Der südlichste Stadtteil der Ruhrgebietsstadt Gelsenkirchen hat sich in den letzten Jahren stark verändert und ist heute ein Beispiel für einen erfolgreichen Strukturwandel sowie für eine gelungene Integrationspolitik; in Rotthausen leben rund 14.000 Menschen, der Ausländeranteil ist mit knapp 12,8 % höher als der Gelsenkirchener Durchschnitt (7,3%).
Durch die Anstrengungen einer Werbegemeinschaft, zahlreicher Vereine und Wohnungsunternehmen konnte die Wohnqualität im ehemaligen Steinkohle-Standort deutlich verbessert werden. Das Ortsbild bestimmen heute Einfamilien-, kleinere Mehrfamilien- und moderne Reihenhäuser, auch in Modularbauweise. So befindet sich nördlich der Schemannstraße ein Neubaugebiet mit mehreren modernen Einfamilienhäusern, die jungen Familien und älteren Menschen (durch barrierefreie Architektur) ein neues Zuhause bieten. Auch an der Hartmannstraße stehen moderne Reihenhäuser. Eine sichtbar längere Geschichte haben die Häuser an der Steeler Straße. Im nördlichen Teil verstecken sich eine Handvoll Prachtbauten hinter den Bäumen einer alten Allee.
Mit dem Landschaftspark Mechtenberg im Südosten des Stadtteils befindet sich auch ein größeres Naherholungsgebiet in unmittelbarer Nähe. Besonders in den Bereichen um die ehemalige Zeche Dahlbusch und die Achternbergstraße erinnern teilweise brach liegende Gewerbeflächen an die industrielle Prägung des Stadtteils. Heute sind es vor allem moderne Solarunternehmen, die sich Rotthausen niedergelassen haben.
Einkaufen gleich um die Ecke
Hier unmittelbar an der Stadtgrenze zu Essen benötigt man mit dem Auto nur wenige Minuten bis zur Autobahn A 40 und A 42. Zudem gibt es in Rotthausen einen eigenen kleinen S-Bahnhof mit stündlichen Verbindungen in Richtung Dortmund, Essen und Bottrop.
Doch für kleine Erledigungen braucht man den Stadtteil nicht zu verlassen: An der neu umgestalteten Karl-Meyer-Straße reihen sich Lebensmittelketten und Drogerien aber auch kleinere Traditionsgeschäfte. Samstags sind auf dem Rotthauser Markt die Anwohner aus dem nah gelegenen Neubaugebiet anzutreffen. Im Stadtteil haben Eltern die Wahl zwischen sieben verschiedenen Kindertagesstätten unterschiedlicher Trägerschaft, für Grundschulkinder ist es bis zur Mechtenbergschule und Turmschule nur ein kurzer Weg. Doch spätestens ab der fünften Klasse muss ein Großteil der Kinder in den Bus umsteigen, denn in Rotthausen gibt es lediglich eine Hauptschule.
Anschluss finden in zahlreichen Vereinen
Die eher spärliche Gastronomielandschaft in Rotthausen ist bürgerlich geprägt. Einen guten Ruf genießt auch der Mongole Dschingis Khan an der Schwarzmühlenstraße.
Wesentlich bunter als das Nachtleben sind die zahlreichen Vereine - vom Großvaterverein bis zu verschiedenen Chören findet man leicht Anschluss. Für Kinder haben der Pfadfinderstamm Martin Luther King und die Evangelische Jugend unterschiedliche Freizeitangebote, zudem gibt es im Stadtteil viele Spielplätze.
Rotthausen ist ein attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort an der südlichen Grenze Gelsenkirchens. Kultur wird man im Rotthausen vergeblich suchen, was nicht ungewöhnlich für die Stadtrandlage ist, dafür gibt es mit dem Mechtenberg reichlich Natur direkt vor der Haustür.
Kathrin Hugenschütt
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.