Seit Jahrhunderten übt der Burgberg seine Anziehungskraft auf die Erlanger Bürger aus. Ob Steinbruch, Inspirationsstätte der Künste oder Heimat betuchter Städter - bis heute hat sich der Stadtteil seinen individuellen Charme bewahrt.
Im Norden von Erlangen an den Hängen des Burgbergs liegt der gleichnamige Stadtteil Burgberg. Er besteht aus den beiden Siedlungsgebieten Burgberg-Ost und Burgberg-West, sowie aus dem nordöstlich angrenzenden großflächigen Erlanger Meilwald. Im Westen wird der Stadtteil von der Autobahn A 73 begrenzt, im Süden geht er nahtlos in das Erlanger Zentrum über. Die Besonderheit des Berges sind kilometerlange in den Fels getriebene Keller, die früher von den ortsansässigen Brauereien zur Bierlagerung genutzt wurden. Einige Felsenkeller mit dazugehörigen Biergärten sind auch heute wieder in Betrieb. Am nördlichen Stadtrand Burgbergs befindet sich das Waldkrankenhaus St. Marien und das Wohnstift Rathsberg.
Eine Waldsiedlung
Der Burgberg spielt seit Jahrhunderten eine bedeutende Rolle in der Erlanger Stadtgeschichte. Durch die topographischen Gegebenheiten erhält der Stadtteil einen inselähnlichen Charakter. In dem waldreichen Viertel finden sich viele Villen und Einfamilienhäuser mit großen Gärten. Auch architektonisch abwechslungsreiche Mehrfamilienhäuser deuten auf einen gehobenen Wohnstandard hin. Eines der markantesten Gebäude des Viertels ist der im westlichen Teil gelegene Wasserturm. Geschäfte und Läden gibt es nur vereinzelt. Auch das Angebot an öffentlichen Einrichtungen ist begrenzt. So ist man für Einkäufe oder den Besuch eines Kindergartens an die umliegenden Stadtteile gebunden. Burgberg lässt sich aber nicht nur auf die reine Wohnfunktion reduzieren. Ein Anziehungspunkt ist der Skulpturengarten des einheimischen Bildhauers Heinrich Kirchner. Auch das Platenhaus, benannt nach dem Dichter August Graf von Platen oder die zahlreichen Biergärten der traditionellen Brauereien verleihen dem idyllischen Stadtteil eine besondere Note.
Europas größter Biergarten
Jedes Jahr eine Woche nach Pfingsten verwandelt sich der Burgberg in Europas größten Biergarten. Über eine Million Besucher kommen dann auf die Bergkirchweih, dem drittgrößten Volksfest Bayerns. Auch wenn die am Südhang liegenden Biergärten und Keller auch außerhalb der Festwoche bewirtschaftet werden, so bleibt der Großteil der Siedlung davon aber unberührt. Auch fehlende Durchgangsstraßen bewahren den Burgberg vor einer überhöhten Verkehrsbelastung. Die teilweise dichte Bewaldung unterstützt auf dem Berg ein ruhiges Wohnambiente. Für Kinder und Jugendliche bietet die Jugendfarm im Meilwald eine Besonderheit, ein pädagogisch betreuter Abenteuerspielplatz mit Tierhaltung.
Erlangen-Nord - Burgberg ist ein gediegenes, ruhiges und kultiviertes Wohnviertel. Die für einen Stadtteil ungewöhnliche Lage mit einem sehr hohen Grünflächenanteil schafft ideale Bedingungen für einen Ort der Ruhe inmitten der Großstadt.
Jürgen Steiner
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.