Östlich vom Großen Dresch schließt sich der Stadtteil Neu Zippendorf an. Ehemals als zweiter Bauabschnitt des Großen Dreesch geplant, erfolgte nach der Wende die Umbenennung. Ursprünglich sollten 5.300 Wohnungen für ca. 16.000 Menschen Unterkunft bieten. Knapp 6.000 Neu Zippendorfer leben heute noch hier.
Anders als die benachbarte Trabantenstadt Großer Dreesch erfolgte in Neu Zippendorf eher eine zurückhaltende Umgestaltung des Viertels. Lediglich im nördlichen Bereich sind Plattenbauten abgerissen, zurückgebaut und das Wohnumfeld mit einigen Grünanlagen verändert worden. Der überwiegende Teil des Gebäudebestandes verströmt noch den Odem der typischen DDR-Trabantenstädte. Bei dem einen oder anderen Anblick eines Gebäudekomplexes könnte man meinen, die Zeit wäre stehen geblieben. So marode wirken Gebäude, Straßen und das Wohnumfeld in weiten Teilen. Die Versorgung mit den Dingen des täglichen Bedarfs ist allerdings sichergestellt.
Infrastruktur
Durch Buslinien und eine zentral durch das Wohngebiet führende Straßenbahn ist Neu Zippendorf an den öffentlichen Personennahverkehr und den Innenstadtbereich angeschlossen und die Innenstadt innerhalb von etwa 10 bis 15 Minuten erreichbar.
Kinderbetreuung
Mit zwei Kindertagesstätten, einer Grund- und einer Regionalschule verfügt der Ortsteil über ein ausreichendes Angebot an Betreuungs- und Bildungsangeboten.
Freizeit
Die waldreiche Umgebung, der nahegelegene Zoologische Garten und das ebenfalls in geringer Entfernung gelegene Freibad in Zippendorf, bieten einige Möglichkeiten der naturnahen Erholung. Kunst- und Kulturangebote, wie auch Einrichtungen der mittleren und gehobenen Gastronomie sind eher in anderen Stadteilen, vorzugsweise in den Innenstadtbereichen oder in Zippendorf wahrzunehmen.
Neu Zippendorf ist ein Wohngebiet, welches im nördlichen Bereich ein durchaus angenehmes Wohnumfeld bietet. Insoweit hätte dieser Stadtteil, wenn er denn gänzlich in den Zustand des Nordteils versetzt werden würde, ein gewisses Entwicklungspotential hinsichtlich seiner Attraktivität. Für Liebhaber des Wohnens in Plattenbauten und mit einem kleinen Geldbeutel ist dieser Stadtteil jedoch durchaus eine Alternative zum teueren Wohnen in anderen Gegenden der Landeshauptstadt.
Thomas Niehoff
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.