Im Münchner Südosten, zwölf Kilometer von der Innenstadt entfernt, liegt die Gemeinde Ottobrunn. Das dichtbesiedeltste Gebiet im Landkreis weist eine gute Infrastruktur und vielfältige Wohnmöglichkeiten für die Bewohner auf.
Ottobrunn grenzt im Norden an Neubiberg, im Osten an die Waldkolonie von Putzbrunn und im Westen an Unterhaching. Mit zwei Anschlussstellen an die A 8 (München-Salzburg) und die A 99 ist die Gemeinde optimal in das Verkehrsnetz eingebunden. Die S-Bahnhaltestelle Ottobrunn wird im 20-Minutentakt angefahren (22 Minuten bis Marienplatz). In und um die Gemeinde verkehren verschiedene Buslinien.
Vergangenheit
Die um 1834 erbaute Dorische Ottosäule an der Rosenheimer Landstraße erinnert an die bedeutende Vergangenheit des Gebiets an der Handelsstraße nach Italien. Das 1902 erbaute Waldschlösschen ist das älteste erhalten gebliebene Gebäude. Es beherbergt mittlerweile ein italienisches Restaurant.
Geplant war Ottobrunn als klassische Gartenstadt, in der sich reiche Münchner kleine Wochenend- und Sommerhäuschen errichteten, doch mit dem Bau der Autobahn München -Salzburg in den 1930er Jahren und dem benachbarten Flughafen in Neubiberg wurde das Gebiet zum begehrten Wirtschaftsstandort. Während des Zweiten Weltkriegs wurde mit dem Bau der Luftfahrt-Forschungsanstalt-München begonnen, der nie vollendet wurde. Mitte der 1950er Jahre siedelte sich dort der Stuttgarter Luftfahrtpionier Ludvig Bölkow an, seither genießt das Gelände weltweiten Bekanntheitsgrad als internationaler Luftfahrtindustrie-Standort.
Gegenwart
In der Nachkriegszeit erfolgte eine schnelle Besiedlung der übrigen Flächen. Durch Flüchtlinge, Um- und Aussiedler wurde der Wohnraum knapp, in den 1960er Jahren wurden deshalb Hochhäuser und viele soziale Wohnungsbauten errichtet, außerdem schaffte die Gemeinde mit Reihenhaus- und Parksiedlungen ein abwechslungsreiches Angebot an Wohnmöglichkeiten. Die notwendige Infrastruktur wurde geschaffen und in den 1980er Jahren mit dem Bau des neuen Rathauses und einer Fußgängerzone mit kleinen Geschäften beendet.
Das alte Rathaus, das Wolf-Ferrari-Haus, wurde zum Kultur- und Veranstaltungszentrum umfunktioniert. Schulen aller Art, Kinderbetreuungseinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten sind für die knapp 20.000 Einwohner gut vorhanden. Kulturelle und sportliche Aktivitäten bieten unzählige Vereine. Im Sportpark gibt es ein Hallen- und Freibad, ein Fußballstadion, eine Mehrzweckhalle und ein unüberdachtes Eisstadion. Regelmäßige Veranstaltungen wie die Ottobrunner Wiesn, das Kultursommer-Fest, das Sommerfeuer auf der Maderwiese oder Wochenmärkte prägen das Gemeindeleben.
Insgesamt ist Ottobrunn eine dicht besiedelte Wohngegend mit großstädtischem Charakter in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt, umgeben von Grün- und Erholungsflächen mit einem großen Industrie- und Gewerbegebiet, das ein hohes Verkehrsaufkommen mit sich bringt.
Noemi Schneider
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.