Der im Essener Osten an der Stadtgrenze zu Bochum gelegene Stadtteil Freisenbruch zählt rund 17.000 Einwohner und gehört damit zu den größeren Stadtteilen Essens.
Mit dem S-Bahn-Haltepunkt der S 1 Essen-Eiberg verfügt Freisenbruch über eine Anbindung an die Essener Innenstadt und andere Ruhrgebietsstädte. Darüber hinaus ist Freisenbruch durch mehrere Buslinien, darunter der Nachtexpress NE 5, an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Der Ruhrschnellweg (A 42) ist bequem zu erreichen.
Mehr-, Reihen- und Hochhäuser
Freisenbruch ist wesentlich durch Wohnbebauung gekennzeichnet, im Osten finden sich einige landwirtschaftlich genutzte Felder und Wiesen mit Reiterhöfen. Auch Kleingärtner frönen hier ihrem Hobby. Neben Mehrfamilien- und neueren Reihenhäusern fällt besonders die in den 70er-Jahren gebaute Siedlung Bergmannsfeld ins Auge. Hier dominieren uniforme Hochhäuser in einem durch Sackgassen abgeschlossenen Viertel. Allen Klischees dieser Wohnform zum Trotz zeigen sich kaum Spuren von Vandalismus, ganz im Gegenteil, die Siedlung macht insgesamt einen ordentlichen Eindruck. Etwas Grün hier und da lockert die Tristesse auf, vor allem aber sind es die zahlreichen Kinder, viele von ihnen aus Einwandererfamilien, welche die Siedlung mit Leben füllen.
Wenige Geschäfte
Kultureller Treffpunkt in Freisenbruch ist das Bürgerhaus Oststadt, dessen Angebote regelmäßig von vielen Bewohnern angenommen werden. Das Schwimmzentrum bietet eine kombinierte Frei- und Hallenbadanlage. Die Einkaufsmöglichkeiten sind leider sehr begrenzt. Einige Geschäfte haben sich entlang der Bochumer Landstraße angesiedelt und im Bergmannsfeld gibt es Getränkehändler und Lebensmittelläden, für größere Besorgungen muss jedoch das nächste Mittelzentrum in Essen-Steele aufgesucht werden.
Ein Problem ist für viele der hohe Durchgangsverkehr auf den Hauptstraßen. Wer Ruhe im Grünen sucht, hat es dafür nicht sehr weit. Einige Bürger haben im Grünen sogar ein kleines Indianerdorf und den Nachbau eines deutschen Auswanderer-Dorfes in Texas errichtetet, das im Sommer Treffpunkt für Westernfans ist.
Freisenburg zählt insgesamt sicher nicht zu den attraktivsten Stadtteilen Essens, die überwiegend baulich bedingten und infrastrukturellen Mängel werden jedoch teilweise durch die Nähe zur Natur und die günstigen Mieten kompensiert.
Alexander Christian
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.