Wohnen in
Berlin, Treptow

Die Grüne Lunge Ostberlins

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So lebt es sich in Treptow (Treptow)

Der Molekülman in der Spree suggeriert eine Einheit der Szenebezirke Kreuzberg und Friedrichshain mit eben Treptow. Als Anwohner glaubt und spürt man das nicht. Treptow hat Potential: der Park, die Anbindung und die Häuser versprechen viel, aber die Mittel werden nicht genutzt. Es scheint vielmehr so, als würde Treptow in seiner Entwicklung irgendwie gehemmt werden.

Der Weg ist vorgezeichnet…

Dass Treptow tatsächlich Potential hat, lässt sich schwerlich leugnen: der hiesige riesige Treptower Park liegt am Ufer der Spree, ist gepflegt und ein beliebter Anziehungspunkt der Anwohner. Hier kann man überall schöne Nischen entdecken und sich von der Hektik des Lebens ein wenig zurück ziehen. Auch die Wohnmöglichkeiten wurden im Laufe der Jahre deutlich verbessert. Man findet viele sanierte Altbauten mit großen Wohnungen im kaiserzeitlichen Baustil.
Treptow hat schließlich mit der Arena Berlin ein Veranstaltungsgelände, das regelmäßig Großevents in Form von Messen und Konzerten bietet. Rund um das Areal haben sich Nachtclubs und Kneipen angesiedelt, die allerdings selber meist auf eine Zugehörigkeit zu Kreuzberg pochen. Das Gelände liegt in der Nähe vom S-Bahnhof Treptower Park, der an die Ringbahn angeschlossen ist und zudem eine Direktverbindung zum Flughafen Schönefeld gewährt. Darüber hinaus ist Treptow optimal an den Busverkehr angeschlossen.

…aber wo führt er hin?

Denn so gut wie die Anbindung und die Lage, so schlecht ist jedoch die infrastrukturelle Versorgung: keine einzige weiterführende Schule steht mehr zur Verfügung. Im Laufe der Berliner Sparmaßnahmen musste Treptow all diese Schulen schließen. Da ist nichts zu spüren von der Nähe zur City, sondern man bekommt eher den Eindruck, als wolle Treptow bedingungslos den höchsten Altersdurchschnitt Berlins erreichen. Auch bietet Treptow seinen Künstlern keine Gelegenheit zum intensiven Austausch. Eine Künstlerszene scheint zwar langsam zu entstehen, aber sie arbeitet fast ausschließlich im Untergrund.

Ähnlich traurig sieht die Lage beim Einkauf aus. Hier strotzt Treptow nur so vor Kreativlosigkeit und Massenangebot. Ein Standardcenter, mehrere Imbissbuden und die wie die Pest um sich greifenden Discounter sind zwar vorhanden, bieten aber keine individuellen Möglichkeiten, wie man es aus Kreuzberg und Friedrichshain kennt.

Wer in Treptow wohnt, weiß, dass er nicht in der City wohnt, sondern eben in Treptow. Die Möglichkeiten müssen hier stärker genutzt werden, ansonsten wird aus dem „angehenden Szenebezirk“ ein aussterbendes Altersheim. Es wäre sehr schade darum, denn eines muss noch gesagt werden: als Treptower ist man stolz auf und gleichzeitig besorgt um den Stadtteil, der sich selbst gerne als Grüne Lunge Ostberlins bezeichnet.

Christian Knauer

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

 

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