heu, Honig und Bienenwachs und natürlich für die Jagd der Kurfürsten. Die schon seit 1831 in Staatsbesitz befindliche Dresdner Heide blieb noch bis 1918 Jagdrevier des sächsischen Königs. Mehr als 30 Jahre später, im Jahr 1949, wurde die Heide auch administrativ dem Stadtgebiet Dresden zugeordnet, welches sich dadurch flächenmäßig beträchtlich vergrößerte.
Im März 1969 wurde die Dresdner Heide zum Landschaftsschutzgebiet erklärt. Kurios ist, dass man bis ins 18. Jahrhundert versuchte, im Heidegebiet Gold und Silber zu finden. Diese Bergbauversuche blieben allerdings erfolglos. Noch heute sind Reste dieser Stollen am Erzberg zu finden.
Erholen, einkehren und wohnen
Um dem zunehmenden Besucherverkehr in der Dresdner Heide zu begegnen, begann man bereits im 16. Jahrhundert ein Wegesystem anzulegen. Das Mischwaldgebiet am Rande der Stadt entwickelte sich über die Jahrhunderte mehr und mehr zum Naherholungsgebiet für die Stadt Dresden und deren Umland. Am Waldrand wurden Einfamilien- und kleine Mehrfamilienhäuser errichtet, die das Wohnen in ruhiger und gesunder Lage ermöglichten.
Mit ansteigendem Ausflugsverkehr entstanden in der Dresdner Heide zahlreiche Gaststätten, von denen einige noch heute bewirtschaftet werden. Die bekannteste unter ihnen ist zweifellos die Hofewiese, deren Geschichte bis ins Jahr 1547 zurückgeht. Nachdem sie anfangs ausschließlich für die Jagd und Fohlenzucht genutzt wurde, erhielt sie 1877 die Schankkonzession und wurde im Laufe der Zeit zur beliebten Ausflugsgaststätte mitten im Wald. Wegen des schlechten Bauzustandes ist das Traditionslokal derzeit leider geschlossen.
Im westlichen Teil der Heide findet man den Waldmax. Dieses Gasthaus ist ebenso wie das Fischhaus an der Radeberger Straße auch mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar und deshalb äußerst beliebt und stark frequentiert.
Die Dresdner Heide ist mit allen Verkehrsmitteln gut zu erreichen und noch immer das favorisierte Naherholungsgebiet der Dresdner und ihrer Gäste. Wohnen in wirklich ruhiger und naturnaher Lage - das verspricht und hält die Dresdner Heide.
Iris Michel
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.