Der nahezu unbewohnte Stadtteil Hellerberge befindet sich im Dresdner Norden und erhebt sich terrassenförmig am Rande des Elbtals. Im Osten und Westen grenzt die Dresdner Heide, im Norden der Stadtteil Hellerau und im Süden Trachenberge und die Albertstadt an Hellerberge, das auch als Grenze zwischen der Innenstadt und nördlichem Stadtrand angesehen wird.
Innerstädtisches Naturschutzgebiet im Sperrgebiet
Landschaftlich ist dieser Stadtteil sehr reizvoll. Er ist im Gegensatz zur angrenzenden Dresdner Heide zwar weniger bewaldet und von charakteristischen weiten, flachen Brachen und beinahe schon seltsam erscheinenden bewachsenen Dünen gekennzeichnet. Aber da Hellerberge lange Zeit militärisch genutzt wurde und bis 1989 sogar Sperrgebiet war, konnte sich hier eine einzigartige Flora und Fauna erhalten und entwickeln. Über 120 ha stehen als Flora- und Fauna-Habitat unter Naturschutz. Die weiten Flächen waren es auch, die in den 1920er Jahren die Gründung eines zweiten Dresdner Flughafens begünstigte, der aber nicht mehr besteht. In seiner militärisch geprägten Vergangenheit gibt es auch weniger glorreiche Kapitel. So befand sich auf dem Heller im Zweiten Weltkrieg eine Außenstelle des Konzentrationslagers Flossenbürg.
Die zivile Seite von Hellerberge
Die vormalig militärisch genutzten Gebiete werden heute zum großen Teil kleingärtnerisch genutzt. Hier entstand so die mit über 55 ha größte Kleingartenkolonie der Stadt, in der sogar in den 1980er Jahren eine beliebte Fernsehserie gedreht wurde. Pläne, in Hellerberge Plattenbauten wie Pilze aus dem Boden schießen zu lassen, wurden in den 1960er Jahren glücklicherweise begraben, aber es siedelten sich immer mehr Gewerbebetriebe an. So entstand hier parallel zum Autobahnzubringer zur A 4 ein Betonwerk sowie an der Meinholdstraße das Dresdner Druck- und Verlagshaus, in dem Tageszeitungen wie die Sächsische Zeitung gedruckt werden.
Hellerberge ist kein ausgewiesenes Wohngebiet und hat fast keine Einwohner. Der Stadtteil ist mit Bus- und Straßenbahn an den Randgebieten erreichbar. Eine Besiedlung ist nicht geplant, weswegen es auch kaum Baugrundstücke zur privaten Nutzung gibt.
Iris Michel
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.