Ein Großteil Kleefelds entstand im frühen 20. Jahrhundert als Gegenmaßnahme zur Stadtflucht des gehobenen Bürgertums. Damals versuchte man, die besser verdienende Schicht durch eine grüne Wohnsiedlung am Rande Hannovers in der Nähe der Stadt zu halten. Dieses Konzept ist auch heute noch erkennbar und sorgt dafür, dass dieser beliebte Stadtteil eine so hohe Lebensqualität hat - nur am Rand von Hannover liegt er mittlerweile nicht mehr.
Östlich vom Westschnellweg, eingebettet zwischen der Eilenriede und dem Hermann-Löns Park liegt Kleefeld. In diesen Stadtteil gelangt man über viele Wege, dennoch hat Kleefeld keine wirkliche Durchgangsstraße. Vom Zentrum gelangt man bequem über die Stadtbahnlinien 4 und 5 nach Kleefeld hinein. Parallel dazu führt die Hans-Böckler-Allee vom Zentrum den Autoverkehr in die Richtung von Kleefeld. Der Großteil des Verkehrs begibt sich dann aber kurz vor Kleefeld auf den Messeschnellweg, und verschont den Stadtteil so vor zu viel Verkehrsbelastung. Aber auch über die S-Bahn ist Kleefeld zu erreichen. Im weitesten Sinne gibt es sogar zwei Haltestellen in Kleefeld. Eine sehr zentral im Stadtteil gelegen und eine an der Grenze zum benachbarten Heideviertel.
Gärten und Musik
Die Beweggründe, aus denen Kleefeld errichtet wurde, wirken sich auch heute noch extrem positiv auf den Stadtteil aus. Zwar erscheinen die drei bis viergeschossigen Wohnhäuser zur Straße hin sehr unscheinbar, doch hat man einmal die Möglichkeit bekommen, als Gast die Innenhöfe zu betreten, wandelt sich das Stadtteilbild sehr schnell. Denn in Kleefeld hat jeder Innenhof nahezu ausschließlich nur Grünflächen und Baumbestand, teilweise finden sich hier sogar fast parkähnliche Anlagen.
Auch die Einkaufssituation ist in Kleefeld hervorragend. Entlang der Kirchröder Straße, die zentral durch den Stadtteil verläuft, ist alles zu bekommen, was man zum Leben braucht. Dabei darf die Kultur natürlich nicht zu kurz kommen. Bekannt ist unter anderem die Chorgemeinschaft, die sich aus zahlreichen Chorarten zusammen setzt und regelmäßig Konzerte veranstaltet.
Wald und Indianer
Kleefeld wird von Grünflächen fast schon umzingelt. Im Westen und im Süden bildet die Eilenriede einen schützenden Wall um den Stadtteil und im Osten übernimmt der Hermann-Löns Park teilweise diese Funktion. Natürlich dienen diese Grünflächen hauptsächlich der Erholung und nicht dem Schutz, dennoch wird Kleefeld so ein wenig zu einer Insel in der Stadt.
Im Norden zwischen dem Schulgelände und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gibt es dann für alle, die neben dem ganzen Grün auch noch ihr eigenes Reich haben wollen, eine große Anzahl an Kleingärten. Bei so viel Natur sind dann auch die Indianer nicht weit: "Nicht nur Kleefeld ist Indianerland, nein ganz Hannover." - mit dieser Redewendung ist die Eishockey Mannschaft Hannover Indians gemeint. Diese ist zwar nicht so bekannt und erfolgreich wie die Scorpions, doch sind sie die eigentliche Hannoveraner Eishockeymannschaft. Die Hannover Skorpions kommen nämlich eigentlich aus der Wedemark vor Hannover, spielen aber in der ersten Liga, und da verkauft sich Hannover besser als die Wedemark. In Kleefeld befindet sich am westlichen Rand das Eisstadion Am Pferdeturm, das Heimstadion der Indianer. Zwischen den Spielen ist im Stadion dann Schlittschuhlaufen im Winter und Rollschuhlaufen im Sommer möglich.
Kleefeld ist ein sehr beliebter Stadtteil Hannovers und punktet durch die vielen Grünflächen und die gute Verkehrsanbindung.
Tilmann Rüther
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wieder.