Wohl kaum eine Nutzungsart der Immobilienwirtschaft wird sich durch die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Erfahrungen so stark verändern wie der Bürosektor. Dabei ist Covid-19 lediglich ein Beschleuniger, die eigentliche Entwicklung begann schon weit vorher. Das erklärt Martin Ballweg, Gründer und Geschäftsführer von Scaling Spaces aus Berlin, in unserem Gespräch. Die Arbeitswelten werden flexibler, verschiedene Arbeitsplatzmodelle gehen ineinander über. Nicht immer eine leichte Aufgabe, insbesondere für junge Unternehmen, die sich mitten in der Wachstumsphase befinden. Scaling Spaces hat dafür das flexible Hub & Spoke Konzept entwickelt.
Martin Ballweg, 2017 haben Sie Scaling Spaces gegründet. Wie kam es dazu?
Ich hatte in dem Jahr mein vorheriges Unternehmen verlassen und überlegt, was ich als nächstes machen möchte. Ursprünglich wollte ich mir ein paar Monate Auszeit nehmen und etwas entspannen. Doch es kam anders als gedacht – und ich hatte nur ganze zwei Wochen frei. Ich hatte in meinen früheren Unternehmen festgestellt, welchen Aufwand junge Unternehmen betreiben müssen, um ihre Büroflächen zu planen und zu betreiben, insbesondere dann, wenn sie in der Skalierungsphase sind. Das Thema eigenes Büro wird häufig unterschätzt. Neben dem eigentlichen Mietvertrag muss man sich um Internet, Reinigung, Getränke bis hin zum Toilettenpapier kümmern, das ist ein großer Aufwand. Zudem war es nahezu unmöglich, ein Büro zu finden, das flexibel mit der Mitarbeiterzahl mitwachsen kann. Oft mussten Unternehmen dafür neue Flächen anmieten und verloren dadurch ihr ursprüngliches Büro. Das ist immer ein großer Einschnitt, schließlich stellt das eigene Büro ja einen wichtigen Teil der Unternehmensidentität dar. Obwohl ich keinen Immobilienhintergrund hatte, wollte ich dieses Problem lösen. Ich traf relativ spontan meine heutigen Mitgesellschafter. Es hat auf Anhieb inhaltlich und menschlich gepasst, sodass wir gemeinsam das Konzept entwickelten und umsetzten. Die letzten drei Jahre haben uns gezeigt, dass dieses Konzept aufgeht.
Mit Scaling Spaces bieten Sie Unternehmen die besagte Flexibilität. Was unterscheidet Sie von Coworking-Anbietern?
Wir verstehen uns nicht als Coworking-Anbieter und verwenden diesen Begriff auch nicht. Im Gegenteil: Wir bieten klassische Büroflächen, allerdings mit einer All-Inclusive-Miete und flexiblen Mietverträgen und -flächen, um den Aufwand für Unternehmen möglichst gering zu halten. Unser flexibles „Hub & Spoke-Konzept“ richtet sich vor allem an Unternehmen, die keinen eigenen Immobilienapparat oder Office Manager haben oder leisten wollen und können, um ihre Büros zu suchen, zu entwickeln und zu betreiben. Aus meiner Sicht ist die Flexibilität, die wir mit Scaling Spaces bieten, die entscheidende Grundlage für die Zukunft des Arbeitens und des Büros. Die Beschränkungen der Covid-19-Pandemie führen uns das heute eindrucksvoll vor Augen, auch wenn die Entwicklung schon weit vorher begann. Corona zwingt uns dazu, neu zu denken. Mitarbeiter wollen mehr Flexibilität haben, wo und wann sie arbeiten. Sei es der Büroarbeitsplatz in der Stadt, das Hot Desking in der Nähe oder das mobile Büro zuhause oder im Café. Die Arbeitswelten gehen ineinander über und werden extrem flexibel. Für junge Unternehmen sind Coworking-Spaces aber keine ausreichende Alternative, da sie in ihren Flächen auch zusammensitzen und arbeiten wollen. Unser Konzept sehe ich als geeignet an, um diese neue Arbeitssituation abbilden zu können. Unser „Hub & Spoke-Konzept“ ist da genau die richtige Lösung. Damit können wir unseren Kunden eine flexible Kombination aus z.B. einem Hauptstandort (der „Hub“), weiteren Satelliten-Büros für Teams in der Nähe des Wohnorts und On-Demand Büros oder Arbeitsplätzen anbieten. Die Büros und Einzel-Desks sind über unsere App miteinander verbunden und können auch von unterwegs von den Mitarbeitern spontan gebucht bzw. reserviert werden. So etwas „auf eigene Faust“ ohne einen Betreiber umzusetzen, ist für die meisten Unternehmen kaum wirtschaftlich sinnvoll und umsetzbar.
Wie sieht Ihr Alltag bei Scaling Spaces aus?
Man kann es sich vorstellen wie ein Hotel. Und ähnlich wie in einem Hotel sieht bei uns kein Tag aus wie der andere. Am Ende sind wir ein Dienstleister, der selbstverständlich auch mal unliebsame Aufgaben übernehmen muss, um die Bedürfnisse seiner Kunden zu bedienen. Dabei passieren immer wieder sehr interessante Dinge, mit denen auch wir nicht rechnen. Aber das zeichnet unseren Alltag aus und macht die Arbeit spannend und abwechslungsreich. Ähnlich flexibel wie unsere Flächen sind nun einmal auch unsere Aufgaben, von der Rezeption bis zur Geschäftsführung.
Scaling Spaces ist ein relativ junges Unternehmen. Wie stehen Sie zum Thema Digitalisierung?
Digitalisierung gehört für uns seit Beginn zum normalen Arbeiten dazu und ist entsprechend auch ein ganz normales Thema für uns. Schon vor der Pandemie lief bei uns alles digital ab. Der letzte Prozess, den wir umgestellt haben, war die Buchhaltung. Generell gilt: Wir können arbeiten, wo wir wollen und wann wir wollen. Das muss unsere Infrastruktur leisten. Wir sind durch digitale Technologie flexibel und einsatzfähig.
Was schätzen Sie an ImmoScout24?
Ich schätze vor allem die persönliche Betreuung und die Kompetenz unserer Ansprechpartner. ImmoScout24 nimmt sich wirklich viel Zeit, um Themen miteinander zu diskutieren. Sie sind motiviert, unsere Probleme zu lösen, vor allem in diesem „relativ“ neuen Bereich Flexible Office & Coworking. Schließlich sind unsere Anforderungen nicht gerade alltäglich. Unsere Kunden wollen weder Coworking-Flächen noch leere Büros. Sie suchen nach einem Angebot, das mitwächst. Die Herausforderung beginnt bereits beim Quadratmeterpreis. Bei unseren Inseraten steht da häufig „auf Anfrage“, was Suchenden mitunter suggerieren könnte, dass wir teurer als andere sind. Dabei sind bei uns sämtliche Nebenkosten, von Internet über Reinigung bis Rezeptionssservice, bereits inkludiert. Vielen Bürosuchenden fehlt hier das gewisse Grundwissen. Wie oft sucht man schließlich ein Büro? Die Kaltmiete pro Quadratmeter ist letztlich nicht entscheidend, viel wichtiger sind doch die Gesamtkosten und das, was man dafür erhält.
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Was könnte ImmoScout24 noch für Sie tun?
ImmoScout24 als Marktführer könnte uns entscheidend dabei helfen, Bürosuchende entsprechend zu schulen – also „Education“ betreiben. Mittlerweile haben viele Menschen Coworking und Flexible Office auf dem Schirm, kennen aber oft nur die klassischen Hot- und Flex-Desk-Angebote. Hier müssen wir Aufklärungsarbeit leisten, die Angebotspalette ist eben viel breiter. Wir müssen hier dicke Bretter bohren und würden uns freuen, wenn ImmoScout24 uns dabei unterstützt.
Dieses Interview wurde am 25.11.2020 von den Strategiekollegen geführt.
Scaling Spaces nutzt das Empire Brand Package von ImmoScout24
Bürosuchende in ganz Berlin erhalten an mehreren Stellen bei ImmoScout24 exklusive Vorschläge für Flächen von Scaling Spaces. Zudem hat ImmoScout24 eine eigene Landingpage mit allen Services, die Scaling Spaces anbietet, entwickelt. So erhalten auch Interessenten, die sich bislang nicht mit Coworking-Spaces beschäftigt haben, fundierte Einblicke in die Mietangebote des Unternehmens.
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