Niemals würde ein Bueraner behaupten, er wohne in Gelsenkirchen. Noch bis 1928 war der Norden ein eigener Stadtkreis. Und auch heute noch unterscheidet sich die Qualität des bürgerlichen Lebens überm Kanal deutlich vom Rest der Stadt - was sich natürlich auch durch höhere Mieten bemerkbar macht.
In Buer kann das Auto getrost stehen bleiben, denn mit Bus und Straßenbahn 301 und 302 erreicht man vom Rathaus/Goldbergplatz aus so gut wie jede Ecke der Stadt. Und auch die Anbindung ans Autobahnnetz ist mit Ausfahrten an der A 2 im Süden und A 52 im Nordwesten gewährleistet.
Fachgeschäfte, Boutiquen und Gastronomie reihen sich entlang der Hochstraße und kleineren Nebengassen. Besonders dienstags, donnerstags und samstags erwacht der Marktplatz zum Leben. Am Wochenende kommen regelmäßig an die 1.000 Menschen auf den Buerschen Markt, um im frischen Angebot von rund 50 Händlern zu stöbern und hinterher in der angrenzenden Markthalle noch einen Kaffee zu trinken.
Rege Kneipenszene und überdurchschnittlich viel Grün
Mit Einbruch der Dunkelheit verwandelt sich die Markthalle dann zum Club: Im Kronski sind auch die Schalker Fußballprofis regelmäßige Gäste. Überhaupt kann sich das Kneipenleben in Buer sehen lassen, das Fuck ist der Klassiker für Studenten, im Trujillo gibt’s Cocktails und in der Creperie lässt es sich in Tante-Emma-Atmosphäre wunderbar Kuchen essen.
Mit vier Grundschulen, einer Gesamt- und einer Realschule, drei Gymnasien und vier Förderschulen haben Kinder in Buer wirklich alle Möglichkeiten direkt vor der Haustür. Fußläufig zu erreichen sind an der Horster Straße auch das städtische Museum und die Schauburg, die außer aktuellen Filmen auch kommunales Kino zu bieten hat.
Trotz allem gilt Buer auch als überdurchschnittlich grüner Stadtteil. Sei es der Westerholter Wald, der Stadtwald oder die Hülser Heide ganz im Westen. In nur wenigen Minuten kann man auch am Berger See und dem angrenzenden Schloss dem hektischen Großstadtleben entfliehen.
Wer gehobenere Ansprüche hat, wird sich in Buer wohlfühlen. Doch um die vielen Annehmlichkeiten des Lebens im Stadtnorden zu genießen, muss man in den wirklich schönen Wohngegenden auch gleich um einiges tiefer in die Tasche greifen.
Kathrin Hugenschütt
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.