So beeinflusst das Coronavirus die Bauwirtschaft

85 Prozent spüren bereits Auswirkungen

Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) hat seine Mitglieder befragt, ob und wie die Corona-Pandemie ihr Geschäft bereits heute behindert.


Miniaturhaus und -baum unter einer Glasglocke

Noch geht es auf den Baustellen des Landes munter voran, aber die Auswirkungen des neuartigen Coronavirus auf den Hausbau lassen sich bereits erahnen. Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) hat seine Mitglieder befragt, ob und wie die Corona-Pandemie ihr Geschäft bereits heute behindert. Die Mitgliedsunternehmen sind in Deutschland für den Bau von 50 Prozent der Wohnungs- und 30 Prozent der Gewerbeimmobilien verantwortlich. 14 Prozent arbeiten als Verwalter von Mietwohnungen.


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Auswirkungen zeigen sich in 4 Bereichen

Ende März veröffentlichte der BFW die Ergebnisse der Umfrage bei seinen Mitgliedsunternehmen. Lediglich 15 Prozent der Baubetriebe verspürte zu diesem Zeitpunkt offensichtlich keinerlei Effekte. Der große Rest von 85 Prozent gab an, bereits Auswirkungen der Corona-Pandemie wahrzunehmen.

Die Auswirkungen zeigen sich in vier Bereichen: Am stärksten beeinflussen sie die Organisation der Mitarbeiter (37 Prozent), die Bereiche Vermietung und Verkauf (28 Prozent), den Betrieb der Baustellen (24 Prozent) und Mietangelegenheiten sowie den Betrieb von Gebäuden (12 Prozent).

Auf den Baustellen fallen derzeit viele Mitarbeiter aus, vor allem solche von Subunternehmen. Die Hersteller nutzen unterschiedliche Strategien, um trotzdem weiterarbeiten zu können: Sie arbeiten beispielsweise in neuen Schichtsystemen, um die Zahl der Mitarbeiter zu reduzieren, die sich gleichzeitig auf der Baustelle aufhalten. Sie ziehen Gewerke vor oder planen sie um, sodass es weniger Engpässe gibt und sie beauftragen teilweise lokale Handwerker mit der Ausführung.






76 Prozent erwarten Verzögerungen

In der Lieferkette gibt es bei 43 Prozent der Unternehmen Engpässe, allen voran im Rohbau, gefolgt von den Bereichen Sanitär, Elektro und Heizung. Es fehlt an Fliesen, Türen, Fenstern.

Zwei bis drei Monate: So lange könnten sich Bauvorhaben verlängern. 76 Prozent der Unternehmen gehen aktuell von Verzögerungen aus. Positiv: 71 Prozent der Unternehmen nehmen keinerlei negative Reaktionen seitens der Auftraggeber, Investoren und Banken wahr. Die Verantwortlichen handelten bislang sehr besonnen.

Beim Vermieten und im Verkauf hat sich die Zahl von Präsenzterminen merklich verringert. Kompensiert werde dies vor allem durch Videokonferenzen. Außerdem verschieben sich Notartermine und die Unternehmen registrieren eine Verringerung von Reservierungen für neue Objekte. Nachfragerückgänge sehen derzeit etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) der befragten Unternehmen.


Aktuelle Entwicklungen zu Corona-Auswirkungen auf den Immobilienmarkt:





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