So lebt es sich in Brandenburg

Rückzugsraum für gestresste Berliner

Wenn Angela Merkel von dem hektischen Großstadt-Treiben in Berlin genug hat, packt sie die Tasche und verlässt mit ihrem Mann Berlin Richtung Norden. Eine gute Stunde Fahrt liegt vor den beiden. Ihr Rückzugsort ist ein Wochenendhaus in der Uckermark. Hier schaltet die Kanzlerin ab. So wie Angela Merkel fliehen viele Berliner am Wochenende aufs Land: In Brandenburg, zu dem neben der Uckermark auch der Spreewald und die Lausitz gehören, finden sie unberührte Natur, Stille und Abgeschiedenheit.

Die Hauptstadt

Von der einstigen "Jammerhauptstadt des Ostens" wurde Potsdam in den vergangenen Jahren zum begehrten Wohnsitz vieler Prominenter wie TV-Moderator Günther Jauch, Model Nadja Auermann oder Modeschöpfer Wolfgang Joop. Potsdam, das ist die „schöne kleine Schwester Berlins“. Die Jauchens und Joops schätzen das Potsdamer Flair aus bayerisch anmutender Gemütlichkeit, italienischer Eleganz und schnödem Ost-Retro. Kein Wunder dass die Entwicklung der Stadt ein hohes Tempo erreicht hat. Nirgendwo in Ostdeutschland sind Grundstücke und Häuser teurer, Mieten höher. Doch Potsdam hat auch noch eine andere Seite: da der der reiche Norden, hier der arme Süden. Da Gründerzeit-Villen, dort Plattenbauten. Die Zahl der Sozialhilfeempfänger wächst ebenso wie die Zahl der Millionäre. Dennoch: Inzwischen ziehen mehr Menschen zu als fort. Und das können nicht viele ostdeutsche Städte von sich behaupten.

Wo man sonst noch gut lebt

Lübbenau: Die heimliche Hauptstadt des Spreewaldes, wie Theodor Fontane den Ort bei seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg bezeichnete, gilt als das "Venedig Brandenburgs“. Hier verliert sich die Spree plötzlich in Hunderte Wasserläufe. Die Fließe durchziehen wie ein dichtes Netz das Land. Sie strömen durch geheimnisvolle Wälder, kleine Wiesen und Felder.

Cottbus: Die zweitgrößte Stadt Brandenburgs ist vor allem wegen ihrer schönen Altstadt und der alten Befestigungsanlagen der ehemaligen Stadtmauer sehenswert. Ein Meisterwerk deutscher Gartenkunst von Hermann Fürst von Pückler-Muskau ist der nahe gelegene Branitzer Park. Alle Gräben und Teiche wurden künstlich geschaffen und sind mit der nahen Spree verbunden.

Brandenburg an der Havel: Das Städtchen zieht jährlich viele Touristen an, denn die Dominsel mit Dom und Dommuseum und die Altstadt sind äußerst sehenswert. Die zahlreichen gotischen Kirchen und Bauwerke sowie Teile der Stadtmauer zeugen von der langen Geschichte dieser Stadt.

Typisch für die Region

Die Spreewaldgurke ist zu einer deutschen Spezialität geworden. Sie kommt zumeist sauer eingelegt in einem würzigen Sud daher. Das Rezept dafür halten die Hersteller unter strengem Verschluss. Es ist aber kein Geheimnis, dass an der Spree die knackigsten Gurken weit und breit gedeihen.

Besonders sehenswert

Babelsberg, ein Stadtteil von Potsdam, war vor dem Ersten Weltkrieg ein Provinznest. Weil es jedoch bei Dreharbeiten in Berlin zuvor mehrfach zu Bränden gekommen war, mussten die Studios raus aus der Stadt. Die Wahl fiel auf Babelsberg. Die Filmstudios dort sind inzwischen international gefragt. Quentin Tarantino hat hier genauso gedreht wie Roman Polanski. Besuchern werden unter anderem der Filmpark und die Villenkolonie Neubabelsberg, in der UFA-Stars wie Marika Rökk oder Brigitte Horney zu Hause waren, gezeigt.

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