Unweit von Hamburg und nur einen Steinwurf von Stade entfernt, liegt die Gemeinde Agathenburg. Eine Gemeinde, in der Nachbarschaft noch etwas zählt, in der an vielen Ecken noch richtiges Plattdütsch gesprochen wird und man beim Bäcker mit Namen begrüßt wird. Ein Leben in schier unendlicher Natur.
Agathenburg im Landkreis Stade ist eine Gemeinde, deren Geschichte sich weit bis ins Mittelalter zurückverfolgen lässt. So zeichnet etwa das Gebiet um den Agathenburger Bahnhof eine Historie nach, die bis ins späte 19. Jahrhundert zurückreicht. Die Strecke zwischen Hamburg-Harburg und Cuxhaven mit dem Haltepunkt in Agathenburg und Stade wurde bereits 1881 eröffnet. Das Dorf selbst ist älter als sein Name: 1652 kaufte der schwedische Generalgouverneur Hans Christoph von Königsmark ein Gut im Dorf Lieth und erbaute das Landschloss Agathenburg, benannt nach seiner Frau Agathe. Fortan trug auch das Dorf den Namen seiner Frau.
Konserviertes Dorfbild
Bis heute ist Agathenburg ein dörflich strukturierter Ort geblieben. Es gibt zwar einige kleinere Gewerbegebiete, doch wird in Agathenburg tunlichst darauf geachtet, das dörfliche Ambiente nicht zu zerstören. So entstanden zwar in den letzten Jahrzehnten zwar stetig mehr Wohngebiete, diese wurden aber behutsam in das Dorfbild integriert.
Heute leben rund 1.100 Menschen in Harmonie mit der Natur und sich selbst. Agathenburg liegt in der Nähe des Stader Geest und des Alten Landes. Und auch die vielen ruhigen Plätzchen in Agathenburg ermöglichen den Bewohnern ein idyllisches und friedliches Zusammenleben. Hektik ist hier ein Fremdwort.
Die arbeitende Bevölkerung sieht dies als positive Errungenschaft. Viele Agathenburger sind in der Landwirtschaft tätig. Kein Wunder, denn der Ort ist umrahmt und durchzogen von weiten Feldern und Wiesen. Neben Ackerbau wird auch Milchwirtschaft betrieben.
Infrastruktur
Zudem bietet Agathenburg auch im sozialen und gesellschaftlichen Bereich viele Anreize. Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und die Grundschule Dollern-Agathenburg. Weiterführende Schulen finden sich in Horneburg oder Stade, die schnell mit Auto über die B 73, mit der Bahn, aber auch per Bus oder Fahrrad über den Fernradweg Hamburg-Cuxhaven oder den Nordseeküstenradweg zu erreichen sind.
Wer Einkaufsmöglichkeiten im großen Stile sucht, wird in Agathenburg nicht fündig. Das Kulturprogramm hingegen ist für ein Ort dieser Größe reichhaltig: Neben den üblichen Feuerwehrfesten gibt es gelegentlich Konzerte mit Chören, kleineren Orchestern, Jazzgruppen im Pferdestall des Schlosses. Die Kulturstiftung Schloss Agathenburg veranstaltet außerdem Ausstellungen und Lesungen.
Arbeiten Sie in Stade oder in Hamburg, sehnen Sie sich aber nach Natur und Felder so weit das Auge reicht? Dann ist Agathenburg Ihr Ort. Natürlich geht in Agathenburg vieles etwas langsamer, doch dafür offenbart sich hier noch das malerische Bild der Prä-Moderne, das Bild aus alten Zeiten, das nur langsam mit der heutigen Zeit verschmilzt.
Andreas Bock
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.