Ist der Immobilienkauf derzeit sinnvoll?
Wohnungs- und Hauskauf in Zeiten von Corona
Die Folgen der Coronavirus-Pandemie beeinflussen derzeit unseren Alltag und bringen manche Verunsicherung mit sich. Doch es gibt keinen Grund, den Traum von den eigenen vier Wänden deshalb aufzuschieben – oder gar aufzugeben. Gerade jetzt können Immobilienkäufer mit guten Finanzierungsbedingungen rechnen.
"Dynamische Entwicklung" ist ein Ausdruck, der in diesen Tagen besonders häufig zu hören ist. Das gilt auch für die Zinsentwicklung. Anfang März sanken die Zinsen für Immobilienkredite infolge der Corona-Krise auf ein Rekordtief. Baudarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung gab es schon zum Zinssatz von 0,6 Prozent jährlich, bei guter Bonität sogar für um die 0,4 Prozent. In den letzten Tagen, so berichtet der Finanzierungsvermittler Interhyp, haben dann einige Anbieter ihre Konditionen leicht um etwa 0,1 bis 0,3 Prozentpunkte erhöht. Grund dafür ist laut Interhyp eine nicht mehr ganz so günstige Refinanzierungssituation der Banken. Dennoch lägen die Konditionen für zehnjährige Darlehen immer noch oft unter 0,7 Prozent.
Wer jetzt für einen Immobilienkauf bereit ist, kann also nach wie vor mit sehr günstigen Finanzierungskonditionen rechnen. Und welche Zinsbindung ist die richtige? "Die Grundregel lautet: Je niedriger das Zinsniveau, desto länger die Zinsbindung", weiß Michael Herte, Referatsleiter Finanzdienstleistungen von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Den niedrigen Zinssatz sollte man sich mit einer möglichst langen Zinsbindung von 15 oder 20 Jahren sichern. Damit verschaffen sich Immobilienkäufer viel Planungssicherheit. Darlehensnehmer haben dank § 489 BGB das Recht, nach zehn Jahren, auch vor Ablauf der Zinsbindungsfrist, den Vertrag zu kündigen. Das Kreditinstitut darf dies nicht. Um in "dynamischen" Zeiten auch bei Einkommensveränderungen flexibel reagieren zu können, empfehlen Finanzierungsfachleute, Optionen wie Tilgungssatzwechsel oder kostenlose Sondertilgungen zu vereinbaren.
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Auch mit staatlichen Fördermitteln dürfen Immobilienkäufer und Bauherren weiterhin rechnen. Bei der KfW-Förderbank sind Anträge für die Förderprogramme im Bereich Bauen und Sanieren ohne Einschränkungen weiterhin möglich, Darlehen und Zuschüsse werden weiter ausgezahlt. Im Wohneigentumsprogramm (124,134) hat die KfW zu Ende März die Zinsen zwar leicht erhöht, nicht aber bei den Fördermitteln für Energieeffizienz oder Barrierefreiheit. Alle KfW-Programme bleiben für Immobilienerwerber attraktiv und sind eine gute Säule der Finanzierung von Wohneigentum.