Nach dem Zweiten Weltkrieg bezog das amerikanische Militär in Augsburg einige ehemalige Wehrmachts-Kasernen. Im Stadtteil Kriegshaber entstand die Reese-Kaserne. Nach der Auflösung der US-Garnison 1998 blieben die Militärgebäude und US-Wohnungen größtenteils stehen. Heute schießen um die historischen Bauten herum moderne Viertel aus dem Boden.
Der Stadtteil Kriegshaber liegt im Westen Augsburgs, der im Norden an den Bärenkeller, im Osten an Oberhausen und im Süden am Pfersee grenzt. In Kriegshaber leben rund 16.400 Menschen auf etwas mehr als vier Quadratkilometern. Zur Augsburger Stadtmitte sind es je nach Standort zwischen drei bis vier Kilometer.
Mahnmale und bunte Häuschen
Manches in Kriegshaber erinnert noch an die Zeit der Amerikaner: Zwei riesige halb abgerissene Kasernengebäude neben der Bürgermeister-Ackermann-Straße (B 300) wirken ein bisschen wie triste Mahnmale. Hinter den leerstehenden Betonkolossen wird es aber bunter: Auf den Grundstücken der ehemaligen Kasernen wird kräftig gebaut - moderne Einfamilienhäuschen beherrschen das Bild. Dort schlagen Designerherzen höher: Schlichte Formen, bunte Fassaden und große Glasfronten. Mancher Neubau verdient durchaus den Namen Villa. Auch der Kulturpark West, ein Kreativareal auf dem Gelände der ehemaligen Reese-Kaserne, liegt im Stadtteil Kriegshaber.
Viele Kindergärten, gute Verkehrsanbindung
Kriegshaber verfügt über ein breites Angebot in der Kinderbetreuung. Es gibt
insgesamt neun Kindergärten und Horte. Die Volksschule Augsburg-Kriegshaber, eine Grundschule, ist die einzige städtische Schule. Hauptschulen gibt es in den benachbarten Vierteln Pfersee, Oberhausen und Bärenkeller. Realschulen und Gymnasien finden sich vor allem in der Augsburger Stadtmitte. Sie ist sowohl per Auto als auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in wenigen Minuten zu erreichen.
Der Stadtteil Kriegshaber verfügt über komfortable Verkehrsanbindungen: Die Tramlinie 2 verkehrt zwischen Kriegshaber und dem Stadtteil Haunstetten und führt direkt durch die Augsburger City. Zudem verkehren der Stadt- und Regionalbus zwischen Kriegshaber und Stadtmitte. Die vierspurige B300 passiert Kriegshaber im Süden und verbindet den Stadtteil mit der City. Neben dieser Ost-West-Tangente führt die zweite Hauptverkehrsader, der Dayton-Ring, zur A8 (Augsburg-West). Im Süden führt der Ring zur B17 in Richtung Landsberg am Lech.
Der Stadtteil Kriegshaber macht ein Stück Augsburger Nachkriegsgeschichte erlebbar. Hier vermischt sich Altes mit Neuem – es gibt ehemalige Mietskasernen genauso wie schicke Neubaugebiete. Diese sind derzeit begehrt, gerade bei jungen Familien mit Häuslebauer-Ambitionen. Die Preise tendieren eher in Richtung gehoben. Eine Bewohnerin umschreibt es so: „Es ist nicht gerade günstig, aber hier wohnen auch nicht nur Krösusse.“
Robert Rainaldsson
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.