Im westlichen Stadtgebiet von Fürth befindet sich der Stadtteil Hardhöhe. Auf der kleinen Anhöhe entstand in der Nachkriegszeit einer der bevölkerungsreichsten Fürther Stadtteile.
Der Stadtteil Hardhöhe liegt nur wenige Kilometer westlich von der Fürther Innenstadt. Das lange Zeit ungenutzte Gelände wurde erst nach dem zweiten Weltkrieg in die Stadtentwicklung integriert, um der damals herrschenden Wohnungsknappheit entgegen zu wirken. Im Zentrum des Stadtteils wurde ein großräumiges Wohngebiet errichtet, an das sich weitere kleinere Viertel anschließen. Der nordöstliche Stadtteil wird von Industrie und Gewerbe genutzt. Am südlichen und westlichen Ortsrand befinden sich Kleingartensiedlungen. Die am nördlichen Ortsrand verlaufende Bundesstraße B 8 und eine Ortsstraße durch das Gewerbegebiet leiten einen Großteil des städtischen Verkehrs um den Stadtteil herum. Somit reduziert sich das Verkehrsaufkommen auf den lokalen Verkehr.
Philosophie der Stadtlandschaft
Hardhöhe weist die Strukturen einer Trabantenstadt auf. Obwohl zentral gelegen, wirkt der Stadtteil isoliert und in sich geschlossen. Die Physiognomie und Architektur der Hardhöhe spiegeln das städtebauliche Konzept der damaligen Zeit wider. Im Mittelpunkt stehen mehrstöckige Mietswohnungen und Hochhäuser, die sich in radialer Anordnung um das Zentrum gruppieren. Zwischen den einzelnen Gebäuden lockern Grünflächen und Bäume die Bebauung auf. Mit dieser Philosophie sollte eine Stadtlandschaft erschaffen werden, die ein Wohnen in der Stadt mit engem Bezug zur Natur ermöglichen sollte. Auch heute noch dominiert der Baustil der Fünfziger und Sechziger Jahre. Erst am südlichen Ortsrand befindet sich ein Viertel, in dem Reihenhäuser mit Gartenanteilen und Einfamilienhäuser mit dazugehörigen Grundstücken gebaut wurden.
Großstädtisches Wohnumfeld
Zwar erscheint der überwiegend am Reißbrett entworfene Stadtteil mit seinen zahlreichen Wohnblocks nicht mehr zeitgemäß, dennoch hat das Viertel viele Vorzüge zu bieten. So befinden sich beispielsweise mehrere Supermärkte und Geschäfte in der gesamten Siedlung verteilt. Im Zentrum gibt es zudem eine kleine Einkaufspassage mit mehreren Läden. Dadurch ist mehr als die Grundversorgung vor Ort gewährleistet und vor allem auch zu Fuß zu bewältigen. Die infrastrukturelle Ausstattung lässt nur wenige Wünsche offen. Kindergärten, Grund- und Hauptschule sind vor Ort. Eine U-Bahn-Haltestelle mitten im Zentrum ermöglicht eine schnelle Anbindung an die Fürther Innenstadt ohne auf ein eigenes Auto angewiesen sein zu müssen.
Die Hardhöhe ist ein funktional orientierter Stadtteil. Auf Kosten der Ästhetik profitieren die Bewohner von einer guten Versorgungsstruktur in einem großstädtischen Ambiente.
Jürgen Steiner
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.