Wohnen in
Hamburg, St. Georg

Hat einen Wandel hinter sich

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So lebt es sich in St. Georg

In St. Georg wohnt man wieder gern. Hatte der Stadtteil lange Zeit mit Problemen wie Prostitution und Drogenhandel zu kämpfen, so gilt St. Georg heute als neues Schanzenviertel. Gewiss, St. Georg hat immer noch seine schmuddeligen Ecken, doch die Drogenszene um den Hansaplatz ist vollständig verschwunden.

Und St. Georg ist seit jeher reich an Kultur: "Das Deutsche Schauspielhaus" befindet sich direkt gegenüber vom Hauptbahnhof an der Kirchenallee und das beliebte "Museum für Kunst und Gewerbe" wie auch die Zentralbibliothek der Öffentlichen Bücherhallen liegen direkt direkt neben dem ZOB.

Gesunde Multikultur

In den kleinen Straßen, den exklusiven Läden mit Ware aus aller Welt, in den gemütlichen Restaurants, in den Schwulen- und Szenebars rund um die zentrale "Lange Reihe" pulsiert tagsüber und abends das Leben: Hier trifft man Studenten, Musiker und Lebenskünstler, aber auch den Sparkassenangestellten oder den Verkäufer vom türkischen Gemüseladen um die Ecke. Im Gegensatz zur "Schanze" wird hier weniger auf die Etikette geachtet, hier gibt es sie wirklich noch: eine multikulturelle und bunte Bewohnerschaft.

St. Georg ist ein Stadtteil der Kontraste: Residieren einige Besserverdienende in prunkvollen und großzügig geschnittenen Altbauwohnungen, verdienen viele der 12.800 Einwohner im Monat nicht mal ansatzweise so viel, wie der Hotelgast im renommierten Atlantik-Hotel nicht weit des Hansaplatzes an einem Abend bezahlt.

Aussicht und Anbindung

Experten erwarten in den nächsten Jahren eine ähnliche Entwicklung wie im Schanzenviertel. Viele prachtvolle Altbauten mussten in den letzten Jahren Neubauwohnungen und Gewerberäumen weichen. Dennoch ist St. Georg (welt-)offen und tolerant geblieben, vielleicht liegt es an der Lage, der Nähe zur Ferne. Von St. Georg ist es nur ein Schritt bis in die Welt: Vom Hauptbahnhof fahren Züge nach ganz Europa, vom gegenüberliegenden ZOB starten Busse zum Flughafen. Zudem laufen im Hauptbahnhof alle S-, Regional- und U-Bahnen ein.

Die urbane Struktur des Viertels lässt zwar nicht viele Grünfläche zu, doch stolpert manch einer direkt aus seiner Haustür in die Außenalster, eine Entschädigung sondergleichen. Hier flanieren bei gutem Wetter nicht nur die Bewohner St. Georgs, hier ist ganz Hamburg unterwegs. Dann schielen einige Flaneure neidisch auf die Alster, auf waghalsige Manöver der Segelboote und die stilvollen alten Häuser St. Georgs.

Andreas Bock

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

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