Energieautarkes Mehrfamilienhaus eingeweiht
Wärme und Strom vom Dach in Wilhelmshaven
In Wilhelmshaven steht seit Kurzem eines der ersten Mehrfamilienhäuser, das die benötigte Energie selbst erzeugt: hochgedämmt und mit Solarthermie- sowie Photovoltaikkollektoren auf dem gesamten Dach und unterhalb der Balkonbrüstungen.
Das Vorzeigeprojekt (Kosten 2,47 Millionen Euro) wurde in Wilhelmshaven von der Baugenossenschaft Spar + Bau kurz vor Weihnachten 2018 feierlich eröffnet. Solarthermie- und Photovoltaikmodule auf dem Dach und an den Balkonen des dreistöckigen Hauses machen eine weitgehende Selbstversorgung möglich.
Das Haus wurde im höchstmöglichen KfW-Effizienzhaus-Standard 40 Plus errichtet. Eine hochwertige Dämmung minimiert Wärmeverluste. Der auf dem Hausdach erzeugte Strom wird in Akkus, Wärme in einem neun Meter hohen Langzeitwärmespeicher gespeichert. Überschüsse werden an E-Tankstellen für Elektroautos vor dem Gebäude und an Häuser in der Nachbarschaft weitergeleitet. Rund zwei Drittel des jährlichen Gesamtstrombedarfs lässt sich auf diese Weise abdecken. In der kalten Jahreszeit wird eine Erdgasbrennwertheizung zusätzlich genutzt und Strom aus dem öffentlichen Netz zugekauft.
Neubau: Finden Sie Ihr neues Zuhause!
Die Mieter der sechs rund 90 Quadratmeter großen Wohnungen können sich über eine günstige Pauschalmiete freuen, die neben dem Mietzins auch die Kosten für Heizung, Strom und Betriebskosten beinhaltet. Der Mietpreis beträgt 10,50 Euro pro Quadratmeter. Kalkulatorisch käme das Haus auf eine Kaltmiete von 6,95 Euro pro Quadratmeter – das sind 1,30 Euro weniger als bei einem vergleichbaren Neubau in Wilhelmshaven. Mehrere ähnliche Projekte stehen in Deutschland vor der Fertigstellung. Dank der gesteigerten Energieeffizienz könnten „Flatrate-Mieten“ schon bald häufiger werden.
Bereits im Juli 2015 wurde in Frankfurt am Main das bis dahin größte Aktiv-Stadthaus Europas fertiggestellt – in weniger als zwei Jahren Bauzeit. Ziel des Projekts, realisiert von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft ABG FRANKFURT HOLDING: Das Haus soll mehr Energie erzeugen als von den Bewohnern für zum Beispiel Heizung und Warmwasser benötigt.