Die Gemeinde Hafenlohr, bestehend aus dem namensgebenden Dörflein und dem angeschlossenen Windheim, liegt am westlichen Main-Ufer zwischen den Mittelzentren Marktheidenfeld und Lohr.
Hafenlohr hat alles, was idyllische Gemeinden üblicherweise haben: Eine weiße Kirche mit roten Ziegeln, eine lange Hauptstraße mit Fachwerkhäusern, ein paar barocke Figuren an der Brücke über den Hafenlohrbach, eine Mariengrotte, ein kleines Rathaus und ein Bürgerhaus im ehemaligen Lokal Anker.
Sanfte Hänge, grüne Auen
Dies ließe sich noch eine Weile fortsetzen. Doch stattdessen sei auf etwas verwiesen, was Hafenlohr anderen Orten voraus hat - das eigene Dorflied. 1932 hatte Heinrich Hettiger gedichtet: Kennst du, Wandersmann, das schöne Frankenland,/ wo ein kleines Dörflein liegt am Maines-Strand?/ Auf dem Kirchberg ragt ein schlanker Turm empor. / Das ist mein Heimatort, mein Hafenlohr. Damit ist das Dorf ganz ordentlich beschrieben, nimmt man das fließende Bächlein und den rauschend-eichigen Spessart aus den folgenden Strophen hinzu, ergibt sich ein Bild der Idylle.
Dieses etwas archaisch romantische Antlitz wird auch nur gelegentlich gestört, wenn der Main mehr Wasser führt als üblich. Dann kann es schon mal passieren, dass die tiefer gelegenen Ortsteile einschließlich Hauptstraße, Rathaus, Apotheke und Bushaltestellen ordentlich geflutet werden - in größerem Maßstab zuletzt im Winter 2003. Wohnungs- oder Haussuchende sollten sich also vielleicht eher auf den "sanften Hängen" als den "grünen Auen" ansiedeln, von denen Strophe 2 der Dorf-Hymne berichtet.
Reges Vereinsleben
Doch das Lied verschweigt auch die Geselligkeit der Hafenlohrer. Es existieren um die 20 Vereine in der Gemeinde, die - neben den üblichen Sportarten - auch Rugby und Reiten ermöglichen. Freiwillige Feuerwehr ist ebenfalls vorhanden. Eine Laienspielgruppe sowie eine Kultur- und Brauchtumspflege sorgen für den kulturellen Touch, mehr Angebote gibt es in Marktheidenfeld. Auch Grundschule und Kindergärten sind in Hafenlohr vorhanden.
Die Gemeinde ist an den ÖPNV per Bus angeschlossen, schnell ist man mit dem Auto in Marktheidenfeld (es sei denn, es ist Stau auf der dortigen Mainbrücke), ebenso zügig auf der A 3 Würzburg-Aschaffenburg. Beide Großstädte sind etwa 35 Kilometer entfernt und bieten sich neben Marktheidenfeld und Lohr auch als Arbeitsort oder zur Befriedigung kultureller oder konsumeller Wünsche an. Außerdem strebt Hafenlohr nach einem Anschluss ans Breitband-Internet, so dass auch auf diesem Feld demnächst keine Wünsche offen bleiben.
Nur gelegentlich von Hochwasser gestört, liegt Hafenlohr friedlich im Maintal: Die größeren Straßen machen einen kleinen Bogen um den Ort, so dass es sich überall vergleichsweise ruhig leben lässt.
Volker Tzschucke
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.