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In Leipzig und Dresden stiegen die durchschnittlichen Mietpreise innerhalb der vergangenen vier Jahre deutlich. Dresden ist mit Abstand das teuerste Pflaster. Aber auch Leipzig zieht kontinuierlich an.
Alle anderen Regionen zeigen eine stabile Preisentwicklung mit nur geringem Anstieg aber auch kaum Preisverfall. Bevölkerungswachstum beeinflusst auch die Mietentwicklung auf dem sächsischen Markt. Man spricht dann vom Phänomen der Schwarmstädte. Es zieht viele Menschen nach Leipzig und Dresden. In diese Städte gehen junge Erwachsene zum Studieren, bleiben zum Arbeiten und zeitgleich siedeln sich weitere Industriezweige an, denn wo viele Menschen leben, gibt es mehr Jobs. Aber all diese Menschen müssen auch wohnen. Werden also nicht zeitgleich weitere Wohnungen neu gebaut, kommt es zu einem Überhang an Nachfrage nach Miet- und Kaufobjekten. Wo gleichbleibendes Angebot auf steigende Nachfrage trifft, da steigen die Preise.
Interessant ist, dass kleinere Städte in Sachsen zwar keinen massiven Anstieg der Mietpreise aufzeigen, es hier aber auch nicht zum Preisverfall kommt. Das ist ein gutes Signal, denn das zeigt, dass keine Entleerung der Kleinstädte stattfindet, wie wir es vielleicht in den Jahren nach der Wende beobachten konnten. Vermieter in Sachsens Kleinstädten können zwar nicht mit Preissteigerungen wie in Leipzig und Dresden in den kommenden Jahren rechnen, müssen aber auch keinen Preisverfall fürchten.
Diese positive Entwicklung zeigt sich auch in unserer Umfragen unter sächsischen Vermieterinnen und Vermietern 2020. Hier gaben 75 Prozent der Befragten an, dass sie nicht den Eindruck haben, dass die Vermietung über die letzten Jahre schwieriger geworden ist, sondern die Nachfrage eher noch angestiegen ist.
Im Vergleich zu den Metropolstädten wie Berlin oder Hamburg ist Leipzig im Vergleich noch etwas günstiger, doch auch hier steigen die Preise. Aktuell kostet eine Altbau-Wohnung durchschnittlich 7,53 Euro pro Quadratmeter – 3,7 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Für eine Neubauwohnung müssen Mieter 9,51 Euro pro Quadratmeter kalkulieren.
Im Vergleich zur Hauptstadt Berlin ist Leipzig aber noch günstiger. Hier zahlen Mietinteressenten für eine Altbauwohnung im Schnitt 10,69 Euro pro Quadratmeter und 14,21 Euro pro Quadratmeter für eine Neubauwohnung. Hamburg ist mit 11,35 Euro pro Quadratmeter für eine Altbauwohnung und durchschnittlich 14,29 Euro pro Quadratmeter für eine Neubauwohnung sogar noch teurer.
Die Preise für Eigentumswohnung stiegen in Leipzig deutlich stärker. Innerhalb eines Jahres verteuerten sich die Preise für die eigene Altbauwohnung um 17,3 Prozent. Aktuell müssen Kaufinteressenten mit 2.256 Euro pro Quadratmeter kalkulieren. Das ist knapp die Hälfte des Quadratmeterpreises, welcher in Hamburg aufgerufen wird (5.945 Euro pro Quadratmeter).
Für eine neugebaute Eigentumswohnung liegen die Preise aktuell bei durchschnittlich 3.400 Euro pro Quadratmeter. In Berlin oder Hamburg kostet der Traum der eigenen Wohnung im Schnitt über 5.000 Euro den Quadratmeter.
Die aktuellen Nachrichten aus Leipzig zeigen aber, dass die gestiegenden Mieten bereits zu gesellschaftlichen Verwerfungen geführt haben und der Unmut einige auf die Straße bringt. Szenen wie diese kennt man aus dem Berlin vor einigen Jahren zur Genüge. Da, wo eine hohe Nachfrage auf ein begrenztes Mietangebot trifft, kann es heiß werden.
*Methodik: Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen beziehen sich auf eine 80 Quadratmeter große 3-Zimmer-Wohnung, mit mittlerer Ausstattungsqualität, in mittlerer Wohnlage, Baualter 30 Jahre. Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Mietwohnungen beziehen sich auf eine Zwei-Zimmer-Bestandswohnung, 70 Quadratmeter, 30 Jahre alt mit mittlerer Ausstattungsqualität in mittlerer Wohnlage. Die aktuellen Immobilienpreise fußen auf der hedonischen Berechnungsmethode für das zweite Quartal in 2020.
Nicht in jeder sächsischen Stadt erzielen Vermieterinnen und Vermieter die gleiche Miete für 50 Quadratmeter. Leipzig und Dresden liegen auch hier weit vorn. In Dresden können für 50 Quadratmeter im Durchschnitt 471 Euro Kaltmiete eingenommen werden. Leipzig liegt mit 412 Euro nur knapp dahinter.
Im Mittelfeld liegen Bautzen, Meißen, Zwickau, Görlitz und Chemnitz mit Durchschnittskaltmieten zwischen 298 und 266 Euro für 50 Quadratmeter.
In Plauen und Hoyerswerda erhalten Vermieterinnen und Vermieter etwas weniger. Hier können sie im Schnitt 253 Euro für 50 Quadratmeter verlangen.
Quelle: ImmoScout24, durchschnittliche Quadratmeterpreise (kalt) für Immobilien zur Miete in Sachsen angeboten auf ImmoScout24 im August 2020
Sie vermieten in Sachsen? Nicht immer sind Mietverhälnisse nur harmonisch. Zwar verstehen sich sächsische Vermieterinnen und Vermieter zumeist gut mit ihren Mieterinnen und Mietern, aber ab und zu knallt es eben doch. Einige besonders interessante Streitfälle aus Sachsen stellen wir Ihnen hier vor.
BGH-Urteil: Mieterhöhung
Ist ein einfacher Mietspiegel zur Begründung eines Mieterhöhungsverfahrens ausreichend? Die Mieter einer 82,39 qm großen Wohnung in Dresden bezahlten bislang 514,94 Euro Nettokaltmiete. In einem Schreiben vom 19. Mai 2015 wurden sie von ihren Vermietern – unter Verweis auf den Dresdner Mietspiegel 2015 – aufgefordert, einer Erhöhung der Nettokaltmiete zuzustimmen. Ab dem 1. August 2015 sollte die Miete um 25,06 Euro auf 540 € angehoben werden. Das entspricht einer Erhöhung von 6,25 Euro je qm auf 6,55 Euro je Quadratmeter. Die seit 2003 in der Wohnung lebenden Mieter stimmten nicht zu. Daraufhin zogen die Vermieter vor Gericht. Doch das Amtsgericht Dresden wies ihre Klage ab. Der Fall ging bis vor den BGH. Wie ging es aus?
Zugestimmt ist zugestimmt!
Sowohl die Vermieter als auch der Mieter wussten zuvor nicht, dass die Wohnfläche fehlerhaft berechnet worden war. Mit dem neuen Wissen verlangte der Mieter nun die Rückzahlung der zu viel geleisteten Miete ab 2007; in Summe mehr als 6.000 Euro. Da die Vermieter sich nicht darauf einließen, klagte der Mieter. In Dresden stimmte ein Mieter von 2007 bis 2013 vier Mieterhöhungsbegehren von seinen Vermietern zu und zahlte die erhöhte Miete. Im Jahr 2013 stellte sich heraus, dass die Wohnung des Mieters kleiner als vermutet war. Die Vermieter hatten also eine zu große Wohnfläche ihren Mieterhöhungen zugrunde gelegt. So ging der Fall aus.
Verhinderte Mängelbeseitigung
Ein Ehepaar in Dresden hat in seiner Wohnung zahlreiche Mängel und zudem schnelle Vermieterwechsel. Als der neueste Vermieter endlich Handwerker schicken will, lässt das Ehepaar sie nicht arbeiten. Ein Fall für den Bundesgerichtshof.
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Wohnung ist nicht gleich Wohnung. Einige Typen, wie z.B. die Maisonette-Wohnungen sind besonders beliebt - sollte man meinen. Aber stimmt das wirklich?
Wir haben uns einmal die Nachfrage und das Angebot aller auf ImmoScout24 angebotenen Mietwohnungen in Sachsen in den letzten Monaten angeschaut, um zu zeigen, welche Wohnungstypen besonders gefragt sind und welche eher nicht.
Manch ein Vermieter oder Vermieterin mit einer Erdgeschoss- oder Souterrain-Wohnung meint vielleicht, dass dieser Typ Interessenten nicht begeistert, aber unsere Auswertung zeigt, dass auch hier die Nachfrage leicht über dem Angebot in Sachsen liegt.
Besonders bei Dachgeschoss-, Maisonette- und Terassen-Wohnungen klafft eine große Lücke zwischen Angebot und Nachfrage in Sachsen. Mit diesem Wohnungstyp haben Sie als Vermieterin oder Vermieter gute Karten auf dem sächsischen Wohnungsmarkt.
Sind sächsische Vermieterinnen und Vermieter die besten Deutschlands? Wir haben Vermieterinnen und Vermieter in Sachsen befragt und herausgefunden, dass sie besonders harmonische Mietverhältnisse pflegen.
66 Prozent haben eine freundschaftliche Beziehung zu ihren Mieterinnen und Mietern.
Zusätzlich gaben ganze 91 Prozent in unserer Umfrage an, dass ihnen bei der Suche nach einem Mieter oder Mieterin besonders wichtig ist, die oder den Richtigen zu finden. Schnell zu vermieten oder überhaupt zu vermieten spielt bei den Befragten aus Sachsen kaum eine Rolle. Aber nicht nur menschlich sind sie top. Sie sind auch sehr erfahren.
Und an wen vermieten sie in Sachsen? 76 Prozent der Vermieterinnen und Vermieter gaben an, dass ihre Mieter und Mieterinnen aus Sachsen stammen. 13 Prozent ließen uns wissen, dass der Anteil der Zugezogenen aus anderen Bundesländern zunimmt.
Aber kämpfen sie in Sachsen auch mit Mietnomaden? Leider ja, aber die regionale Verteilung sticht ins Auge. Während in Leipzig und Dresden nur 6 Prozent der Befragten angaben, dass sie schon einmal mit Mietnomaden zu tun hatten, haben 14 Prozent der Vermieterinnen und Vermieter aus anderen sächsischen Regionen diese Erfahrung schon einmal gemacht.
Umso wichtiger ist es für Vermieterinnen und Vermieter in weniger urbanen Regionen Sachsens Interessenten gut auszuwählen und sich nicht nur auf den persönlichen Eindruck zu verlassen.
Sie vermieten in Sachsen und wollen sich gegen Mietausfall absichern? Wir bieten eine Mietausfallversicherung an. Hier geht es zu allen Infos.
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Der Immobilienmarkt ist gigantisch. Oft wird einem das erst bewusst, wenn man die Summe sieht, die sich ergibt, wenn man alle Immobilien, die derzeit auf dem Markt angebotenen werden, zusammenrechnet.
Das haben wir gemacht. Wir haben die Angebotspreise aller Kaufobjekte, die auf ImmoScout24 im August 2020 angeboten wurden, summiert.
Auch hier sind Leipzig mit 521 Millionen Euro, Dresden mit 228 Millionen Euro und Bautzen (Kreis) mit 324 Millionen Euro die Immobilienschwergewichte. Überraschend ist, dass Leipzig an Dresden vorbeizieht. Im August kamen in Leipzig mehr als doppelt so viele Objekte wie in Dresden auf den Markt. Auch in Bautzen (Kreis) waren es doppelt so viele Immobilien wie in der Stadt mit der Semperoper. Hier könnte sich durch die Nähe zu Dresden eine Verschiebung der Nachfrage auf das urbane Umland bemerkbar machen. Zukünftig ist es denkbar, dass wir hier auch einen Anstieg der Mietpreise beobachten können.
Quelle: ImmoScout24, Summe der Angebotspreise aller Kaufobjekte auf ImmoScout24 in Sachsen im August 2020