Mitten im malerischen Alten Land, südlich der Elbe zwischen Cuxhaven und Hamburg liegt Hollern-Twielenfleth. Was auf den ersten Blick wie ein weiteres verschlafenes Dörfchen aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als eine der lebhaftesten Gemeinden im Landkreis Stade.
Das mag daran liegen, dass Hollern-Twielenfleth mit 3.350 Einwohnern eine der bevölkerungsreichsten Gemeinden im Stader Kreis ist. Während in den umliegenden Dörfern oftmals kaum mehr als 20 Menschen pro Quadratkilometer leben - im südlich gelegenen Krummendeich sogar nur 16 - sind es in Hollern-Twielenfleth 164 Einwohner auf einem Quadratkilometer. Was für die einen schon wieder zu viel Hektik bedeutet, verstehen die Hollern-Twielenflether als Zeichen von Eintracht und Harmonie.
Leben unter freiem Himmel
Zwar lebt es sich in den schmucken Fachwerk- und rustikalen Bauernhäusern mit den riesigen Gärten und Grundstücken paradiesisch, doch spielt sich das Leben der Menschen in Hollern Twielenfleth vornehmlich draußen ab. Machen Touristen in der Gemeinde vornehmlich Halt, um sich die Sehenswürdigkeiten anzusehen oder durch die Ortschaft radeln, um Blicke auf die großen Obstplantagen, in denen Äpfel, Kirschen, Erdbeeren oder Birnen angebaut werden, zu erhaschen, so arbeiten die meisten Hollern Twielenflether genau dort - im größten zusammenhängenden Obstanbaugebiet Europas.
Ihre Freizeit verbringen sie außer im Freibad, das mit Blick auf die Elbe eines der schönsten in ganz Norddeutschland ist, vor allem an dem Ort, um den sie viele Nachbargemeinden beneiden: am zwei Kilometer langen Elb-Sandstrand. Hier kommt man sich mitunter vor wie in den Dünen an der französischen Atlantikküste. Der Strand hat in einer Elbbiegung eine hervorragende Lage, er liegt absolut windgeschützt.
Neben Schützenvereinen, einer freiwilligen Feuerwehr, einem Sportverein, dem TSV Hollern-Twielenfleth, in dem man neben Sportarten wie Fußball und Basketball auch Walking und Aerobic betreiben kann, gibt es in der Gemeinde auch eine Grundschule und einen Kindergarten. Das nötigste für den täglichen Bedarf bekommt man im Dorf selbst, für alles andere fährt man nach Stade.
Lage und Anbindung
Etwa drei Kilometer entfernt liegt Stade - in weniger als zehn Minuten mit dem Auto, maximal 20 Minuten mit dem Fahrrad zu erreichen. Nach Hamburg fährt man mit der Bahn 60 Minuten oder dem Elbe-City-Jet, einem motorisierten Katamaran, der vom Anleger an der Lühe in Steinkrichen/Grünendeich bis zu den Hamburger Landungsbrücken gleitet, ja fast schwebt.
Wer die Abgeschiedenheit des Ländlichen sucht, ist in Hollern Twielenfleth sicherlich falsch, denn hier pulsiert das Leben stärker als in den umliegenden Gemeinden. Dennoch: ruhig und beschaulich ist das Dorf allemal immer noch. Auch die Anbindung mit dem City-Jet, der wenige Fahrradminuten entfernt ablegt, macht das Dorf attraktiv für Pendler.
Andreas Bock
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.