Der südlichste Stadtteil Münsters, zugehörig zum Bezirk Hiltrup, wurde in seiner Geschichte oftmals von militärischen oder aber natürlichen Katastrophen heimgesucht: Im Dreißigjährigen Krieg von Brandschatzungen geplagt und im 18. und 19. Jahrhundert jeweils abgebrannt, baute man das Dorf 1825 erneut auf. Dieser Zustand hat sich im Wesentlichen bis heute erhalten.
Die Vergangenheit als von Adelssitzen geprägtes Bauernland spiegelt sich noch heute in den alten Höfen wider. Die alten Häuser, zum Beispiel Haus Kannen, sind im gegenwärtigen Sprachgebrauch lebendig erhalten: Das Genannte ist heute als Kunsthaus Kannen beliebtes Ausflugsziel.
Besonderes Wohnen und Leben
Die am Kappenberger Damm gelegene psychiatrische Einrichtung Alexianer Krankenhaus gab zwar in der Anwohnerschaft oft auch Anlass zu kontroversen Diskussionen, gibt Amelsbüren aber auch den Charakter eines etwas anderen karitativen Stadtteils mit seinen positiven Begleiterscheinungen: Selbsthilfewohnanlagen, eigene Sportanlagen und Werkstätten, sowie betreutes Wohnen. Das Wohnen mit Menschen in besonderen Lebenssituationen zeigt auch im Bereich der Freizeit und Kultur seine Spuren. So ist das bereits genannte Kunsthaus Kannen Ort der Kunstproduktion und Begegnung zugleich, arbeiten doch in den hiesigen Ateliers behinderte und nicht behinderte Künstler unter einem Dach.
Im sogenannten "Sinnespark", einer gut 20000m² großen Grünanlage, können die Besucher die umgestaltete vegetative Umgebung mit allen Sinnen wahrnehmen.
Rund um den ehemaligen Dorfkern gibt es für die ca. 5.000 Einwohner kleinere Wohngebiete, in südlicher Ausdehnung verstärkt mit Einfamilienhäusern. An den Ausläufern des Kappenberger Dammes entstehen weitere Wohngebiete mit Reihenhäusern.
Gewerbe und Industrie
Neben dem dörflichen Ambiente ist der Stadtteil auch verstärkt für den Arbeitssektor interessant geworden. Dies liegt nicht zuletzt an der guten Verkehrsanbindung: neben der an Amelsbüren verlaufenden Autobahn A 1 ist hier der Dortmund-Ems-Kanal und die Bahnstrecke Münster-Dortmund zu erreichen. Dies sorgt für neue Arbeitsplätze und eine gewerbliche Verlagerung aus der Innenstadt. Ein direkter Anschluss an die derzeitig im Umbau befindliche A 1 ist geplant, jedoch noch insbesondere von Anwohnerseite umstritten.
Amelsbüren hat neben den gewerblichen Chancen auch noch genügend Wohnraumreserven. Die Verkehrsanbindungen sind auch für Bewohner nützlich, die zum Beispiel arbeitsbedingt ins Ruhrgebiet pendeln müssen. Der dörfliche Charakter und die grüne Umgebung machen den Ort sicherlich auch für junge Familien interessant.
Lars Vehmeyer
Dieser Insider-Tipp spiegelt nur die Meinung des Autors wider.