Neubau-Preisanalyse 2021 für Bremen und Umland
Preisdynamik für Neubauwohnungen und -häuser ungebrochen hoch
- Kein Ende in Sicht: Die Angebotspreise für Neubau-Eigentumswohnungen stiegen in Bremen 2020 ungebremst weiter, stärkste Preiszuwächse in der Östlichen Vorstadt mit 7,5 Prozent.
- Eine Neubauwohnung in Bremen-Mitte ist 330.000 Euro teurer als ihr Pendant in Blumenthal.
- Auch die Preise für Neubauhäuser stiegen weiter – Bremen und Umland heben sich damit vom Rest der Republik ab.
- Bremen vs. Thedinghausen: Sparpotenzial von 140.000 Euro für ein Neubauhaus.
Auch im Corona-Jahr 2020 stiegen die Kaufpreise für neugebaute Eigentumswohnungen in Bremen ungebremst weiter. ImmoScout24 verzeichnete einen Anstieg der Angebotskaufpreise für Neubauwohnungen um 6,9 Prozent vom vierten Quartal 2020 gegenüber dem vierten Quartal 2019. 2019 lag der Wert bei 6,6 Prozent. In der Hansestadt verstärkte sich damit sogar die Preisdynamik. Anbieter:innen verlangten für eine Neubauwohnung mit 80 Quadratmetern im Durchschnitt rund 300.000 Euro. Bundesweit gilt Bremen nach Leipzig als preiswerteste Großstadt.
„Es gab bei vielen Marktbeobachter:innen die Erwartung, dass die Preissteigerungen von Immobilien mit der Corona-Krise ein Ende finden. Doch gerade bei Neubau-Eigentumswohnungen ist das Gegenteil der Fall. Die fortgesetzten Preissteigerungen sind ein Indiz für die nach wie vor hohe Nachfrage und belegen, dass die Märkte noch nicht ausgereizt sind. Denn ob als Anlageobjekt oder zur Selbstnutzung: Sein Geld in Betongold zu investieren, ist für viele Menschen gerade auch in unsicheren Zeiten sehr attraktiv“, erläutert Kristian Kehlert, Marktanalyst bei ImmoScout24.
Für die Auswertung hat ImmoScout24 die durchschnittlichen Angebotspreise für eine neugebaute Eigentumswohnung und ein neu errichtetes Einfamilienhaus in Bremen und im Umland analysiert. Referenzobjekte waren dabei eine Neubauwohnung mit 80 Quadratmetern und drei Zimmern sowie ein Neubauhaus mit 140 Quadratmeter Wohnfläche auf 600 Quadratmeter Grundfläche. Inserate im Neubauhaus-Bereich basieren häufig auf den Angeboten von Hausbau-Anbietern und ihren Grundpreisen. Diese können sich im Laufe des Planungsprozesses erhöhen und berücksichtigen meist keine Grundstückspreise.
In der Östlichen Vorstadt stiegen die Preise für neugebaute Eigentumswohnungen mit 7,5 Prozent am stärksten. Insgesamt lagen die Steigerungsraten in den Bremer Bezirken mit einer Differenz von 3,5 Prozentpunkten dicht beieinander. Blumenthal verzeichnete mit 4,0 Prozent die schwächste Preissteigerung im vierten Quartal 2020 im Vergleich zum vierten Quartal 2019.
330.000 Euro Preisspanne zwischen Mitte und Blumenthal
Gemessen an den durchschnittlichen Kaufpreisen ist Blumenthal im vierten Quartal 2020 zudem der günstigste Stadtteil. Eine Neubauwohnung mit 80 Quadratmetern wurde hier im Mittel für rund 180.000 Euro angeboten. Auch Gröpelingen kann mit Preisen von rund 240.000 Euro noch als erschwinglich gelten.
Im 25 Kilometer entfernten Bremen-Mitte verlangten Anbieter:innen die höchsten Preise. Durchschnittlich 510.000 Euro soll eine Neubauwohnung mit drei Zimmern kosten. Erstmals stiegen damit in einem Bremer-Stadtteil die durchschnittlichen Angebotskaufpreise über die Schwelle von 500.000 Euro.
Neugebautes Einfamilienhaus in Thedinghausen ist 140.000 Euro günstiger als das Bremer Pedant
Auch im Umland von Bremen flachte die Preisdynamik für Neubauhäuser im vergangenen Jahr kaum ab: Oyten verzeichnete mit 10,4 Prozent die höchste Preissteigerung – ein Plus von 1,7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. In Ganderkesee kletterten die Preise um 6,6 Prozent nach oben – der drittniedrigste Wert für Bremen und das Umland.
Nur in Bremen selbst und in Delmenhorst stiegen die Preise im vergangenen Jahr nicht mehr so stark an. 1,3 bzw. 1,1 Prozent mehr als im Vorjahr verlangten Anbieter:innen für das Neubau-Eigenheim. In Bremen lagen die Preise im Durchschnitt bei rund 460.000 Euro. Im 20 Kilometer entfernten Thedinghausen wurden die günstigsten Preise aufgerufen: Der Traum vom eigenen Haus ließ sich hier im Schnitt mit 320.000 Euro erfüllen. Das teuerste Pflaster rund um Bremen ist Weyhe: Hier sollte das Neubauhaus durchschnittlich knapp 510.000 Euro kosten.
„Wer vom Eigenheim träumt und auch nach Corona die Möglichkeit hat, vermehrt im Homeoffice zu arbeiten, sollte sich die Preisentwicklung und das Preisniveau in weniger zentralen Wohngegenden ansehen. Finanziell kann es ein großer Vorteil sein, einige Kilometer mehr Fahrtzeit auf sich zu nehmen und dafür beim Kaufpreis zu sparen. Kaufinteressent:innen sollten allerdings auf die Verkehrsanbindung und die Infrastruktur am neuen Wohnort achten. Die Kartenansicht auf ImmoScout24 zeigt diese wichtigen Faktoren an, inklusive Internet- und Mobilfunkverbindung“, so Kristian Kehlert.
Die Preisanalysen der „Neubau-Kauf-Maps“ finden Sie unter: www.immobilienscout24.de/lp/neubau-kauf-maps/
Service für die Medien:
Auf Rückfrage stellen wir Ihnen gerne die Tabellen zu den anderen untersuchten Städten und zum Umland zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an presse@immobilienscout24.de.
Methodik
Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen beziehen sich auf eine 80 Quadratmeter große 3-Zimmer-Wohnung, erbaut in den letzten zwei Kalenderjahren und mit gepflegter Ausstattungsqualität. Die durchschnittlichen Hauspreise beziehen sich auf ein Einfamilienhaus mit 140 Quadratmeter Wohnfläche auf einem Grundstück mit 600 Quadratmetern, ebenfalls erbaut in den letzten zwei Kalenderjahren und mit gepflegter Ausstattungsqualität. Die Preise wurden auf Basis aller bei ImmoScout24 inserierten und mit diesen Merkmalen ausgestatteten Neubauobjekte ermittelt. Inserate im Neubauhaus-Bereich basieren häufig auf den Angeboten von Hausbau-Anbietern und ihren Grundpreisen. Diese können sich im Laufe des Planungsprozesses erhöhen und berücksichtigen meist keine Grundstückspreise. Der Prozentwert beschreibt das Preiswachstum zwischen dem vierten Quartal 2019 und dem vierten Quartal 2020. Die gesamte Zeitreihe wurde neu berechnet und auf Basis der hinzugewonnenen Daten auch eine Korrektur der Daten von 2019 vorgenommen. Dadurch kommt es in einigen Fällen zu Abweichungen zu den kommunizierten Werten aus dem letzten Jahr. Die Anpassungen erlauben eine realistischere Abbildung des Marktes.
Preisanalyse für Neubauwohnungen mit 3 Zimmern und 80 Quadratmetern
Angebotskaufpreis 2019 in Euro | Angebotskaufpreis 2020 in Euro | Entwicklung 2020 | |
Mitte | 474.223 | 508.364 | 7.2% |
Östliche Vorstadt | 429.004 | 461.047 | 7.5% |
Schwachhausen | 426.475 | 451.046 | 5.8% |
Findorff | 381.811 | 408.475 | 7.0% |
Neustadt | 365.726 | 389.448 | 6.5% |
Horn-Lehe | 362.615 | 383.826 | 5.9% |
Oberneuland | 355.520 | 373.028 | 4.9% |
Borgfeld | 323.050 | 343.359 | 6.3% |
Walle | 296.609 | 317.780 | 7.1% |
Vahr | 290.315 | 310.617 | 7.0% |
Obervieland | 281.689 | 300.332 | 6.6% |
Osterholz | 275.393 | 292.796 | 6.3% |
Vegesack | 261.212 | 276.819 | 6.0% |
Huchting | 259.332 | 274.964 | 6.1% |
Woltmershausen | 257.009 | 274.117 | 6.7% |
Burglesum | 246.255 | 259.584 | 5.4% |
Hemelingen | 235.357 | 250.446 | 6.4% |
Gröpelingen | 225.499 | 237.217 | 5.2% |
Blumenthal | 170.403 | 177.187 | 4.0% |
Preisanalyse für Neubauhäuser mit 140 Quadratmeter Wohnfläche
Angebotskaufpreis 2019 in Euro | Angebotskaufpreis 2020 in Euro | Entwicklung 2020 | |
Weyhe | 458.727 | 505.798 | 10.3% |
Stuhr | 438.254 | 483.174 | 10.2% |
Lilienthal | 438.885 | 475.469 | 8.3% |
Bremen | 457.915 | 463.745 | 1.3% |
Achim | 416.674 | 458.256 | 10.0% |
Oyten | 398.284 | 439.812 | 10.4% |
Ritterhude | 403.165 | 434.941 | 7.9% |
Ganderkesee | 366.011 | 390.292 | 6.6% |
Delmenhorst | 381.107 | 385.291 | 1.1% |
Syke | 352.986 | 385.140 | 9.1% |
Worpswede | 357.727 | 384.702 | 7.5% |
Ottersberg | 347.003 | 380.645 | 9.7% |
Lemwerder | 341.306 | 369.514 | 8.3% |
Schwanewede | 340.272 | 365.041 | 7.3% |
Berne | 329.444 | 357.867 | 8.6% |
Osterholz-Scharmbeck | 327.447 | 349.284 | 6.7% |
Grasberg | 316.234 | 337.823 | 6.8% |
Thedinghausen | 293.775 | 321.037 | 9.3% |