Ist Corona eine Gefahr für den Immobilienkauf?
Auswirkungen auf den Immobilienmarkt
Die Preise für Immobilien sind ohnehin sehr hoch, und nun kommen auch noch die Auswirkungen des Coronavirus dazu. Welche Erwartungen haben die Deutschen an den Markt: Wird er sich durch die Krise für Käuferinnen und Käufer verbessern oder eher verschlechtern?
Der Baufinanzierungsvermittler Interhyp und das Statistikportal Statista haben diese und andere Fragen an 1000 repräsentativ ausgewählte Bundesbürgerinnen und -bürger gestellt. Die Ergebnisse zeichnen ein aktuelles Bild davon, wie Käuferinnen und Käufer die aktuelle Entwicklung der Immobilienmärkte bewerten.
Drei Viertel der Befragten sehen einen großen Einfluss der Pandemie auf ihre Kaufabsichten. 49 Prozent glauben, der Immobilienerwerb wird schwieriger, weil sich aufgrund der Pandemie die wirtschaftliche Situation der Kaufenden verschlechtert. 26 Prozent glauben an steigende Preise. Ein Viertel erkennt keinen Einfluss des Coronavirus: 21 Prozent sprechen ihm gänzlich eine Wirkung ab, vier Prozent erwarten sogar fallende Immobilienpreise.
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Überraschend ist die Frage, ob sich die potenziellen Käuferinnen und Käufer Sorgen über die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt machten. In der aktuellen Umfrage bejahten 66 Prozent der Befragten dies. In einer ähnlichen Umfrage aus der Zeit vor der Pandemie lag die Antwortzahl sogar bei 70 Prozent. Das kann darauf hindeuten, dass der Markt – auch ohne den Einfluss des Virus – bereits als überhitzt angesehen wurde.
Tipp:
Gerade in unsicheren Zeiten erfreuen sich Immobilien als Felsen in der Brandung einer großen Beliebtheit. Das zeigt die Umfrage übrigens auch, denn den Wunsch nach einer eigenen Immobilie innerhalb der nächsten zehn Jahre haben 48 Prozent der Befragten. Dieser Wert ist identisch mit dem Ergebnis, das vor der Corona-Pandemie im Dezember 2019 ermittelt wurde. Wenn Sie also den Wunsch nach einer Immobilie jetzt verwirklichen wollen, sollten Sie nicht lange zögern.
Einen Vorteil könnten Sie allerdings bei gutem Timing "zwischen den Jahren" haben, wenn Sie in Bundesländern wie Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg und Hessen vom Makler kaufen: Hier galt bisher, dass Käufer die volle Maklerprovision bezahlen müssen. Ab dem 23. Dezember wird die Courtage überall zwischen verkaufender und kaufender Partei geteilt. Da bis Ende des Jahres auch noch die reduzierte Mehrwertsteuer gilt, könnten Sie mithilfe der Kombination beider Sparmöglichkeiten einen Teil Ihrer Erwerbsnebenkosten reduzieren.
Entscheidendes Kriterium für Käufer, den Wunsch nach den eigenen vier Wänden wahr zu machen, ist aber nicht die Pandemie, sondern neben den Kaufpreisen (74 Prozent würden bei sinkenden Preisen eher kaufen) vor allem eine Reduktion der Nebenkosten (59 Prozent) und höhere Fördermittel (58 Prozent). Hier ist also die Politik gefragt, diese Barrieren zu reduzieren bzw. eine höhere Förderung aufzulegen.
Quelle: Interhyp/Statista-Umfrage, 1.000 Befragte in Deutschland