Flingern-Süd liegt zwischen Oberbilk und Flingern-Nord, begrenzt durch Bahntrassen, in gründerzeitlich geprägter Innenstandrandlage. Der Stadtteil zeichnet sich durch eine zentrale Lage im Stadtgebiet sowie eine hervorragende ÖPNV-Anbindung aus. Nach zwei U-Bahnhaltestellen erreicht man den Hauptbahnhof, in etwa zehn Minuten die Innenstadt.
Die B 8 führt mitten durchs Quartier und ermöglicht als innerstädtische Ringstrasse eine reibungslose Verbindung zwischen den südlichen und den nördlichen Düsseldorfer Autobahnen. Die gute Verkehrsanbindung bringt aber für die hier lebenden Menschen eine starke Verkehrsbelastung mit sich.
Besonderheiten
Die Emissionen durch die Industriegebiete halten sich mittlerweile in Grenzen, weil die Altindustrien großflächigem Handel und modernen Gewerbebetrieben gewichen sind. Müllverbrennungsanlage und Kraftwerk sind jedoch nicht zu übersehen. Dem wurden zahlreiche bauliche und kulturelle Akzente entgegengesetzt, die sich sehen lassen können. Am Höherweg, der sogenannten "Automeile", leuchten neben dem frisch sanierten architektonischen Highlight der Stadtwerke zahlreiche Glaspaläste für hochglanzpolierte Karosserien. Den Auftakt zu diesem Gebiet bildet der neu angelegte Stadtwerke-Park. Als einzige öffentliche Grünanlage im Stadtteil ist dieser zwar klein, aber was Ausstattung und Gestaltung anbetrifft umso hochwertiger. Gleiches gilt für das an der Kettwiger Straße gegenüber liegende Spaßbad Düsselstrand.
Milieu
Das kulturelle Leben ist vielseitig. Zwischen den einfachen Wohnquartieren leuchten kulturelle Highlights wie das Tanzhaus NRW mit dem Musical-Theater Capitol, das Zentrum für Kultur, Aktion und Kommunikation, kurz "Zakk" oder Veranstaltungslocations in ehemaligen Gewerbehöfen wie das Konsum. Das ehemalige Arbeitermilieu hat sich längst zu einer bunt gemischten Soziokultur gewandelt und das funktioniert mittlerweile selbst auf der legendären (ehemals besetzten) Kiefernstrasse ohne größere Konflikte. Die Wohnungen sind kleiner und schlechter ausgestattet als im benachbarten Flingern-Nord, aber dafür sind die Mieten hier auch geringer und die alten Industrieanlagen bieten immer noch Nischen für die Subkultur.
Programm
Ein weiterer architektonischer Hingucker ist das Café Drüsch an der Behrenstrasse. Der Name des von der Diakonie betriebenen Lokals heißt aus dem Düsseldorfer Platt übersetzt „trocken“ und das spricht wohl Bände. Seit Flingern-Süd 1999 ins Landesprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen wurde, tut sich hier eine ganze Menge. Im Zuge dieses Erneuerungsprogramms wird vor allem das Wohnumfeld verbessert und damit auch das Image des Stadtteils.
Während das Trendviertel Flingern-Nord charmant und hochherrschaftlich daherkommt, zieht das raue Arbeiterviertel Flingern-Süd mit seinem Industrieambiente die coole Subkultur sowie die Musik- und Partyszene an.
Sabine Bode
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.