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So lebt es sich in Gartenstadt

Gartenstadt: Der Name ist Programm


Die Gartenstadt gehört bei Senioren und jungen Familien gleichermaßen zu den beliebtesten Nürnberger Stadtvierteln. Sie schätzen die Nähe zur Innenstadt, das viele Grün, die sehenswerte Bausubstanz und die gute Infrastruktur.

Gartenstädte gibt es in Nürnberg mehrere, aber nur eine heißt Gartenstadt. Sie war keineswegs die erste Siedlung dieser Art in Nürnberg: Als sich im Jahr 1908 die Gartenstadt Nürnberg eG, die Baugenossenschaft zur Errichtung einer Gartenstadt gründete, wurde an der Eisenbahnersiedlung Rangierbahnhof schon ein Jahr gebaut.

In unmittelbarer Nähe der Gartenstadt entstand fast gleichzeitig die Gartenstadt Werderau. Doch die Gartenstadt ist nicht nur deutlich größer als ihre beiden Schwestern, denn während beide von Unternehmen für ihre Angestellten entworfen wurden, entstand die Gartenstadt auf Privatinitiative durch eine Genossenschaft und somit wurde die Idee der Gartenstadt am konsequentesten umgesetzt.

Einfamilienhäuser dominieren

Ein großer Teil der Häuser ist nach wie vor im Besitz der Gartenstadt Nürnberg eG. Es dominieren Einfamilien- und niedriggeschossige Mehrfamilienhäuser. Bei der Anlage der Siedlung achtete man darauf, die Siedlung möglichst abwechslungsreich zu konzipieren. Schachbrettartige Straßenzüge vermied man ebenso wie immer gleiche Bauweisen, wenngleich barocke Stiltypen deutlich vorherrschen.

Besonders junge Familien und Senioren schätzen die Gartenstadt. Neben der Nähe zur Innenstadt und der sehenswerten Bausubstanz lockt sie vor allem das Grün. Im Westen begrenzen die Gartenstadt die Reste des ehemaligen Ludwig-Donau-Main-Kanals. Im Süden beginnt das ländliche Nürnberg. Störend ist nur die Nähe zur Südwesttangente, die nur rund einen halben Kilometer westlich des Ludwig-Donau-Main-Kanals verläuft.

Gute Infrastruktur

Dem Konzept der englischen Gartenstädte folgend haben die Architekten darauf geachtet, dass im Stadtteil auch die wichtigsten Geschäfte vorhanden sind. Das ist auch heute noch so. Sogar ein Kino leistet sich die Gartenstadt. Gegenüber dem Südfriedhof residiert das Roxy, Nürnbergs einziges Fremdsprachenkino. Für alles andere gibt es in Fahrradentfernung die Geschäfte der Südstadt. Die Straßenbahnlinie 8 schließt das Viertel darüber hinaus direkt an Altstadt und Hauptbahnhof an.

Nicht nur junge Familien schätzen die Gartenstadt. Vielmehr ist der Anteil der Senioren deutlich überproportional, der Anteil der Kinder sogar unterdurchschnittlich. Die Ursache ist die Beliebtheit des Viertels: Die Wohnbindung ist lange, denn wer einmal hier einzieht, zieht nicht so schnell wieder fort.

Die Gartenstadt ist bei Senioren und Familien gleichermaßen beliebt. Der Häuserbestand aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hebt die Siedlung deutlich von Einfamilienhaussiedlungen neueren Datums ab. Obwohl etwas weiter außerhalb gelegen als Zerzabelshof oder die Werderau, ist die Anbindung an die Innenstadt noch immer gut.

Tilman Weigel

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

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