Frankfurt, Hanau, Schweinfurt, Würzburg, Fulda, Aschaffenburg: Sechs größere Städte erreicht man von Partenstein aus innerhalb einer (knappen oder guten) Stunde per Auto - viel zentraler geht kaum. Dabei sieht man dem schönen Ort im Spessart diese gute Lage kaum an.
Denn nicht nur der Ortsteil Partensteiner Forst, sondern ganz Partenstein liegt mitten im Wald. Die Hügel des Hochspessart gehen bis in eine Höhe von 500 Metern. Breite Auen entlang von Lohr und Aubach heitern auf.
Hier pendelt auch die Bahn zwischen Würzburg und Frankfurt entlang, in Partenstein macht sie in beide Richtungen stündlich halt. Und auch die Bundesstraße B 276 führt durch Partenstein: In zehn Minuten ist man im industriellen Herz des Landkreises Main-Spessart, in Lohr. Wer es gemächlicher mag, erreicht in die andere Richtung in 30 Minuten die Kurstadt Bad Orb.
Meisterliches aus Partenstein
Doch Entspannung bietet Partenstein eigentlich selbst: Die Gemeinde ist Anerkannter Erholungsort: Angeln, reiten, kegeln, Tennis spielen oder radwandern im eigenen Ort, ein Skigebiet im Nachbarort Frammersbach - das lockt einerseits Touristen, ist andererseits aber natürlich nicht diesen vorbehalten. Denn auch die Partensteiner selbst betätigen sich sportlich und das durchaus mit Erfolg: Die Handballer kämpfen um den Aufstieg in die Landesliga und die Sportkegler räumten 2009 in der Hessenliga nicht nur die Pins, sondern auch die Meisterschaft ab.
Aber natürlich ist Sport nicht alles: Gesangsvereine und Freiwillige Feuerwehr, Ortsgruppen des Bayerischen Roten Kreuzes und des Bund Naturschutz und ein seit kurzem unter einem Dach marschierender Dreiklang aus Heimatverein, Museumsinitiative und Geschichtsverein zum Erhalt der Partensteiner Burgruine bemühen sich um Gemeindeleben und Kulturlandschaft. Weitere Angebote finden sich dann in Lohr und den sechs Großstädten der Umgebung.
Bänke, Bäume, Bronzeschweine
Optisch ist Partenstein herausgeputzt: Zwar leiden die Bewohner direkt an der Bundesstraße ein wenig unter dem Durchgangsverkehr, aber dominierend ist doch eher bunt statt grau. Am Ortseingang empfängt ein schmuckes Areal mit Bänken und Bäumen, Blumen und Bronzeschweinen und der Eindruck, dass sich hier die Einwohner mehr als redlich um ihren Ort kümmern, verfestigt sich, verlässt man die B 276: Hübsche Vorgärten erzeugen den Eindruck der Weitläufigkeit, Fachwerkhäuser und Gehöfte muten romantisch an, hier und da ein kleiner Altar - unser Dorf soll schöner werden aufs Beste.
Und auch die Infrastruktur kann sich sehen lassen: Sparkasse und Tankstelle, Apotheke und Einzelhändler, zwei Kindergärten und eine Grundschule (Hauptschule in Frammersbach, Gymnasium und Realschule in Lohr), evangelische und katholische Kirche - das findet sich durchaus nicht in jedem Ort vergleichbarer Größe.
Partenstein ist eine zauberhafte Gemeinde: Gebäude und Kulturlandschaft sind dörflich, die Infrastruktur schon fast kleinstädtisch - ideal also fürs Pendeln. Und das geht sogar mit dem Zug.
Volker Tzschucke
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.