Mühlhof, Krottenbach und Lohhof bilden gemeinsam einen Stadtbezirk. Wobei Stadtbezirk irreführend ist. Denn obwohl die drei Dörfer offiziell zu Nürnberg gehören, ist man hier eigentlich schon auf dem Land.
470 Hektar ist der Stadtbezirk Mühlhof groß, rund fünfmal so groß wie der Bezirk Galgenhof, der einwohnerreichste Stadtteil Nürnbergs. Doch während in Galgenhof fast 18.000 Menschen wohnen, sind es hier nicht einmal 2.500. Die wenigen Einwohner verteilen sich auf die drei Dörfer Mühlhof, Krottenbach und Lohhof, die gemeinsam einen Stadtbezirk bilden. Die Dörfer liegen inmitten von Feldern. Wenn man am Ortsausgang von Mühlhof steht, wähnt man sich auf dem Land.
Tief im Westen
Der Eindruck ist auch nicht ganz falsch, denn an der Grenze des Stadtbezirks endet Nürnberg. Der Stadtbezirk besteht fast ausschließlich aus Einfamilienhäusern. Außer dem Ortschild ist hier nichts städtisch. Viele Familien haben sich daher hier niedergelassen. Während viele Vororte heute vor allem von Senioren bewohnt werden, ist Mühlhof noch immer ein junger Stadtteil.
Wer hier wohnt, wohnt zwar in Nürnberg, aber doch auf dem Land. Das bringt Vor- und Nachteile für die Einwohner. Natürlich ist die Infrastruktur, angefangen von Schulen und Kindergärten über Kneipen und Lokale bis zu Einkaufsmöglichkeiten nicht mit der von Innenstadtbezirken vergleichbar. Aber die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist vergleichsweise gut und deutlich besser als in echten Landgemeinden. Die Gemeinden sind an das Stadtbusnetz angeschlossen und im Nachbarstadtbezirk Reichelsdorf gibt es einen S-Bahn-Halt.
Enge Anbindung an Reichelsdorf
Ohnehin ist der Stadtbezirk eng an seinen Nachbarbezirk angebunden. Es gibt einen gemeinsamen Bürger- und einen gemeinsamen Sportverein. Viele Mühlhofer kaufen in Reichelsdorf ein und die Kinder gehen dort zur Schule. Einen Kindergarten gibt es in Mühlhof, wer auf der Suche nach einer Kinderkrippe oder einem Hortplatz ist, wird wiederum in Reichelsdorf fündig.
Und letztendlich sind vermutlich die wenigsten Einwohner des Einkaufs- oder Kneipenangebots wegen hier her gezogen. Sie suchen wahrscheinlich eher ein Einfamilienhaus mit viel Grün in der Umgebung, ein Dorf, in dem man sich kennt und das trotzdem gut an die Innenstadt angebunden ist. Und das gibt es hier.
Selbst im Vergleich zu anderen Nürnberger Außenbezirken wirkt Mühlhof ländlich. Anders als in Katzwang oder Kornburg, wo ein reges Vereinsleben einem dieses Gefühl vermittelt, ist es hier vor allem die Lage und die geringe Größe der drei inmitten von Äckern gelegenen eingemeindeten Dörfer.
Tilman Weigel
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.