Der kleine Stadtteil Itter beschreibt die ehemals östliche Hälfte des Dorfes Himmelgeist. Die Teilung erfolgte erst 1976 und heute wird Itter im Zuge der Ausbaupläne wieder in einem Atemzug mit Himmelgeist genannt. Die beiden Dörfer liegen, abgeschirmt durch landwirtschaftlich genutzt Flächen, als Solitäre innerhalb eines südlichen Rheinbogens.
Begrenzt und abgeschirmt durch die Trasse einer Schnellstrasse liegt dieses malerische Fleckchen unbehelligt vom Treiben der Stadt. Der Ort wirkt niederrheinisch mit seiner Auenlandschaft aus Wiesen und Kopfweiden. Der Blick über Wiesen und Felder findet nicht mal Halt an der manchmal am Horizont erkennbaren, bizarren Kulisse der Bayer-Werke in Dormagen. Die umgebende Landschaft hat einem hohen Freizeitwert für Naturliebhaber und zieht besonders Reiter und Radfahrer sowie Spaziergänger und Jogger an.
Atmosphäre
Hier steht die Kirche mitten im Dorf und bildet zusammen mit dem, einen klitzekleinen Kindergarten beherbergenden, Pfarrhaus das Herz des Ortes. Die Szenerie weckt Erinnerungen an Astrid Lindgrens Bullerbü. Hier hat man die Natur vor der Haustür, und die Infrastruktur besteht aus einem Friseurlädchen und einem Büdchen, das als Tante Emma Laden fungiert. Das rege Vereinsleben und von den Einwohnern gepflegtes Brauchtum bringen etwas Abwechslung in das vom Stadttrubel zurückgezogene Leben im dörflichen Idyll.
Wohnwert
In einer solchen Umgebung fühlen sich besonders Familien mit Kindern wohl, von denen es zurzeit eher wenige gibt, da die Bausubstanz neben den historischen Hofstellen überwiegend aus den siebziger Jahren stammt. Entsprechend sind die Gebäude von den so genannten jungen Alten bewohnt, deren Kinder bereits aus dem Haus sind. Der starken Nachfrage nach Eigenheimen sowie der andernorts begrenzten Flächenreserven entgegenkommend wird der Wohnstandort durch den Bau von etwa 300 Wohneinheiten weiterentwickelt. Dabei wird der Siedlungsrand nach Norden, in Richtung Münchner Straße, verschoben. Das städtebauliche Konzept ist dem dörflichen Gepräge nachempfunden und berührt weder den Ortkern noch wertvolle Landschaftsteile.
Wer das ruhige Leben in einem dörflich anmutenden Vorort mit guter Verbindung zur Innenstadt sucht, ist hier richtig aufgehoben.
Sabine Bode
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.