Auch in Nürnberg kann man in Hafennähe wohnen, wenngleich der so genannte "Bayernhafen" nicht gerade ein Hochseehafen ist und nicht so, wie man es in einem echten Hafenviertel erwarten würde, mit Mietskasernen und Bars: Das ehemalige Dorf Maiach ist noch heute eine reine Einfamilienhaussiedlung.
Oft sind Wohnviertel in der Nähe von großen Gewerbegebieten eher trist oder - wenn es sich um ältere Baugebiete handelt - zumindest dicht bebaut. In Maiach ist das anders, was auch daran liegt, dass das ehemalige Dorf schon lange hier war, bevor der Hafen kam. Dies kann man beispielsweise in der Innstraße sehen: Hier steht das Gut Maiach, welches früher ein Hof der Nürnberger Patrizierfamilie Tucher war und heute als Bürogebäude genutzt wird.
Einfamilienhäuser in Insellage
Die meisten der knapp 1.100 Einwohner leben in dem kleinen Dreieck zwischen Hafen-, Donau- und Isarstraße. Dass der Stadtteil so dünn besiedelt ist, liegt in erster Linie an den Hafenflächen und Gewerbegebieten, aber auch an den Bebauung aus Ein- und Zweifamilienhäusern mit Garten.
Maiach ist überwiegend von Gewerbegebieten umgeben. Einen Kindergarten gibt es hier ebenso wenig wie eine Schule und auch Geschäfte sind die Ausnahme. Glücklicherweise ist der Stadtteil Eibach nicht weit entfernt. Auf der anderen Seite des Kanals befindet sich ein Waldgebiet.
Verkehr
In Eibach gibt es nicht nur Kindergärten, Schulen und Geschäfte, sondern auch eine S-Bahn, die direkt an der Grenze zu Maiach fährt. In der anderen Richtung, östlich von Maiach, verläuft die Südwesttangente und im Norden der Frankenschnellweg, der aber von Gewerbegebieten und dem Kanal von der Wohnbebauung getrennt.
Für viele Maiacher bedeutet die Nähe zu den beiden Straßen sogar ein Plus, schließlich muss man nicht lange durch enge Wohngebiete fahren. Auch zu der Bürostadt Südwestpark im Norden sind es nur wenige Kilometer, die man entlang des Kanals auch gut mit dem Fahrrad erreichen kann. Den Weg nutzen viele Maiacher am Wochenende auch gerne für Ausflüge oder Spaziergänge.
Maiach ist kein typisches Hafenviertel, sondern ein gepflegtes Einfamilienhausgebiet, dem man an manchen Stellen noch seinen dörflichen Ursprung ansieht. Man lebt hier ein bisschen wie auf einer Insel, denn der Ortsteil ist überwiegend von Gewerbegebieten umschlossen. Trotzdem ist Eibach nicht weit und dank der S-Bahn-Anbindung ist man auch schnell in der Innenstadt.
Tilman Weigel
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.