Die Nachfrage nach Immobilien zieht deutlich an. Vor allem die Neubaukaufpreise liegen wieder über den Vorjahreswerten.
Das Wichtigste im Überblick:
- Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen im Bestand nimmt in allen acht Metropolen deutlich zu.
- Deutschlandweit ziehen die Angebotspreise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser in Q4 2023 leicht an und liegen im Neubau über dem Vorjahresniveau.
- Auch in den Metropolen stabilisieren sich die Angebotspreise für Neubau-Eigentumswohnungen und übertreffen die Vorjahreswerte.
- Die Angebotspreise für Bestandswohnungen verzeichnen im vierten Quartal in fünf von acht Metropolen leichte Abschläge von bis zu minus 1,9 Prozent.
Der Kaufmarkt erfährt neuen Aufschwung. Nach einem Jahr geprägt von Zurückhaltung, zeigt das ImmoScout24 WohnBarometer für das vierte Quartal 2023 einen klaren Aufwärtstrend der Angebotspreise im Bereich Neubau. Auch bei Bestandsimmobilien ist der Trend positiv. Es gibt nur noch vereinzelt Preisabschläge. Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen im Bestand steigt bundesweit deutlich an. Leipzig ist neuer Bestandteil des ImmoScout24 WohnBarometers und zeigt ebenfalls einen positiven Trend. Das Immobilienangebot auf ImmoScout24 ist weiterhin doppelt so hoch wie Anfang 2022.
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Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24:
Angesichts der gesunkenen Inflationsrate und der wieder stabileren Zinslage kehrt eine gewisse Planungssicherheit und damit auch die Kaufnachfrage zunehmend zurück. Für viele rückt der Traum vom Eigenheim wieder ein Stück näher. Noch ist ein Angebotsüberhang im Markt. Dieser wird bei steigender Nachfrage jedoch ab der zweiten Jahreshälfte beginnen sich abzubauen. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Preise nochmal so spürbar nachgeben werden wie im zweiten Halbjahr 2022.
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Die Nachfrage im Kaufmarkt nimmt auch im vierten Quartal 2023 weiter stark zu. Für Eigentumswohnungen im Bestand zieht die Nachfrage in allen acht Metropolen, inklusive Leipzig, im Vergleich zum Vorquartal an und liegt in Hamburg, Köln, München, Frankfurt am Main und Berlin deutlich über dem Vor-Corona-Niveau von Ende 2019. Die Nachfrage nach Neubauwohnungen steigt im Vergleich zum dritten Quartal in Stuttgart, München und Berlin. In Düsseldorf und Leipzig geht die Nachfrage im Quartalsvergleich leicht zurück und liegt noch unter dem Niveau von Q4 2019. In den anderen drei Metropolen bleibt die Nachfrage auf dem Niveau des Vorquartals. Einfamilienhäuser erleben in sechs von acht Metropolen einen deutlichen Nachfrage-Zuwachs im vierten Quartal 2023. Einen regelrechten Boom erleben Bestandseinfamilienhäuser in München, wo die Nachfrage im vierten Quartal 2023 rund 56 Prozent über der Nachfrage des vierten Quartal 2019 liegt.
Die Angebotspreise für Einfamilienhäuser bewegen sich sowohl für Bestandsimmobilien als auch für Neubauimmobilien im vierten Quartal 2023 deutschlandweit zwischen 0,5 und 1,4 Prozent nach oben.
Auch die Preisentwicklung bei Neubau-Eigentumswohnungen zeigt ein Plus von 1,0 Prozent zum Vorquartal. Der Angebotspreis für Neubauwohnungen liegt aktuell bei 4.114 Euro pro Quadratmeter und damit rund 2,4 Prozent über dem Preisniveau des vierten Quartals 2022. Nur die Preise für Eigentumswohnungen im Bestand bewegen sich seitwärts mit einem leichten Minus von 0,2 Prozent. Der Angebotspreis für Bestandswohnungen beträgt daher durchschnittlich 2.476 Euro pro Quadratmeter und liegt somit 1,6 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Die Preise für Neubauwohnungen legen im vierten Quartal 2023 leicht zu und liegen damit in allen acht Metropolen auf bzw. über den Vorjahreswerten. In Berlin und Frankfurt am Main sind die Angebotspreise im Jahresvergleich konstant. Den deutlichsten Preiszuwachs unter den Metropolen erfährt Leipzig mit einem Plus von 10,0 Prozent im vierten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal. Mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 5.039 Euro pro Quadratmeter überschreitet die sächsische Hauptstadt erstmals die 5.000-Euro-Marke. Hamburg verzeichnet im Jahresvergleich mit einem Zuwachs von 3,9 Prozent den zweitstärksten Preisanstieg unter den acht Metropolen und landet mit einem Quadratmeterpreis von 6.589 Euro im Metropolenranking auf dem dritten Platz – vor Düsseldorf, wo der Quadratmeter für 6.575 Euro angeboten wird. Köln legt im Jahresvergleich 3,4 Prozent zu und liegt mit einem Quadratmeterpreis von 5.912 Euro noch knapp unterhalb der 6.000-Euro-Marke auf Platz Sieben.
Die Preise für Bestandswohnungen liegen in sieben von acht Metropolen 0,9 bis 9,0 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Lediglich in Hamburg liegen die Angebotspreise im vierten Quartal 0,5 Prozent über dem Vorjahrsniveau. In Frankfurt am Main ist der größte Preisrückgang mit minus 9,0 Prozent zu verzeichnen. In der Finanzmetropole liegt der Angebotspreis im vierten Quartal bei rund 5.164 Euro pro Quadratmeter. Damit bleibt Frankfurt am Main die zweitteuerste Metropole Deutschlands. Nur München ist trotz Preisabschlag von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal noch deutlich teurer. In der bayerischen Hauptstadt wird der Quadratmeter für 8.330 Euro angeboten und kostet damit circa doppelt so viel wie in Köln. In Leipzig ist der Preisabschlag mit minus 0,9 Prozent am geringsten. Der Quadratmeter ist hier mit 2.806 Euro am günstigsten und liegt nur 330 Euro über dem deutschlandweiten Durchschnitt.
Kaufpreisentwicklung Q4 2023 | Eigentumswohnung Bestand | Eigentumswohnung Neubau | Haus Kauf Bestand | Haus Kauf Neubau |
Deutschland | -0,2 % | +1,0 % | +1,4 % | +0,5 % |
Berlin | -1,5 % | +1,8 % | -0,5 % | +2,3 % |
Düsseldorf | -0,4 % | +0,4 % | -0,6 % | +0,6 % |
Eigentumswohnung Bestand |
Eigentumswohnung Neubau |
Hauskauf Bestand |
Hauskauf Neubau |
|
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Kaufpreisentwicklung Q2 23 vs. Q3 23 | ||||
Deutschland | + 0,3 % | + 0,3 % | + 0,2 % | + 0,2 % |
Berlin | + 0,2 % | + 0,2 % | + 0,1 % | + 0,1 % |
Hamburg | + 0,2 % | + 0,1 % | + 0,1 % | + 0,1 % |
Düsseldorf | + 0,2 % | + 0,2 % | + 0,1 % | + 0,1 % |
Köln | + 0,2 % | + 0,2 % | + 0,1 % | + 0,1 % |
München | - 0,2 % | + 0,1 % | + 0,1 % | + 0,1 % |
Frankfurt a. M. | + 0,1 % | + 0,1 % | + 0,1 % | + 0,1 % |
Stuttgart | + 0,2 % | + 0,1 % | + 0,1 % | + 0,1 % |
Aktuelle Angebotspreise pro m² | ||||
Deutschland | 2.575 € | 4.075 € | 2.986 € | 3.690 € |
Berlin | 4.613 € | 6.168 € | 4.822 € | 5.835 € |
Düsseldorf | 4.281 € | 6.549 € | 5.528 € | 6.099 € |
Frankfurt a. M. | 4.984 € | 6.389 € | 5.744 € | 6.963 € |
Hamburg | 5.099 € | 6.488 € | 5.710 € | 6.718 € |
Köln | 4.080 € | 5.795 € | 5.498 € | 6.778 € |
München | 7.978 € | 10.586 € | 8.577 € | 10.274 € |
Stuttgart | 4.810 € | 6.897 € | 6.277 € | 7.578 € |
Das ImmoScout24 WohnBarometer für das dritte Quartal zeigt, dass besonders in den Metropolen die Nachfrage nach Bestandswohnungen stark steigt. Der Anstieg der Angebotsmieten bremst hingegen etwas ab und erreicht bei Bestandswohnungen vorerst ein Plateau.
Das Wichtigste im Überblick:
- Die Nachfrage nach Bestandswohnungen in den Metropolen nimmt im dritten Quartal 2023 stark zu, am deutlichsten in Köln, München und Düsseldorf.
- In Berlin und Hamburg hat sich die Nachfrage seit 2019 mehr als verdoppelt.
- Der Anstieg der Mietpreise von Bestandswohnungen bremst in den Metropolen im Vergleich zum Vorquartal etwas ab, die Neubau-Mieten steigen weiter stark an.
- Im Jahresvergleich sticht der Berliner Mietmarkt hervor: Hier wachsen die Mieten von Bestandswohnungen um fast 13 Prozent, die von Neubauten um mehr als 19 Prozent.
Die Nachfrage nach Bestandswohnungen zur Miete zieht im dritten Quartal in den Metropolen kräftig an. Im Vergleich zum Vorquartal nehmen besonders die Anfragen für Bestandswohnungen in Köln und München mit jeweils 15 Prozent stark zu, in Düsseldorf liegt das Plus bei 12 Prozent. Betrachtet man die Entwicklung seit 2019, steigt die Nachfragekurve in Berlin und Hamburg am steilsten an: In beiden Metropolen hat sich die Zahl der Kontaktanfragen in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt. Hamburg toppt die Hauptstadt zwar bei der Zunahme der Kontaktanfragen, insgesamt ist jedoch der Berliner Mietmarkt mit den meisten Anfragen pro Anzeige am angespanntesten. Auch deutschlandweit sind im dritten Quartal mehr Menschen auf der Suche nach Mietwohnungen. Ein Sprung von 9 Prozent ist bei der Nachfrage nach Bestandswohnungen zu sehen, bei Neubauwohnungen sind es hingegen nur zwei Prozent.
Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24:
Die deutsche Wohnkrise spitzt sich zu. Der Run auf Mietwohnungen im Bestand nimmt weiter zu und spiegelt eindrücklich den großen Mangel an erschwinglichen Wohnungen – besonders in den Metropolen“, sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Neben den steigenden Kaltmieten stellen die hohen Nebenkosten eine große Belastung für Deutschlands Haushalte dar. Insbesondere im ländlichen Raum ist der Anteil der Gesamtmiete am Einkommen stark gestiegen, was die verfügbaren Einkommen erheblich reduziert.
In Deutschland wachsen die Neubaumieten im Vergleich zum Vorquartal um 2,7 Prozent und somit deutlich stärker als im Bestand. Im Schnitt zahlen Mieter:innen bundesweit rund 11,56 Euro pro Quadratmeter für eine Neubauwohnung. In Berlin ist das Wachstum der Neubaumieten mit einem Plus von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal am stärksten. Die Hauptstadt ist mit 18,77 Euro pro Quadratmeter kurz davor die 19-Euro-Marke zu knacken. Für eine 70 Quadratmeter Neubau-Wohnung müssen Berliner:innen inzwischen 1.314 Euro Kaltmiete pro Monat zahlen. Auch in Düsseldorf, Köln und München steigen die Neubaumieten im dritten Quartal jeweils über 3 Prozent und somit deutlich stärker als im bundesweiten Durchschnitt. In Stuttgart, Hamburg und Frankfurt am Main liegt die Mietsteigerung hingegen zwischen 1,2 und 1,6 Prozent und damit deutlich unter dem Bundesschnitt.
Berlin führt auch im Jahresvergleich die Rangliste der Mietsteigerungen im Neubau an: 19 Prozent mehr müssen Suchende seit dem dritten Quartal 2022 zahlen. In Stuttgart wachsen die Neubau-Mieten um 16 Prozent, in München um 14 Prozent. In Düsseldorf und Köln sind Suchende mit fast 12 Prozent erhöhten Angebotsmieten für Neubauwohnungen innerhalb eines Jahres konfrontiert.
Trotz der zunehmenden Nachfrage steigen die Angebotsmieten von Bestandswohnungen der Metropolen im dritten Quartal 2023 verhaltener – im Vergleich zum Vorquartal und auch im deutschlandweiten Vergleich. Im Schnitt verteuern sich die Bestandsmieten in den sieben größten Städten Deutschlands um 0,7 Prozent. Im zweiten Quartal lag die Teuerung in den Metropolen noch deutlich über zwei Prozent. Deutschlandweit steigen die Mieten im Bestand im dritten Quartal um 0,9 Prozent auf 8,28 Euro pro Quadratmeter. Am deutlichsten wachsen die Mieten von Bestandswohnungen in München: um 0,9 Prozent auf 19,35 Euro pro Quadratmeter. In Hamburg und Berlin steigen sie um jeweils 0,8 Prozent auf 13,38 Euro pro Quadratmeter in der Hansestadt und 12,60 Euro pro Quadratmeter in der Bundeshauptstadt. Im Jahresvergleich ist Berlin Spitzenreiter: Hier sind Suchende mit Mietsteigerungen von 12,6 Prozent innerhalb von 12 Monaten konfrontiert. Auch Münchner:innen erleben mit 9,1 Prozent beachtliche Steigerungen der Angebotsmieten innerhalb eines Jahres, Kölner:innen sind mit 8,4 Prozent konfrontiert.
Deutschland | Berlin | Düsseldorf | Frankfurt/ Main | Hamburg | Köln | München | Stuttgart | |
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Mietwohnung Bestand | ||||||||
Preisentwicklung Q2 2023 zu Q3 2023 | +0,9% | +0,8% | +0,8% | +0,7% | +0,8% | +0,6% | +0,9% | +0,5% |
Quadratmeterpreis 3. Quartal 2023 in Euro | 8,28 | 12,94 | 12,14 | 13,67 | 13,38 | 12,99 | 19,35 | 13,53 |
Nettokaltmiete für die 70-m²-Referenzwohnung in Euro | 580 | 906 | 850 | 957 | 937 | 909 | 1.355 | 947 |
Mietwohnung Neubau | ||||||||
Preisentwicklung Q2 2023 zu Q3 2023 | +2,7% | +4,4% | +3,6% | +1,6% | +1,5% | +3,3% | +3,2% | +1,2% |
Quadratmeterpreis 3. Quartal 2023 in Euro | 11,56 | 18,77 | 14,92 | 16,65 | 15,74 | 14,91 | 23,63 | 18,22 |
Nettokaltmiete für die 70-m²-Referenzwohnung in Euro | 809 | 1.314 | 1.044 | 1.166 | 1.102 | 1.044 | 1.654 | 1.275 |
Das ImmoScout24 WohnBarometer ist der Marktreport zur Entwicklung des Immobilienmarkts. Herausgeber ist ImmoScout24: Deutschlands führende Online-Plattform für Wohnimmobilien. Das ImmoScout24 WohnBarometer gibt die Preisentwicklung in realen Angebotspreisen wieder. Die Datenbasis umfasst über 8,5 Millionen Inserate der letzten fünf Jahre auf ImmoScout24. Die Werte werden für Referenzobjekte für den jeweils betrachtetem Immobilientyp durch einen Algorithmus aus dem Bereich des maschinellen Lernens ermittelt. Das Referenzobjekt für Mietwohnungen ist eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit 70 Quadratmetern. Für Wohnungen zum Kauf wird eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 80 Quadratmetern Wohnfläche zugrunde gelegt. Das betrachtete Einfamilienhaus hat 140 Quadratmeter Wohnfläche und einen Grundstücksanteil von 600 Quadratmetern. Die Kategorie Neubau enthält alle Angebote mit einem Baualter von maximal zwei Jahren zum jeweiligen Bestimmungszeitpunkt. Die aktuellen Angebotskaufpreise beziehen sich immer auf den letzten Datenpunkt im Marktreport und stehen damit für den Angebotspreis im ersten Quartal 2023.