Neben Coerde ist Aaseestadt die zweite planmäßige Siedlungserweiterung Münsters, als der Bevölkerungszuwachs ein Umdenken der Stadtplaner erforderte. Als Teil des Stadtbezirks Mitte oder Innenstadt-Süd ist er zwangsläufig weniger von neuen, großflächigen Wohnprojekten wie die Peripherie betroffen.
Dies liegt nicht zuletzt auch an der mit ca. 5.500 Einwohnern nahezu vollen Auslastung des vergleichsweise kleinen Areals. Dass so viele Menschen hier eine Heimat gefunden haben, ist aber auch Ausdruck einer großen Beliebtheit, der sich Aaseestadt bei den Münsteranern erfreuen kann.
Der Aaseemarkt: Typisches Stadtteilzentrum in ungewöhnlicher Form
Der Aaseemarkt ist in Münster ein fester Begriff, mit dem der Münsteraner allgemein sogar öfter in Berührung kommt, als mit dem Namen des Viertels selbst. Dazu hat sicherlich auch seine Architektur beigetragen: Über Treppen und Rampen gelangt der kaufwillige Kunde auf eine Plattform, auf der ihm eine Vielzahl von Shopping-Möglichkeiten geboten wird. Neben Supermarkt, Apotheke, Drogerie und Pizzeria findet er verschiedene kleinere Einzelhandelsgeschäfte. Einige Geschäftsflächen sind derweil zu Miet- und Eigentumswohnungen umgebaut worden, so z. B. an der Von-Witzleben-Straße.
Wohnqualität für Familien und Studenten
Neben dem Aaseemarkt stehen die drei von Entfernung sichtbaren, gelben Hochhäuser. Sie sind das zweite Wahrzeichen des Wohngebietes und bieten insbesondere vielen Studenten preisgünstigen Wohnraum. Auch die gute Anbindung von hier über den angrenzenden Kolde-Ring an die vorwiegend naturwissenschaftlichen Fakultäten der Universität am Coesfelder-Kreuz trägt zur Beliebtheit bei den angehenden Akademikern bei.
Doch auch für Familien ist das Viertel, das insgesamt vom Bau der 1960er Jahre geprägt ist, recht beliebt, weil es eine für den Innenstadtbereich vergleichsweise hohe Anzahl an Grünflächen und Parkanlangen bietet. Eine eigene Grundschule und die im angrenzenden Stadtteil Mecklenbeck nahe gelegene Gesamtschule Friedensschule sind weitere Pluspunkte in der Infrastruktur. Dass der Aassee als zentrales Ausflugsziel Münsters nicht weit entfernt liegt, versteht sich bei dem Namen des Viertels von selbst. Mit dem in Münster wichtigsten Verkehrsmittel, dem Fahrrad, ist man in ca. zehn Minuten im Zentrum. Bei Regen fahren die städtischen Verkehrsbetriebe die Anwohner per Bus bequem in die Innenstadt. Der Ring allerdings ist busfreie Zone.
Aaseestadt ist mit seinem Stadtteilzentrum ein gut ausgestatteter Stadtteil Münsters. Zusätzlich zur schnellen Grundversorgung bietet das Viertel sehr gute Verkehrsanbindungen: Die angrenzende Weseler Straße führt stadtauswärts zum Autobahnkreuz Münster-Süd (A 43/A 1). Mit der Landesversicherung LVM hat einer der größten Arbeitgeber Münsters hier seinen Sitz.
Lars Vehmeyer
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.