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So lebt es sich in Linden-Nord

Linden-Nord: Eine gelungene Mischung

Wenn es nach einigen Stadtplanern gegangen wäre, dann würden Linden-Nord heute Hochhäuser und mehrspurige Straßen schmücken. Glücklicherweise hat man sich aber darauf besonnen, dass in Häusern Menschen leben sollen und nicht Autos.

Der Stadtteil Linden-Nord liegt westlich der Kernstadt, hat rund 16.300 Einwohner und gehört zum Stadtbezirk Linden-Limmer. In seinem Westen verläuft, durch einen Grünstreifen abgegrenzt, der Westschnellweg (B 6), im Norden und Osten fließt die Ihme dahin und im Süden bildet die Fössestraße die Grenze zum benachbarten Stadtteil Linden-Mitte.

Nachhaltige Stadtplanung

Das ehemalige Arbeiterviertel ist heute ein multikultureller und studentischer Stadtteil, was auch an den relativ günstigen Mieten und der Nähe zur Universität und Fachhochschule liegt.

Während der Zeit des Wirtschaftswunders gab es Pläne die im Zweiten Weltkrieg nicht zerstörten Gebäude abzureisen und an ihre Stelle Hochhäuser und mehrspurige Straßen zu errichten, die aber, abgesehen von vereinzelten Plattenbauten, glücklicherweise nicht umgesetzt worden sind. Neben Modernisierungen und den an alten Straßenzügen orientierten Neubauten wurden im Rahmen der Sanierung vor allem Hinterhäuser und störende Gewerberäume abgebrochen, Grünflächen, Kinderspielplätze oder Tiefgaragen geschaffen, Straßen verkehrsberuhigt, das Ufer der Ihme für Fußgänger zugänglich gemacht usw. und so verfügt Linden-Nord trotz seiner hohen Bebauungs- und Einwohnerdichte über eine hohe Lebensqualität.

Limmerstraße, FAUST und die drei warmen Brüder

Die frühere Hauptverkehrsachse Limmerstraße, die den Stadtteil von Nordosten nach Südwesten durchquert, wurde in einer der ersten Fahrradstraßen Hannovers umgewandelt. Hier haben sich zahlreiche Kneipen, Cafés, Läden, Kioske - Linden-Nord hat angeblich die höchste Kioskdichte weltweit - niedergelassen. Mittig gelegenen ist das Apollokino, eines der ältesten (Programm-)Kinos in Deutschland. Eine andere Institution ist das im Nordosten auf dem Gelände in der ehemaligen Bettfedernfabrik Werner & Ehlers errichtete Kulturzentrum FAUST. Auf dem südlich anschließenden Gelände einer alten Baumwollspinnerei das Heizkraftwerk, deren drei Kesselhäuser von den Einheimischen liebevoll auch die "Drei warmen Brüder" genannt werden. Zu diesem Ensemble bildet das auf dem Gelände der ehemaligen Mechanischen Weberei (Lindener Samt) hoch gezogene Ihme-Zentrum einen Kontrapunkt aus Beton, gehört aber schon zu Linden-Mitte.

Linden-Norden ist durch Straßenbahnlinien 9 und 10, den Stadtbuslinien 100/200 und 121 sowie den Regionalbus 700 an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen.

Linden-Nord ist ein Beispiel für eine gelungene Stadtplanung und überzeugt durch seine lebhafte Mischung aus Jung und Alt, Migranten und Alteingesessenen, Studenten und Arbeitern, die in Hannover ihresgleichen sucht.

Uschi Oberberg

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

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