Der Kaufmarkt stabilisiert sich. Das ImmoScout24 WohnBarometer bestätigt im dritten Quartal 2023 einen klaren Seitwärtstrend der Angebotspreise mit geringen Preisschwankungen.
Das Wichtigste im Überblick:
- Deutschlandweit stabilisieren sich die Angebotspreise und bewegen sich seitwärts.
- Die Nachfrage kehrt in den Kaufmarkt zurück und steigt das dritte Quartal in Folge.
- In den Metropolen bleiben die Angebotspreise für Bestandswohnungen zwischen 4,4 bis 8,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
- Die Angebotspreise für Neubauwohnungen liegen zwischen 1 bis 4,7 Prozent unter den Quadratmeterpreisen von Q3 2022.
Der Kaufmarkt stabilisiert sich. Das ImmoScout24 WohnBarometer bestätigt im dritten Quartal 2023 einen klaren Seitwärtstrend der Angebotspreise mit geringen Preisschwankungen. Deutschlandweit bewegen sich die Angebotspreise kaum, obwohl sich das Kaufangebot stark erhöht hat. Seit Mai dieses Jahres ist das Immobilienangebot auf ImmoScout24 konstant doppelt so hoch wie Anfang 2022. Der Seitwärtstrend aus dem Vorquartal setzt sich entgegen der hohen Zinslage und dem angespannten Wohnungsmarkt fort. Dennoch bleiben die Angebotspreise weiterhin unter den Vorjahreswerten. Die Nachfrage steigt bundesweit sowie in 6 von 7 Metropolen.
Wer würde mich finanzieren?
Wir finden die passende Finanzierung für dich!
Unsere Beratung ist kostenlos, unabhängig, unverbindlich und garantiert SCHUFA-neutral.
Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24:
Nach dem deutlichen Preisrückgang im vierten Quartal 2022 stabilisieren sich die Angebotspreise im Rahmen der neuen Zinsrealität. Die geringen Preisschwankungen im Quartalsvergleich sind vor allem auf den stagnierenden Neubau sowie die wiederkehrende Kaufnachfrage zurückzuführen. Zudem kalkulieren die Verkäufer:innen Preisabschläge für mehr Verhandlungsspielraum ein“, sagt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Es ist davon auszugehen, dass die Preise weiterhin leicht in beide Richtungen schwanken werden. Einen signifikanten Preisrutsch erwarte ich allerdings nicht, da der Bedarf an Wohnraum wächst und zu wenig gebaut wird.
Wie viel Haus kann ich mir leisten?
Vor dem Immobilienkauf stehen alle Kaufinteressenten vor der Frage: "Wie teuer darf meine Immobilie sein?" Ermittle jetzt kostenlos deinen finanziellen Spielraum.
Die Nachfrage im Kaufmarkt nimmt weiter zu und vollzieht im dritten Quartal nochmals einen deutlichen Sprung. In sechs von sieben Metropolen steigt die Nachfrage nach Eigentumswohnungen im Bestand das dritte Quartal in Folge. In Berlin, Hamburg, München und Frankfurt am Main liegt die Nachfrage bereits über dem Vor-Corona-Niveau von Ende 2019. Die Nachfrage nach Bestandswohnungen ging im zweiten Quartal lediglich in Stuttgart leicht zurück. Die Nachfrage nach Neubauwohnungen steigt in allen sieben Metropolen und überschreitet in Berlin, Hamburg und Köln ebenfalls das Vor-Corona-Niveau. Einfamilienhäuser erleben in allen Metropolen einen deutlichen Nachfrage-Zuwachs. Auch hier ist die Nachfrage in sechs von sieben Metropolen zum Teil deutlich über dem Niveau von Ende 2019. Die Nachfrage nach Bestands-Einfamilienhäusern ist in diesem Zeitraum um 36 Prozent gestiegen.
Die Angebotspreise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser bewegen sich sowohl für Bestandsimmobilien als auch für Neubauimmobilien im dritten Quartal deutschlandweit zwischen 0,2 und 0,3 Prozent nur leicht nach oben. Der Angebotspreis für eine Bestandswohnung liegt aktuell bei 2.575 Euro pro Quadratmeter und somit 4,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Neubau-Quadratmeterpreis liegt mit 4.075 Euro knapp 2,3 Prozent niedriger als im dritten Quartal 2022. Auch in den Metropolen entwickeln sich die Angebotspreise analog zum bundesweiten Trend. Bestandswohnungen verteuern sich um 0,2 Prozent und Neubauwohnungen zwischen 0,1 und 0,2 Prozent. Die Quadratmeterpreise des dritten Quartals haben sich seit dem Vorquartal überwiegend um maximal 10 Euro erhöht.
Die Preise für Bestandswohnungen liegen 4,4 bis 8,7 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. In Köln, Düsseldorf, Stuttgart und Frankfurt am Main ist der größte Preisrückgang zu verzeichnen. In Köln liegt der Angebotspreis im dritten Quartal bei rund 4.080 Euro pro Quadratmeter und kostet somit 8,7 Prozent bzw. knapp 400 Euro weniger als 12 Monate zuvor. Die Domstadt bleibt die günstigste Metropole Deutschlands, gefolgt von Düsseldorf. Hier liegt der Angebotspreis mit 4.280 Euro knapp 7,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. In Hamburg und Berlin sind die Preisabschläge im Vergleich zum Vorjahr mit jeweils 4,4 Prozent am geringsten.
Die Preise für Neubauwohnungen haben sich deutlicher dem Vorjahreswert angenähert. In Hamburg liegt der Quadratmeterpreis lediglich 1 Prozent bzw. 60 Euro unterhalb des Vorjahres-Wertes. München bleibt trotz eines Preisrückgangs von 3,5 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2022 die teuerste Metropole. Wer sich eine Neubauwohnung in der Isar-Metropole kaufen möchte, zahlt im Schnitt 10.586 Euro pro Quadratmeter. Bei Einfamilienhäusern ist eine ähnliche Tendenz zu verzeichnen. Die Preisrückgänge für Bestandshäuser liegen in den Metropolen im Jahresvergleich zwischen 3,3 bis 10,4 Prozent und somit deutlich höher als im bundesweiten Schnitt, der bei minus 2,2 Prozent liegt.
Eigentumswohnung Bestand |
Eigentumswohnung Neubau |
Hauskauf Bestand |
Hauskauf Neubau |
|
---|---|---|---|---|
Kaufpreisentwicklung Q2 23 vs. Q3 23 | ||||
Deutschland | + 0,3 % | + 0,3 % | + 0,2 % | + 0,2 % |
Berlin | + 0,2 % | + 0,2 % | + 0,1 % | + 0,1 % |
Hamburg | + 0,2 % | + 0,1 % | + 0,1 % | + 0,1 % |
Düsseldorf | + 0,2 % | + 0,2 % | + 0,1 % | + 0,1 % |
Köln | + 0,2 % | + 0,2 % | + 0,1 % | + 0,1 % |
München | - 0,2 % | + 0,1 % | + 0,1 % | + 0,1 % |
Frankfurt a. M. | + 0,1 % | + 0,1 % | + 0,1 % | + 0,1 % |
Stuttgart | + 0,2 % | + 0,1 % | + 0,1 % | + 0,1 % |
Aktuelle Angebotspreise pro m² | ||||
Deutschland | 2.575 € | 4.075 € | 2.986 € | 3.690 € |
Berlin | 4.613 € | 6.168 € | 4.822 € | 5.835 € |
Düsseldorf | 4.281 € | 6.549 € | 5.528 € | 6.099 € |
Frankfurt a. M. | 4.984 € | 6.389 € | 5.744 € | 6.963 € |
Hamburg | 5.099 € | 6.488 € | 5.710 € | 6.718 € |
Köln | 4.080 € | 5.795 € | 5.498 € | 6.778 € |
München | 7.978 € | 10.586 € | 8.577 € | 10.274 € |
Stuttgart | 4.810 € | 6.897 € | 6.277 € | 7.578 € |
Das ImmoScout24 WohnBarometer für das dritte Quartal zeigt, dass besonders in den Metropolen die Nachfrage nach Bestandswohnungen stark steigt. Der Anstieg der Angebotsmieten bremst hingegen etwas ab und erreicht bei Bestandswohnungen vorerst ein Plateau.
Das Wichtigste im Überblick:
- Die Nachfrage nach Bestandswohnungen in den Metropolen nimmt im dritten Quartal 2023 stark zu, am deutlichsten in Köln, München und Düsseldorf.
- In Berlin und Hamburg hat sich die Nachfrage seit 2019 mehr als verdoppelt.
- Der Anstieg der Mietpreise von Bestandswohnungen bremst in den Metropolen im Vergleich zum Vorquartal etwas ab, die Neubau-Mieten steigen weiter stark an.
- Im Jahresvergleich sticht der Berliner Mietmarkt hervor: Hier wachsen die Mieten von Bestandswohnungen um fast 13 Prozent, die von Neubauten um mehr als 19 Prozent.
Die Nachfrage nach Bestandswohnungen zur Miete zieht im dritten Quartal in den Metropolen kräftig an. Im Vergleich zum Vorquartal nehmen besonders die Anfragen für Bestandswohnungen in Köln und München mit jeweils 15 Prozent stark zu, in Düsseldorf liegt das Plus bei 12 Prozent. Betrachtet man die Entwicklung seit 2019, steigt die Nachfragekurve in Berlin und Hamburg am steilsten an: In beiden Metropolen hat sich die Zahl der Kontaktanfragen in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt. Hamburg toppt die Hauptstadt zwar bei der Zunahme der Kontaktanfragen, insgesamt ist jedoch der Berliner Mietmarkt mit den meisten Anfragen pro Anzeige am angespanntesten. Auch deutschlandweit sind im dritten Quartal mehr Menschen auf der Suche nach Mietwohnungen. Ein Sprung von 9 Prozent ist bei der Nachfrage nach Bestandswohnungen zu sehen, bei Neubauwohnungen sind es hingegen nur zwei Prozent.
Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24:
Die deutsche Wohnkrise spitzt sich zu. Der Run auf Mietwohnungen im Bestand nimmt weiter zu und spiegelt eindrücklich den großen Mangel an erschwinglichen Wohnungen – besonders in den Metropolen“, sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Neben den steigenden Kaltmieten stellen die hohen Nebenkosten eine große Belastung für Deutschlands Haushalte dar. Insbesondere im ländlichen Raum ist der Anteil der Gesamtmiete am Einkommen stark gestiegen, was die verfügbaren Einkommen erheblich reduziert.
In Deutschland wachsen die Neubaumieten im Vergleich zum Vorquartal um 2,7 Prozent und somit deutlich stärker als im Bestand. Im Schnitt zahlen Mieter:innen bundesweit rund 11,56 Euro pro Quadratmeter für eine Neubauwohnung. In Berlin ist das Wachstum der Neubaumieten mit einem Plus von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal am stärksten. Die Hauptstadt ist mit 18,77 Euro pro Quadratmeter kurz davor die 19-Euro-Marke zu knacken. Für eine 70 Quadratmeter Neubau-Wohnung müssen Berliner:innen inzwischen 1.314 Euro Kaltmiete pro Monat zahlen. Auch in Düsseldorf, Köln und München steigen die Neubaumieten im dritten Quartal jeweils über 3 Prozent und somit deutlich stärker als im bundesweiten Durchschnitt. In Stuttgart, Hamburg und Frankfurt am Main liegt die Mietsteigerung hingegen zwischen 1,2 und 1,6 Prozent und damit deutlich unter dem Bundesschnitt.
Berlin führt auch im Jahresvergleich die Rangliste der Mietsteigerungen im Neubau an: 19 Prozent mehr müssen Suchende seit dem dritten Quartal 2022 zahlen. In Stuttgart wachsen die Neubau-Mieten um 16 Prozent, in München um 14 Prozent. In Düsseldorf und Köln sind Suchende mit fast 12 Prozent erhöhten Angebotsmieten für Neubauwohnungen innerhalb eines Jahres konfrontiert.
Trotz der zunehmenden Nachfrage steigen die Angebotsmieten von Bestandswohnungen der Metropolen im dritten Quartal 2023 verhaltener – im Vergleich zum Vorquartal und auch im deutschlandweiten Vergleich. Im Schnitt verteuern sich die Bestandsmieten in den sieben größten Städten Deutschlands um 0,7 Prozent. Im zweiten Quartal lag die Teuerung in den Metropolen noch deutlich über zwei Prozent. Deutschlandweit steigen die Mieten im Bestand im dritten Quartal um 0,9 Prozent auf 8,28 Euro pro Quadratmeter. Am deutlichsten wachsen die Mieten von Bestandswohnungen in München: um 0,9 Prozent auf 19,35 Euro pro Quadratmeter. In Hamburg und Berlin steigen sie um jeweils 0,8 Prozent auf 13,38 Euro pro Quadratmeter in der Hansestadt und 12,60 Euro pro Quadratmeter in der Bundeshauptstadt. Im Jahresvergleich ist Berlin Spitzenreiter: Hier sind Suchende mit Mietsteigerungen von 12,6 Prozent innerhalb von 12 Monaten konfrontiert. Auch Münchner:innen erleben mit 9,1 Prozent beachtliche Steigerungen der Angebotsmieten innerhalb eines Jahres, Kölner:innen sind mit 8,4 Prozent konfrontiert.
Deutschland | Berlin | Düsseldorf | Frankfurt/ Main | Hamburg | Köln | München | Stuttgart | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Mietwohnung Bestand | ||||||||
Preisentwicklung Q2 2023 zu Q3 2023 | +0,9% | +0,8% | +0,8% | +0,7% | +0,8% | +0,6% | +0,9% | +0,5% |
Quadratmeterpreis 3. Quartal 2023 in Euro | 8,28 | 12,94 | 12,14 | 13,67 | 13,38 | 12,99 | 19,35 | 13,53 |
Nettokaltmiete für die 70-m²-Referenzwohnung in Euro | 580 | 906 | 850 | 957 | 937 | 909 | 1.355 | 947 |
Mietwohnung Neubau | ||||||||
Preisentwicklung Q2 2023 zu Q3 2023 | +2,7% | +4,4% | +3,6% | +1,6% | +1,5% | +3,3% | +3,2% | +1,2% |
Quadratmeterpreis 3. Quartal 2023 in Euro | 11,56 | 18,77 | 14,92 | 16,65 | 15,74 | 14,91 | 23,63 | 18,22 |
Nettokaltmiete für die 70-m²-Referenzwohnung in Euro | 809 | 1.314 | 1.044 | 1.166 | 1.102 | 1.044 | 1.654 | 1.275 |
Das ImmoScout24 WohnBarometer ist der Marktreport zur Entwicklung des Immobilienmarkts. Herausgeber ist ImmoScout24: Deutschlands führende Online-Plattform für Wohnimmobilien. Das ImmoScout24 WohnBarometer gibt die Preisentwicklung in realen Angebotspreisen wieder. Die Datenbasis umfasst über 8,5 Millionen Inserate der letzten fünf Jahre auf ImmoScout24. Die Werte werden für Referenzobjekte für den jeweils betrachtetem Immobilientyp durch einen Algorithmus aus dem Bereich des maschinellen Lernens ermittelt. Das Referenzobjekt für Mietwohnungen ist eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit 70 Quadratmetern. Für Wohnungen zum Kauf wird eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 80 Quadratmetern Wohnfläche zugrunde gelegt. Das betrachtete Einfamilienhaus hat 140 Quadratmeter Wohnfläche und einen Grundstücksanteil von 600 Quadratmetern. Die Kategorie Neubau enthält alle Angebote mit einem Baualter von maximal zwei Jahren zum jeweiligen Bestimmungszeitpunkt. Die aktuellen Angebotskaufpreise beziehen sich immer auf den letzten Datenpunkt im Marktreport und stehen damit für den Angebotspreis im ersten Quartal 2023.