Zusammen mit Nürnberg und Fürth bildet Erlangen ein Oberzentrum in der Metropolregion Nürnberg. Trotz der großstädtischen Einflüsse hat sich die Innenstadt von Erlangen eine gewisse Überschaubarkeit erhalten.
Mit ca. 104.000 Einwohnern ist Erlangen die kleinste Großstadt Bayerns. Die Innenstadt und seine Entwicklung wurden bereits sehr früh von großstädtischen Planungsinstrumenten geprägt. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts wurde ein städtebauliches barockes Planungskonzept umgesetzt. Es begann mit dem zentral gelegenen Bau des markgräflichen Schlosses und einem angrenzenden großflächigen Schlossgarten und wurde anschließend auch auf die Altstadt ausgeweitet. Dadurch erhielt die gesamte Innenstadt Erlangens einen geradlinigen und geometrischen Grundriss. Östlich des Schlossparks befindet sich die Universitätsklinik Erlangens, die dem Zentrum einen zusätzlichen funktionalen Nutzen verleiht.
Barocke Vergangenheit und großstädtische Einflüsse
Die Innenstadt Erlangens ist von seiner barocken Vergangenheit geprägt. Das Konzept der Planstadt lässt sich in vielen Bereichen wieder erkennen. Die Fußgängerzone und seine Nebenstraßen verlaufen in Form eines Schachbrettmusters. Auffallend ist eine breite Straßenführung. Enge verschlungene Gassen, wie man sie in vielen historischen Stadtvierteln findet, sucht man im Zentrum Erlangens vergebens. Dadurch fehlen der Innenstadt Rahmenbedingungen, die den Flair und die Attraktivität eines Viertels beeinflussen. Dieses Manko wird durch ein erhöhtes Einzelhandels- und Dienstleistungsangebot kompensiert. Zahlreiche Kaufhäuser, Läden und gastronomische Betriebe tragen dazu bei, dass der Stadtteil auch heute noch ein beliebter Anziehungspunkt ist. Ein modernes Einkaufszentrum südlich des Zentrums ergänzt das innerstädtische Angebot.
Funktionales Zentrum
Das Zentrum Erlangens wird seinem Namen in vielerlei Hinsicht gerecht. Die Innenstadt ist ein Verkehrsknotenpunkt. Der Hauptbahnhof, zentrale Bushaltestellen, Parkhäuser und ein ausgedehntes Parkplatzangebot westlich des Hauptbahnhofs bilden optimale Rahmenbedingungen für ein turbulentes Stadtleben. Neben dem Einzelhandel bieten viele Einrichtungen aus den Bereichen Freizeit, Bildung und Kultur ein abwechslungsreiches städtisches Angebot. Familien mit Kindern können mehrere Kindergärten und eine Grundschule im Zentrum nutzen. Der Trubel und die Hektik der Stadt dürften aber für viele Familien eher ein Ausschlusskriterium sein.
Das Zentrum der Universitätsstadt Erlangen ist ein lebhafter Wohn-, Lebens- und Arbeitsraum. Ein großer Park als grüne Lunge bietet den Bewohnern einen kleinen Rückzugsraum vom städtischen Treiben.
Jürgen Steiner
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.