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So lebt es sich in Schalke

Schalke: Der Ruhrpott in seiner ehrlichsten Form


Ein Name mit Tradition. Schalke ist königsblau und steht weit über die Grenzen Deutschlands hinaus vor allem für eines: Fußball. Aber nicht nur. Denn Schalke ist auch ein drei Quadratkilometer großer Stadtteil im Herzen Gelsenkirchens, in dem knapp 20 000 Menschen zu Hause sind.

Aus der ehemaligen Bauernschaft wurde im 19. Jahrhundert innerhalb kürzester Zeit eine industriell geprägte Gegend. Eine führende Rolle spielte dabei der Industrielle Friedrich Grillo. Nach ihm ist seitdem eine zentrale Straße in Schalke benannt. Bis heute sind zwar rund um den Schalker Markt zahlreiche Unternehmen beheimatet, doch der Stadtteil ist geprägt von überdurchschnittlicher Arbeitslosigkeit.
Ein Blick von der Berliner Brücke gibt einen guten, aber nicht gerade schönen Überblick über das Gewerbegebiet. Leider wurde die Kurt-Schumacher-Straße – eine ehemalige Prachtallee - in Schalke erstaunlich vernachlässigt. Dabei gehört sie zusammen mit der Grothusstraße zu den Hauptadern Gelsenkirchens – Anwohner müssen eine enorme Lärmtoleranz mitbringen, um dort den Geräuschpegel von Verkehr und Straßenbahnen auszuhalten.

Anfahrt und Einzelhandel

Schalke hat an der A42 sogar eine eigene Auffahrt, auch die Straßenbahn und die U-Bahn führen durch den Stadtteil. In Bezug auf Einkaufsmöglichkeiten ist Schalke dank der Fast-Food- und Tankstellenmeile Grothusstraße ganz weit vorn. Wer seine Burger lieber selbst macht, findet an der Schalker Straße und Bismarckstraße traditionelle Metzgereibetriebe. Vor allem an der Schalker Straße haben sich einige Einzelhändler angesiedelt, die die Anwohner mit dem Nötigsten versorgen.
Vergleichsweise gut sind die Jüngsten im Stadtteil aufgehoben: Acht Kindertagesstätten und vier Grundschulen stehen den Eltern in Schalke zur Wahl. Mit der Hauptschule Grillostraße, der Lessing- und Abendrealschule sowie dem Schalker Gymnasium sind zudem auch weiterführende Schulen in Schalke vorhanden. Zwei Berufskollegs und eine Förderschule runden das Bildungsangebot des Stadtteils ab.

Fußball und andere Kulturmöglichkeiten

Zur Weltmeisterschaft 2006 erstrahlte die altehrwürdige Glückaufkampfbahn im Herzen von Schalke in neuem Glanz und wurde zur Pilgerstätte für tausende Fußballfans aus aller Welt. An Bundesligaspieltagen empfiehlt sich ein Besuch in den Fankneipen nahe der alten Spielstätte – hier erlebt man den Ruhrpott in seiner ehrlichsten Form.
Wer eher der Hochkultur frönt, wird im umfangreichen Programm des Musiktheaters im Revier fündig werden, Comedy und Kabarett bietet die Kaue an der Wilhelminenstraße.

Ein dickes Fell braucht man schon, um sich im schnoddrigen Schalke wohl zu fühlen, doch wirklich schön ist es hier, bei aller Liebe, trotzdem nicht. Muss es aber auch nicht, denn im Herzen Gelsenkirchens lässt sich trotzdem all das erleben, was den Ruhrpott ausmacht: von Industrie über Fußball bis hin zur Künsten und Kultur.

Kathrin Hugenschütt

Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.

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