Eigentlich ist die Lage des Stadtteils Freiberg auf dem gleichnamigen Höhenzug durchaus reizvoll: Richtung Norden reicht der Blick über weite Felder, am Fuße des mit Weinreben bepflanzten Südhanges fließt der Neckar dahin, hier gibt es auch einen See mit Park, die Verkehrs- und Versorgungslage ist gut usw. Dies alles tröstet aber nur bedingt über die Hochhauslandschaft hinweg.
Pläne
Freiberg ist ein Stadtteil im Norden Stuttgarts und gehört zum Stadtbezirk Mühlhausen. Im Westen geht es übergangslos in den Stadtteil Zazenhausen und im Osten in Mönchfeld über. Der Stadtteil ist auf dem gleichnamigen Höhenrücken zwischen dem Neckartal und dem Feuerbachtal gelegen. Unmittelbar südlich des Freiberges, an dessen südlichen Hängen auch Weinanbau betrieben wird, fließt der Neckar dahin. Auf seinem gegenüberliegenden Ufer und leicht über eine Brücke zu erreichen, befindet sich der künstliche, aber nichtsdestoweniger beliebte Max-Eyth-See mit angeschlossenem Parkgelände. Im Norden erstrecken sich ausgedehnte landwirtschaftlich genutzte Flächen.
Die Siedlung Freiberg wurde für einkommensschwache Menschen, besonders für junge Familien mit Kindern geplant. Freiberg war der erste Stadtteil, in dem ausschließlich der Bau von Flachdächern zugelassen wurde. So entstand eine Mischung aus Einfamilien-, Reihen- und vor allem Hochhäusern - die Anlage Julius Brecht zählte zu den größten Wohngebäuden in Westdeutschland. Heute hat Freiberg knapp 7.400 Einwohner.
Die Verkehrs- und Versorgungslage der Siedlung ist gut. Die Siedlung verfügt über drei Kindergärten, eine Grund- und Hauptschule, eine Realschule, ein Gymnasium, eine Sonderschule, eine Turn- und Versammlungshalle, eine Stadtbücherei, etliche Spielplätze, ein Vereinsheim mit Sportplatz, eine Bürgerhaus, mehrere Tennisplätze, ein Hallenbad mit Sauna sowie das Ladenzentrum „Kaufpark Freiberg“ und ein weiteres, kleines Ladenzentrum. Im Westen verläuft die B 27. Am Bahnhof Stuttgart-Zazenhausen verkehren die U-Bahn-Linien U 5 und U 15. Zusätzlich fahren auch Nachtbusse auf den Freiberg.
Probleme
Zwar sind die Wohnblocks in einem guten baulichen Zustand und bunte Balkone setzen farbliche Akzente, dies kann jedoch nicht über den insgesamt etwas trostlosen Eindruck und die einige problematische Tatsachen hinwegtäuschen: starker Bevölkerungsrückgang, Überalterung sowie ein steigender Bevölkerungsanteil von Alleinerziehenden, Einpersonenhaushalten und Ausländern mit teilweise hoher Konzentration in bestimmten Wohnblöcken.
Freiberg ist kontrovers. Zwar gibt es hier nicht nur Plattenbauten, aber sie dominieren den Stadtteil.
Stefano Biondi
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.