Wülferode wurde 1974 nach Hannover eingemeindet. Wenn man sich die Einwohnerzahl des Stadtteils mal genauer ansieht, könnte die Frage aufkommen, ob da in der Statistik nicht eine Stelle vergessen wurde, denn Wülferode hat nur knapp 850 Einwohner.
Und damit ist Wülferode der ländlichste Stadtteil von Hannover. Einfamilienhäuser und alte Bauernhäuser bestimmen hier das Stadtbild und verbreiten den einzigartigen Charme des ländlichen Wohnens. Der Bürgerverein in Wülferode hat ein Heimatmuseum eröffnet, in dem das Leben in der Vergangenheit gezeigt wird. Hier ist noch eine alte Schulklasse aufgestellt und auch die alten landwirtschaftlichen Maschinen, mit denen damals der Broterwerb stattfand, sind hier zu bestaunen.
Der Bürgerverein ist um die Dorfgemeinschaft sehr bemüht. So betreibt sie auch einen kleinen Jugendtreff, denn der Weg zu vergleichbaren Einrichtungen ist doch ein wenig weiter. Im Dorf gibt es natürlich auch eine Freiwillige Feuerwehr, um möglichst schnell auf eventuelle Brände reagieren zu können. Auch hier findet die Jugend ihren Platz, so wie es in fast allen dörflichen Gemeinschaften der Fall ist. Wülferode gehört zur Kirchengemeinde Kirchrode-Bemerode-Wülferode und hat im Dorfkern eine eigene kleine Kapelle, die rund 100 Personen fasst.
Über den Berg ins Grüne
Ländliche Idylle und Natur sind von Wülferode nur ein paar Schritte entfernt. Südlich und westlich des Stadtteils erstreckt sich das Bockumer Holz, in dem ausgedehnte Spaziergänge oder Radtouren gemacht werden können. Und auch ein Spaziergang auf den westlich gelegenen Kronsberg lohnt sich, da man von dort einen Überblick über Hannover erhalten kann. Die Felder und Wege am Kronsberg und das Bockumer Holz werden am Wochenende gerne von den Stadtbewohnern als Ausflugsziel angelaufen.
Ab in die Stadt
Wülferode ist eine reine Wohngemeinde. Einen Tante-Emma-Laden gibt es hier schon lange nicht mehr. Die einzige Attraktion, die blieb, ist die kürzeste Theke Hannovers im Gasthof. Für alle Einkäufe muss der Weg in die benachbarten Stadtteile genommen werden.
Um nach Hannover zu kommen, muss man auf der Wülferoder Straße den Kronsberg überqueren - und um nach Laatzen zu kommen fährt man die Debberoder Straße entlang. Die einzige Anbindung mit dem ÖPNV ist die Buslinie 330, die durch Wülferode hindurch führt.
Wülferode ist das kleine Dorf am Stadtrand von Hannover und für alle, die gerne ländlich wohnen, eine wirkliche Alternative.
Tilmann Rüther
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wieder.